Hyundai setzt auf Wasserstoff für die Zukunft

Hyundai Ioniq 5 N Detail

Hyundai hat im Rahmen der CES 2024 betont, dass man sich bis 2035 noch mehr auf Wasserstoff als Lösung für eine nachhaltigere Zukunft fokussieren möchte. Es wird ein „komplettes Wasserstoff-Energie-Ökosystem“ mit HTWO aufgebaut.

Bei Hyundai möchte man hier alle Bereiche abdecken, es geht um die Produktion, die Speicherung und den Transport. Hyundai plant den Einsatz von drei Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr bis 2035. Wasserstoff sei laut Hyundai der „Weg in eine nachhaltige Zukunft, da er sowohl sauber als auch allgemein verfügbar ist“.

Es geht dabei nicht nur um Pkw, Busse oder Lkw, es geht auch um Straßenbahnen, um Schiffe und Stromgeneratoren. HTWO soll dabei eine bekannte Marke für die Brennstoffzellensysteme sein und wird von der Hyundai Motor Group entwickelt.

Hyundai möchte den „Aufbau einer Wasserstoffgesellschaft“ beschleunigen und hier noch stärker als nachhaltige Marke wahrgenommen werden. Laut Hyundai hat man „weltweit den größten Marktanteil beim Verkauf von wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen“. Doch eine Sache fehlte im Rahmen der CES-Ankündigung komplett.

Auch Hyundai ohne konkrete Ankündigung

Während Hyundai ein Elektroauto nach dem anderen auf den Markt bringt und hier eine komplette Plattform besitzt und schon an der nächsten arbeitet, fehlt auch hier, wie bei BMW oder Toyota, eine konkrete Ankündigung für Serienfahrzeuge.

Wasserstoff wird eine sehr wichtige Rolle in Zukunft spielen, aber auch in PKWs? Der Wirkungsgrad ist bekanntlich so schlecht, dass diese Fahrzeuge deutlich teurer als heutige Verbrenner oder Elektroautos wären. Und wenn man die benötigte Energie bald günstiger bekommt, dann wird das Elektroauto ebenfalls günstiger.

Einige Autohersteller haben die Entwicklung rund um Wasserstoff eingestellt oder auf ein Minimum heruntergefahren, ich bin also gespannt, ob diese Investitionen, die nicht günstig sind, sich auszahlen. Und ob es Jahr für Jahr bei einer rosigen Zukunft mit Wasserstoff bleibt oder ob es auch irgendwann mal konkreter wird.

Es darf ja gerne eine Alternative für Elektroautos (wobei Wasserstoffautos am Ende auch Elektroautos sind, nur eben mit Brennstoffzelle, was sie komplexer macht und für weniger Platz im Innenraum sorgt) geben, aber es fehlen Serienfahrzeuge oder tatsächlich mal eine richtige Plattform, mit der günstige Autos produziert werden.

So eine Ankündigung müsste es aber langsam mal geben, wenn bis 2035 wirklich preiswerte Wasserstoffautos für den Massenmarkt kommen sollen. Wir sehen bei den aktuellen Elektroautos, wie lange es dauert, bis diese in einer preislichen Region ankommen, die attraktiv ist. Sowas ist bei einer neuen Technologie üblich.

Meine Vermutung ist also, dass Hyundai den Fokus eher auf andere Bereiche legen wird und wir da vor 2030 keine Wasserstoff-Plattform für Autos sehen werden. Die aktuelle Strategie von Hyundai kann sich am Ende aber dennoch auszahlen, denn Wasserstoff mag bei PKWs egal sein, aber es gibt eben noch viele andere Bereiche.

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  1. Hazz 🌀

    Deutlich umweltfreundlicher als E-Auto wäre es vermutlich. Was das angeht ist ja selbst ein Verbrenner umweltfreundlicher, da man mindesten 60.000km fahren muss bzw. laut aktuellen Studien sogar 90.000km wenn man nicht 100% mit Ökostrom lädt.

    1. Jannes 👋

      Wieso ist ein Verbrenner denn umweltfreundlicher? Fahren Sie Autos mit weniger als 90.000 km in die Schrottpresse? Und wieso sollte H2 pauschal umweltfreundlicher sein? Dafür wird sogar noch sehr viel mehr erneuerbarer Strom gebraucht als für Elektroautos. Zudem ist die Treibhauswirkung von Wasserstoff noch nicht so gut untersucht und die scheint nicht zu vernachlässigen zu sein. Bei großflächigem Einsatz können da relevante Emissionen zusammenkommen, da Wasserstoff sehr diffusionsfähig ist und besonders dichte Systeme erfordert.

      1. Hazz 🌀

        Ich kann nur das wiedergeben, was mehrere Studien belegen, dass erst ab gefahrenen 60.000km eine E-Auto einen Vorteil vor einem Verbrenner hat. Bei bei einer Mischkalkulation mit nicht 100% Ökostrom sind es sogar 90.000km. Ja, 90.000km fahren viele Menschen nicht unbedingt. Für Leasing wäre dies auch nicht sonderlich umweltfreundlich. Ein E-Auto soll nach 8Jahren auch deutlich an Akkulaufzeit verlieren, heißt also ob sich überhaupt ein Gebrauchtwagenmarkt entwickelt ist fraglich. Bisher sehe ich leider nur Nachteile gegenüber einem Verbrenner und H2 Auto. Die Technologie ist noch weit entfernt von Mainstream und die Umweltaspekte sind auch nur, wenn überhaupt marginal besser. Vom deutlich erhöhten Feinstaubabrieb will ich gar nicht erst anfangen. Kann man nur hoffen das sich die Technik hier schnell weiterentwickelt.

        1. Diese ältere Studie lag auch richtig, ich kenne die mit den 60.000 km, aber die ist mittlerweile veraltet und war schon damals grenzwertig, weil sie einige Faktoren bei Verbrennern (Transport von Benzin zB, falls wir wirklich die gleiche Studie meinen) ignoriert.

          Ich habe letztes Jahr mit einigen Herstellern gesprochen und ein ID.3 und Golf sind da vielleicht das beste Beispiel, da gleicher Hersteller, gleiche Größe und ähnliche Ausstattung. Ab Werk nehmen sich diese Modelle nicht mehr viel, mit dem richtigen Akku aus Europa sind sie sogar auf einem Level. Da will ich auch in diesem Jahr mal einen Beitrag zu bringen, was nicht ganz so leicht ist, da VW viele Zahlen nicht offiziell kommuniziert, aber dieses Problem ist mittlerweile eben vom Tisch, das will ich damit sagen. Von mir aus lass es noch 30.000 km Unterschied sein, aber das ist nicht mehr viel.

          Genauso wie der Verlust der Akkulaufzeit, das zeigen die alten Teslas. Woher kommt die Annahme, dass es ein „deutlicher“ Verlust ist? Und wie hoch ist für dich deutlich? Die 70 Prozent garantieren viele Hersteller sowieso, weil sie wissen, dass es idR nicht unter 80 Prozent fallen wird, bei den Teslas sind es sogar oft über 90 Prozent und das sind sogar alte Akkutechnologien, mittlerweile kann man einzelne Zellen austauschen und zum Beispiel die defekten 20 Prozent des Akkus erneuern.

          Das mit dem Feinstaub verstehe ich auch nicht, die Studie der OEDC hat doch 2020 festgestellt, dass die Belastung von Elektroautos geringer ist?

          Das mit dem Gebrauchtmarkt ist ein anderes Thema, da stimme ich aktuell noch voll zu. Aber das ist ja das Henne-Ei-Problem und wird sich regeln, sobald ein paar Jahre ins Land gezogen sind. Das Tesla Model Y war das meistverkaufte Auto in diesem Jahr, natürlich werfen das die Leute nicht gleich auf den Gebrauchtmarkt, aber da sind sicher einige dabei, die sich nach 2-3 Jahren ein neues Auto kaufen. Es wird besser auf dem Gebrauchtmarkt, ich habe da sogar erst geschaut, einen VW ID.3 bekommt man immer mal wieder zu guten Preisen, aber das wird sicher erst nach 2025 richtig groß, was logisch ist, denn Neuwagen werden zunächst einige Jahre genutzt und die ganzen Firmenflotten, die jetzt gekauft werden (wie die 1.000 Modelle des ID.4 bei Siemens), werden auch mindestens ein Jahr auf der Straße unterwegs sein.

          1. Hazz 🌀

            Die Studie ist meines brandaktuell vom VDI, also einer durchaus namhaften Instanz https://www.pv-magazine.de/2023/12/13/vdi-sieht-mittlerweile-elektroautos-als-oekologisch-guenstigste-variante/

            Viele andere Studien untermauern dies auch.

            1. Das Ding bei dieser Studie ist, die immerhin aktualisiert wurde, löblich: Sie fokussiert sich auf die reine Herstellung und geht davon aus, dass mit dem Stromix geladen wird, was oft nicht der Fall ist. Und deren Annahme zum CO2-Fußabdruck ist nicht mehr zeitgemäß, so viel kann ich aus Gesprächen sagen, aber da darf ich nicht ins Detail gehen, das versuche ich wirklich mal zu klären. Der Rucksack ist mittlerweile geringer. Ich habe die Studie eben auch mal überflogen und mir fehlen hier auch Angaben, woher die Daten stammen. Ich weiß auch nicht, ob ein Verein, der Lobbyarbeit um Bund betreibt, da perfekt für eine Studie ist, aber das ist ein anderes Thema.

              Aus Heidelberg gibt es auch eine frische Studie, die genau das Gegenteil zeigt und dabei den Fokus auf die Nutzung und nicht nur Produktion legt, was in meinen Augen sinnvoller ist: https://ecomento.de/2024/01/08/weiterfahren-alter-verbrenner-nicht-oekologischer-als-neues-e-auto-studie/

              Man geht sogar so weit und behauptet, dass ein Wechsel sinnvoll sei, was ich eher kritisch sehe, aber dieser Faktor sollte bei einer Studie genauso wichtig wie die Produktion sein.

    2. Was Jannes sagt und ergänzend: Aktuelle Autos, nehmen wir VW ID.3 und VW Golf, sind in etwa auf einem Level, wenn es um den CO2-Fußabdruck nach der Produktion geht. Das sind maximal 30.000 km, bis man auf einem Level ist, ein Elektroauto ist also deutlich umweltfreundlicher, als ein Verbrenner.

      Und ein Wasserstoffauto wäre weniger umweltfreundlich, da es mehr Energie pro Kilometer benötigt, ebenfalls einen kleinen Akku bei der Produktion besitzt und über das Problem mit bezahlbarem (grünem) Wasserstoff brauchen wir 2024 noch nicht zu reden, dieser wird selbst 2030 (laut Prognosen) teurer als Benzin sein, das wird also vermutlich kaum jemand mitmachen.

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