Seit Anfang des Jahres erhebt Kaufland eine Gebühr von einem Cent für dünne Einwegplastiktüten, die für Obst und Gemüse verwendet werden.
Ziel dieser Maßnahme sei es, das Bewusstsein der Kunden für den Verbrauch von Einwegplastik zu schärfen. Diese Entscheidung stößt jedoch auf Kritik der Deutschen Umwelthilfe (DUH), die den Tütencent als wirkungslos und reines Greenwashing bezeichnet. Eine so geringe Abgabe reiche nicht aus, um den Verbrauch spürbar zu senken, so die DUH.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, weist darauf hin, dass in Deutschland jährlich 2,4 Milliarden solcher Plastiktüten verbraucht werden und eine Lenkungswirkung nur durch eine deutliche Preiserhöhung oder den kompletten Verzicht erreicht werden könne. Sie schlägt eine Gebühr von mindestens 20 Cent oder besser noch den kompletten Verzicht auf die Tüte vor.
Metz kritisiert zudem, dass Kaufland die Tüten weiterhin anbietet und die Abgabe als umweltfreundliche Maßnahme darstellt, obwohl ein EU-weites Verbot der Tüten ab 2030 bereits beschlossen ist.
Ab dem 1. Januar 2030 werden bestimmte Arten von Einweg-Plastikverpackungen verboten, darunter Plastiktüten für unverarbeitetes frisches Obst und Gemüse oder Verpackungen für Lebensmittel und Getränke, die in Cafés und Restaurants konsumiert werden.
Wenn man die Nutzung solcher Tüten wirklich verringern will, dann ist die Bepreisung mit einem Cent selbstverständlich kompletter Quatsch. Mehr als einen geringen Symbolcharakter hat das Ganze nicht. Hauptsache irgendetwas gemacht und die Kunden dabei nicht verprellt, scheint das Motto bei dieser Idee gewesen zu sein.
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