PocketBook 622 Touch E-Ink Reader im Test

Seit einigen Tagen habe ich den eBook-Reader PocketBook 622 im Test. Der Reader mit E-Ink Display ist ein optisch und technisch aufgewerteter Amazon Kindle-Konkurrent, welcher mit Touchscreen, größerem Display und einigen anderen Finessen aufwartet. Die ukrainische Firma PocketBook packt in den Lieferumfang zum Reader noch ein USB-Kabel und eine Kurzanleitung. Die ausführliche Anleitung ist als PDF auf dem Reader vorhanden. Vermisst habe ich im Lieferumfang unter anderem einen Pfennig-Artikel. Ein In-Ear-Kopfhörer wäre sicherlich eine gute Idee, wenn der Reader schon solch ein cooles Feature, wie eine Text-2-Speech-Engine verfügt. Zudem wird auch auf die Lieferung eines Netzteils verzichtet.

Technische Details

Zum Gerät selbst

Die weiße Variante macht optisch einiges mehr her, als mein gutes altes Kindle. Seitlich und oben sind hier keinerlei Tasten und Anschlüsse angebracht. Auf der Unterseite findet sich der etwas schwierig zugängliche Power-Knopf, der Klinkenstecker, der USB-Anschluss, ein Reset-Knopf und der Platz für die MicroSD-Speicherkarte.

Auf der Front-Seite ist die Taste für Home, vorwärts und rückwärts und Menü angebracht. Hier befindet sich auch die in meinen Augen etwas störende Bereitschafts-LED. Im normalen Betrieb leuchtet diese ständig grün auf. Die Navigations-Tasten fand ich beim lesen super bequem um die Seiten vor- und zurück zu blättern. Mir persönlich gefällt das auf einem E-Ink Reader deutlich besser, als über den Touchscreen zu wischen und über kurz oder lang irgendwelche Spuren auf dem Display zu hinterlassen. Auf der Rückseite des PocketBook 622 ist eine leicht gummierte Abdeckung angebracht, welche der Ergonomie halber am unteren Drittel leicht eingedellt ist. So fällt der Reader nicht so leicht aus der Hand und wirkt optisch dünner, wenn er auch dennoch im Grunde in der Mitte über die gesamte Länge fast gleich dick ist.

Das Menü des Pocket Book ist etwas überladen, da man dem Reader ordentlich zusätzliche Funktionen verpassen wollte. So kann man unter anderem sogar mit dem PocketBook Touch über das W-Lan im Internet surfen, was aber in meinen Augen lediglich eine Spielerei ist und kaum effektiv genutzt werden kann.

Dazu sind auch Spiele wie Schach, Sudoku, etc. vorinstalliert. Wer mal einen Reader mit E-Ink-Technologie in der Hand gehalten hat weiß, dass der Seitenaufbau immer eine Gedenk-Sekunde benötigt, um vollständig aufgebaut zu sein. Deshalb machen in meinen Augen weder Spiele noch der Browser tatsächlich Sinn, sind aber eine witzige Funktion on Top.

Hörprobe der Text-2-Speech-Engine

bahttps://www.mobiflip.de/wp-content/uploads/2013/03/pocketbook-leseprobe.mp3

Wo wir gerade bei den Zusatz-Funktionen sind muss auch die Text-2-Speech-Engine erwähnt werden. Als natürlich kann man die Ausgabe zwar nicht bezeichnen, aber im einen oder anderen Fall ist sie sicherlich ganz nützlich. Sobald ein Kopfhörer angeschlossen ist, kann man über Menü-> Stimme die Ausgabe einer Datei gestartet und wie mit einem Medienplayer bedient werden (Pause, Lautstärke, etc.).

Ein weiteres Extra ist Scribble. Damit lassen sich auch unterwegs leicht Skizzen bzw. Notizen auch über mehrere Seiten anfertigen. Es kann auch ganz einfach Text  eingefügt werden. Exportieren ließen sich die Notizen aber auf den ersten Blick nicht.

Wird das PocketBook Touch über das USB-Kabel an den PC angeschlossen, fungiert es wie ein Massenspeicher bzw. sofern eine Speicherkarte eingelegt ist wie zwei Massenspeicher. Es gibt einen Ordner Bibliothek für die Bücher, einen für Notizen, RSS, Wörterbücher und unter anderem auch einen für MP3. Das 622 beherrscht über den Klinkenstecker auch die MP3-Ausgabe und kann somit auch als Musikplayer genutzt werden.

Und sonst noch?

Galerie

Fazit

Nutzt man das PocketBook 622 zum lesen, so macht es seine Arbeit wirklich gut. Vorhandene Bücher ohne Kopierschutz können bequem auf das Gerät via Massenspeicher-Modus transferiert werden. Das 622 besitzt einige Gimmicks, welche es von anderen E-Book-Readern abhebt. Für aktuell 119,- EUR könnte es aber bei Modellen wie dem ursprünglichen Kindle für aktuell knapp 65,- EUR schwierig werden, sofern man das primäre Konzept, nämlich Bücher zu lesen, als Hauptaufgabe des Readers nutzen möchte. Dem PocketBook 622 fehlt wie fast allen Readern eine LED für die Nacht, welche aber über Amazon für einige EUR nachgerüstet werden kann. Ich persönlich begnüge mich weiterhin mit dem Kindle für knapp die hälfte des Preises, wobei die Touch-Funktionalität des PocketBook 622 durchaus schon seine Reize hat. Wie seht ihr das?

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