ADAC Pannenstatistik: Elektrofahrzeuge hängen Verbrenner ab

Vw Golf Gti Volkswagen Header

Elektrofahrzeuge, die im Jahr 2021 neu zugelassen werden, weisen laut der neuesten ADAC Pannenstatistik 2024 eine deutlich geringere Pannenquote auf als Verbrennerfahrzeuge desselben Jahrgangs.

Mit einer Pannenquote von 2,8 pro 1.000 Fahrzeuge bei Elektroautos gegenüber 6,4 bei Verbrennern bestätigen die Zahlen die steigende Zuverlässigkeit von Elektrofahrzeugen.

Auch die Auswertung der Fahrzeuge des Jahrgangs 2021 zeigt, dass Batterieprobleme (Starterbatterie) sowohl bei den Verbrennern als auch bei den Elektroautos an erster Stelle stehen, wobei die Verbrenner insgesamt eine höhere Pannenquote aufweisen.

Im Detail heißt es beim ADAC:

Mit 44,1 Prozent häufigste Pannenursache im Jahr 2023 war nach wie vor eine defekte oder entladene Starterbatterie. Nummer zwei waren Probleme mit dem Motor beziehungsweise Motormanagement (22,8 Prozent), an dritter Stelle folgten mit deutlichem Abstand Pannen an Anlasser, Lichtmaschine, Bordnetz und Beleuchtung (10,5 Prozent). Auf Platz vier und fünf rangierten die Reifen (8,8 Prozent) und die Schließsysteme (7,1 Prozent). Damit ergibt sich eine ähnliche Verteilung wie im Vorjahr.

Der genauere Blick auf die 2021 neuzugelassenen Fahrzeuge zeigt, dass auch hier die Batterie Schwachstelle Nummer eins ist – bei Verbrennern und bei Elektroautos. Mit einer Pannenkennziffer von 2,4 Pannen pro 1000 zugelassenen Fahrzeugen liegen die klassisch angetriebenen Autos aber deutlich vor den elektrischen (1,2). Auch bei der für diesen Jahrgang zweithäufigsten Pannenursache – defekten Reifen – ist ein deutlicher Unterschied zwischen herkömmlichen Antrieben (1,4) und Elektrofahrzeugen (0,9) auszumachen. Dies dürfte zu einem großen Teil auf die geringere Fahrleistung der Elektrofahrzeuge zurückzuführen sein. Signifikante Unterschiede zeigen sich auch bei Problemen rund um den Motor: Während dieser Bereich bei den 2021er Autos mit konventionellem Antrieb für 1,2 Pannen pro 1000 Fahrzeuge verantwortlich ist, sind es bei elektrisch angetriebenen Modellen nur 0,2 Pannen. Kaum Unterschiede zwischen den Antriebsarten gibt es dagegen bei den Bauteilen Bremsen, Fahrwerk und Karosserie.

Für die Pannenstatistik werden die ADAC Straßenwachteinsätze ausgewertet. Berücksichtigt wurden für die aktuelle Statistik alle Pannen, die sich im Laufe des Jahres 2023 an Fahrzeugen im Alter von 3 bis 10 Jahren (Erstzulassung 2014 bis 2021) ereigneten. Insgesamt wurden 156 Modelle von rund 20 Automarken untersucht. Voraussetzung ist, dass die Baureihen innerhalb von zwei Jahren mindestens 7000 Zulassungen aufweisen. Ist diese Bedingung erfüllt, werden alle Fahrzeugjahrgänge mit mindestens 5000 Zulassungen ausgewertet. Neu hinzugekommen sind 2023 unter anderem die Elektromodelle VW ID.4 und Skoda Enyaq.

Als zuverlässig gilt eine Baureihe in der Pannenstatistik, wenn ihre Pannenkennziffer in allen Jahrgängen zwischen drei und zehn Jahren zu den besten 40 Prozent gehört. Die gute Nachricht: Die Auswahl an zuverlässigen Modellen ist in den meisten Fahrzeugklassen nach wie vor gut. Spitzenreiter unter den dreijährigen Fahrzeugen in der aktuellen Statistik sind BMWs i3 (0,4), der Mini (0,4) und der BMW X1 (0,7); insgesamt erreichten elf Modelle dieses Jahrgangs eine Pannenkennziffer von unter 1. Auf den letzten Plätzen landeten die 2021 erstzugelassenen Modelle Toyota Yaris (27,8), Ford Kuga (25,4) und Toyota C-HR (22,0).

Im Jahr 2023 rückte die ADAC Pannenhilfe über 3,5 Millionen Mal aus – das sind 117.570 Pannen mehr als im Vorjahr. Das Durchschnittsalter der Pannenfahrzeuge stieg im vergangenen Jahr um 0,2 auf 12,9 Jahre. Die höchste Pannenwahrscheinlichkeit haben laut Statistik Fahrzeuge im Alter zwischen 18 und 23 Jahren.


Fehler melden15 Kommentare

   

Deine E-Mail bleibt vertraulich. Durch Kommentieren stimmst du der Datenschutzerklärung zu.

  1. rogh 🏅

    Wie schlagen sich denn die mittlerweile 12 Jahre alten ersten Tesla S? Man ließt nur vereinzelt Berichte, wo aber jedes Mal erwähnt wird, dass innerhalb der Garantie die Batterie getauscht wurde.

    Also interessant wäre einerseits das Thema Batterie und Defekte, da der Tesla ja nicht zur Inspektionen muss. Für mich übrigens eines der USP gegenüber allen anderen Herstellern.

  2. Kurt 🏅

    „Allerdings berücksichtigt die Auswertung keine Unterschiede in der Fahrleistung, diese könnten für einen Teil des Vorsprungs der Stromer verantwortlich sein.“
    könnte man erwähnen… ;)

    1. Reine Spekulation, es gibt auch Millionen Verbrenner, die kaum bewegt werden.

        1. Meine Antwort bezieht sich offensichtlich auf die Begründung und nicht auf die Sachlage. Stichwort „könnten“.

          1. Kurt 🏅

            nix ist offensichtlich wenn du ein Beispiel im Bezug zu den Fahrleistungen bringst. aber gut rausgeredet.

            1. Ich glaube, wir haben aneinander vorbei geredet. Lies bitte noch mal was ich geschrieben hab. Ich zweifle ernsthaft an, dass das der Grund ist und in diesem Zusammenhang habe ich erwähnt, dass es ja auch Millionen Verbrenner mit sehr wenig Fahrleistung gibt. Um hier eine Aussage treffen zu können, müsstest du viele Faktoren berücksichtigen, die die Grundeinheit vergleichbar machen.

              1. Kurt 🏅

                achso okay gut dann weiss ich was du meinst. danke fürs klarstellen.

  3. RolliC 🏅

    Warten wir doch erst mal ab… Sicher, Brenner benötigen mehr Wartung etc. aber auf den Straßen fahren ja nun durchaus ältere Schätzchen, die selbstverständlich mit in die Pannenstatistik einfließen. Schauen wir doch mal, wie es in einigen Jahren aussieht, wenn die Teslas und Co. in die Jahre gekommen sind.

    1. Kavka 🌟

      Artikel nicht verstanden?

  4. stfan 🌟

    Berichtet doch bitte mal, das alle Autovermieter ihre E-Auto Flotte verkaufen bzw erheblich reduzieren😁

    1. Kavka 🌟

      Das erste Mal hier auf der Seite?

    2. Haben wir doch längst, such mal im Blog

  5. Herr P. 🏅

    Jubel. Jubel. Jubel.

    Egal wie, egal ob Verbrenner oder E-Fahrzeug, durch die ganzen Motörchen die irgendwas antreiben, auch aus Bequenlichkeit, kann eh so viel kaputt gehen. Das geht dann ins Geld.

    1. P45 🏆

      Was will mir dieser Kommentar sagen? ALLES, was man sich anschafft, kann kaputt gehen und geht dann ins Geld, egal ob Waschmaschine, Kühlschrank, PC oder sonstige technische Dinge. Die Konsequenz wäre demnach, auf Konsum zu verzichten?

Du bist hier:
mobiFlip.de / Mobilität / News / ...