Prognose: Fast neun Milliarden Mobilfunkanschlüsse in 2020, kein Handy für alle Menschen

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Der Mobilfunkausrüster Ericsson hat in seinem aktuellen Mobility Report die aktuelle und künftige Verbreitung von LTE skizziert. Das globale Wachstum der aktiven Anschlüsse ist ungebrochen, aktuell legen vor allem Entwicklungsländer stark zu.

Im regelmäßig erscheinenden Mobility Report zeigt der Netzwerkausrüster Ericsson die weltweite Nutzung von Mobilfunkdienstn, nach verwendeter Zugangstechnik aufgeschlüsselt, auf. In Q3 2016 verzeichnen die Skandinavier 7,5 Milliarden Mobilfunkanschlüsse, das ist ein Anstieg um 84 Millionen. 3,9 Milliarden Anschlüsse gehören Smartphonenutzern. Am stärksten wuchs der Smartphonemarkt in Indien und China, plus 15 bzw. 14 Millionen im dritten Quartal.

Mobilfunk-Breitbandanschlüsse nach Region – Ericsson Mobility Report

Beide Märkte sind für westliche Hersteller eher schwierig. In China stellt sich ihnen eine stärker werdende lokale Konkurrenz und teils krude regulatorische Winkelzüge entgegen, Indien versucht ebenfalls die lokale Wirtschaft mit restriktiven Importbestimmungen zu stärken. Auch Indonesien und die Philippinen verzeichneten ein signifikantes Wachstum um sechs respektive vier Millionen Smartphone-Neukunden, beide Länder galten lange als Domäne des kanadischen Smartphone-Pioniers Blackberry.

Interessant: Das lange Zeit von einer isolationistischen Militärdiktatur geführte Myanmar weist in Q3 ebenfalls vier Millionen neue Mobilfunkverträge auf. Die langsame Öffnung des Landes im Zuge einer zögerlichen Demokratisierung scheint erste Wirkung zu zeigen.

Das übertragene Datenvolumen in Q3 2016 wuchs um 50% im Vergleich zum Vorjahresquartal. 2022 könnten 90% aller übertragenen Daten von Smartphones transportiert werden, 75% davon entfallen der Schätzung von Ericsson zur Folge auf Videoinhalte.

Die Breitbandexplosion

Für die kommenden Jahre prognostiziert Ericsson ein weiter rasantes Wachstum, vor allem bei LTE-Anschlüssen. 2022 sieht das Unternehmen 8,9 Milliarden aktive Anschlüsse, davon 90% Breitbandanschlüsse, da derzeit vielerorts LTE und teils 3g noch im Aufbau ist.

Neue Mobilfunkanschlüsse Q3 2016 – Ericsson Mobility Report

Insgesamt wird es 2022 laut Ericsson 6,1 Milliarden Mobilfunk-Privatkunden geben. Das impliziert, dass nicht von einer weltweiten Verfügbarkeit von Mobilfunkdiensten für jedermann ausgegangen wird. Zu diesem Zeitpunkt sieht Ericsson bereits 550 Millionen aktive 5g-Anschlüsse, wobei Nordamerika in dieser Schätzung beim Ausbau vorn liegt.

Diese Nachfolgetechnik von LTE befindet sich aktuell in der Spezifizierungsphase, die derzeit laufende Weltkonferenz der ITU könnte hier richtungsweisende Impulse geben. Ferner nicht uninteressant: Laut Report führen 2020 3,3 Milliarden Nutzer ihre Gespräche über VOLTE.


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