Tronxy CRUX-1: Kleiner 3D-Drucker für den schmalen Schreibtisch ausprobiert

Tronxy Crux 1 Header

In meiner Tätigkeit als „Printfluencer“ möchte ich schon immer gern besondere 3D-Drucker vorstellen und mit dem Tronxy CRUX-1 ist mir ein neuer Anwerber hierfür unter meine Finger gekommen. Super klein, super schnell zusammengebaut, portabel, mit Tragegriff sind nur ein paar der Features des Druckers. Los geht’s!

Lieferumfang

Tronxy Crux 1 Lieferumfang

Im Lieferumfang befindet sich der CRUX-1 selbst, ein USB-Kabel, ein Stück Bowden-Tube, nötiges Werkzeug, Spachtel, Stromkabel, Kartenleser, MicroSD-Karte, Schraubenzieher, die Anleitung und ein paar Kabelbinder. Übersichtlich und im Grunde wie bei fast jedem anderen 3D-Drucker.

Tronxy Crux 1 Filament Halter

Zusammenbau

Tronxy Crux 1 Z Endstop

Der Zusammenbau ist in keinen 10 Minuten erledigt, weil schon alles vorab montiert wurde. Man muss also lediglich die Z-Achse mit dem Body verbinden (3 Schrauben), den Z-Motor mit dem Body verbinden (2 Schrauben), den Filamenthalter am Body befestigen (2 Schrauben) und den Griff an der Z-Achse montieren (2 Schrauben). Last but not least muss der Bowdentube in den Druckkopf gesteckt werden und noch genau ein Verbindungsstecker (Z-Motor) mit dem dazugehörigen Kabel zusammengesteckt werden und das war es auch schon!

Tronxy Crux 1 Tragegriff

Optional muss noch die Glasplatte mittels vier Klemmen am Druckbett befestigt werden. Das hängt davon ab, ob ihr die Variante mit Glasdruckbett oder PEI-Platte geordert habt.

Nachdem es sich hierbei um einen sehr günstigen, kleinen, leichten und transportablen Drucker handelt, sind einige Dinge auch minimalistisch gehalten. Während beispielsweise andere Hersteller komplizierte Gehäuse um das Hotend und den halben Drucker herum kreieren und sich verkünsteln, ist zum Beispiel der Druckkopf des CRUX-1 an Minimalismus kaum zu unterbieten.

Tronxy Crux 1 Hotend

Trotzdem ist alles bis auf eine Heatbreak und eventuell einen Autolevel-Sensor dran am Hotend und der CRUX-1 druckte in meinem Test absolut gut mit dieser Ausstattung. Aber dazu nun gleich später mehr.

Druckergebnisse / Erfahrungen

Nachdem der Aufbau so schnell vonstattenging, konnte es auch direkt schon losgehen mit den ersten Drucken. Die nötigen Einstellungen für CURA gibt es direkt noch in der Anleitung, oder direkt als fertiges Profil, welches in CURA importiert werden kann auf der beiliegenden MicroSD-Karte.

Hier komme ich jetzt gleich zum ersten Pluspunkt. Der Drucker hat als Anschlüsse auf der leicht erreichbaren Vorderseite einen MicroSD-Slot, einen USB-Anschluss für das beiliegende Datenkabel und eher nicht so häufig vorkommend, auch einen USB-Typ-A Anschluss für handelsübliche USB-Sticks. So fällt die Dateiübertragung auf jeden Fall nicht schwer.

Tronxy Crux 1 Anschluesse

Bedient wird der Drucker am integrierten Touchscreen direkt auf dem Body unten links. Die Position ist leider nicht unbedingt die beste für diesen Screen, weil man je nach Blickwinkel ganz schön nah an den Drucker heranmuss, um was zu erkennen. Leicht schräg wäre das Display viel besser abzulesen gewesen.

Tronxy Crux 1 Display

Bei der kleinen Bauform gibt es für den Drucker auch keinen Autolevel-Sensor, sondern ein 5 Punkt manuelles Leveling mittels großer Einstellschrauben auf der Unterseite des Druckbetts. Der ganze Vorgang geht sehr schnell und ich musste auch nach zehn Druckvorgängen noch kein erneutes Leveling durchführen.

Tronxy Crux 1 Manuell Leveling

Was ich aber wie immer unbedingt empfehlen würde, ist eine PEI-Platte. Ich habe hier das Modell mit Glasplatte für den Test erhalten und mir für knapp 20 EUR eine PEI-Platte bei Amazon rausgelassen. Versand war innerhalb eines Tages durch. Glasplatte runter. Die magnetische Klebefolie kurz auf das Aludruckbett geklebt und schon fand die PEI-Platte ihren Platz auf dem Drucker.

Tronxy Crux 1 Demo

Auch vorher haben die Drucke auf der beschichteten Glasplatte gehalten, aber die Klammern zur Befestigung nehmen vom 18x18cm Druckbett noch jeweils rechts und links einen Zentimeter weg und ich finde auch, dass sich Drucke viel besser auf einer PEI-Platte lösen und während des Drucks viel besser darauf halten. Die Katze oben ist im Live Unboxing und Zusammenbau auf TikTok noch mit der orig. Glasplatte entstanden. Selbst auf 200 % Geschwindigkeit hielt das Demo-File noch gut auf der Platte.

Nach dem Wechsel auf die PEI-Platte habe ich dann ein sehr großes Schild ausgedruckt und dabei Fotos vom 1st Layer und nach ein paar Schichten vom sonst oft ungenauen Infill geschossen. Da passt alles super für einen unter 200,- EUR Drucker, oder?

Trotz des niedrigen Preissegments hat der CRUX-1 übrigens einen Filament-Sensor verbaut, der auch gut funktioniert. Ich persönlich drucke zwar seltenst ans Ende der Spule mit größeren Objekten, aber gut zu wissen, dass man hier geschützt wäre.

Tronxy Crux 1 Filament Sensor

Wer mich kennt weiß, dass ich die Kiste auf jeden Fall auch wieder aufgeschraubt habe, um zu sehen, wie innen die Elektronik verkabelt ist und was sich sonst noch so entdecken lässt. Es folgt also ein Blick auf die Elektronik im Body des Druckers. Auf der kleinen Größe ist trotzdem alles schön aufgeräumt und gut verlegt. Ein Lob dafür!

Tronxy Crux 1 Body Mainboard Netzteil

Der große Lüfter wirkt in der Tat sehr groß! Ich muss aber zur Entwarnung sagen, dass ich zwei weitere Drucker im neuen Homeoffice stehen hatte und der CRUX-1  selbst ist während des Drucks kaum hörbar. Lediglich der Mainboard-Lüfter oben auf dem Foto surrt gut vernehmbar vor sich hin. Trotz allem bleibt der Drucker in Sachen Lautstärke aber noch hinter dem Anycubic Kobra oder einem weiteren und auch deutlich teureren Artgenossen, den ich gerade im Vorabtest hier habe.

Tronxy Crux 1 Prints

Die gedruckte Vase ist ca. 17 cm hoch und ich glaube nicht, dass der Drucker tatsächlich 18 cm hohe Objekte drucken kann. Dafür müsste man auf jeden Fall das Druckbett komplett nach unten leveln und hoffen. Abgesehen davon haben meine Drucke mit dem richtigen Profil wunderbar funktioniert. Der Flow war vom Hersteller aus auf 95 eingestellt. Das brachte ein paar kleine Probleme mit, die sich aber spätestens mit dem hochschrauben, auf 100 wieder aufgelöst hatten.

Ein wenig Stringing war zwischen den Ohren und Hörnern des Arsch mit Ohren und des Drachendingsbums zu sehen. Aber auch das war auch lediglich mit einer Optimierung der Einstellungen von CURA behoben. Solche Dinge können immer auftreten und von Filament zu Filament variieren. Hier hilft nur herumspielen an den Settings und gegebenenfalls Testobjekte von Printables oder Thingiverse zu laden und auszuprobieren.

Für Streams auf TikTok hatte ich auch noch das folgende Schild gedruckt. Wegen der Größe (fast die komplette Druckfläche) am Ende oft gar nicht so einfach, aber mit PEI-Platte und richtiger Temperatur des Druckbetts (60 Grad bei PLA) war das kein Problem und es gab kein Warping.

Durch einen Fehler von mir in Tinkercad musste ich den Text auf dem Schild dann aber noch extra ohne weiße Unterlage drucken und dann mit Sekundenkleber aufkleben. Dennoch zeigt auch der Text, dass der CRUX-1 auch bei filigranen Schriften ohne Layer unterhalb der Schrift keine Probleme mit dem Druck hatte.

Tronxy Crux 1 Schild

Zur Stabilität kann ich auch nichts negatives sagen. Klar ist der Drucker bauformbedingt nicht wie aus Stein gemeißelt, aber die beiden X und Y Achsen beispielsweise werden nicht wie sonst üblich mit Rädern mit Gummi-Ummantellung in Alu-Schienen geführt, sondern mit Metall auf Metall. Das sorgt für extra genaue Bewegungen. Siehe hier die Räder unter dem Druckbett.

Tronxy Crux 1 Fuehrungen

Fazit Tronxy CRUX-1

Ich bin begeistert und mir gefällt die Größe des Tronxy CRUX-1 sehr! Zu einem Preis von unter 200,- EUR wandert dieser fast schon Handtaschendrucker momentan über die virtuelle Ladentheke.

Die Druckergebnisse haben mir selbst out-of-the-box sehr gefallen. Der Drucker ist leise, ist mit Glasplatte und als PEI-Version erhältlich, hat einen Touchscreen, einen normalen USB-Anschluss, ist klein und braucht damit nicht viel Platz auf dem Schreibtisch, Dank Griff einfach transportierbar uvm.

Verglichen mit dem Prusa Mini, der zeitweise an den 600,- EUR kratzt, gibt es hier für mich gar keine Überlegung, welchen Drucker ich mir kaufen würde…

Geekmaxi bietet aktuell einen Coupon (VYYVIR2P), mit dem der Drucker aus einem europäischen Warehouse mit 2 Jahren Garantie für aktuell 193,- EUR zu euch wandert. Solltet ihr noch auf der Suche nach einem günstigen Zweitdrucker sein, oder vielleicht auch erstmal in die 3D-Druck-Thematik eintauchen wollen, kann ich euch den Drucker zu diesem Preis absolut empfehlen!

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Tronxy CRUX-1 mit 4.5 von 5 Punkten.

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