Viel Smartphone für wenig Geld – Das T-Mobile Pulse im Test

Hardware

Nach dem Unboxing-Video, habe ich das T-Mobile Pulse nun einige Tage intensiv genutzt und kann nur sagen, ich bin sehr zufrieden.

Ich nutze privat als Haupthandy ein HTC Magic und könnte dieses ohne Probleme durch das Pulse ersetzen. Wen man bedenkt, dass man das Pulse schon ab 170 Eur ohne Vertrag bekommt, ein echter Android-Knüller.

Aber der Reihe nach, hier meine Wertung…

Optik & Verarbeitung

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und so ist das sicherlich auch beim T-Mobile Pulse. Für mich persönlich ist mein HTC Magic optisch nahezu perfekt, für einen Anderen vielleicht das iPhone und für den Dritten eben das Pulse. Darum werde ich über die Optik keine großartige Wertung abgeben. Es liegt gut in der Hand, ist wirklich top verarbeitet und fühlt sich trotz des kompletten Kunststoff-Gehäuse gut an. Es gibt keine nennenswerten Spaltmaße und nichts wackelt oder knarzt.

Das Pulse wird mit zwei Batteriecovern in schwarz und weiß geliefert und alle Tasten sind sehr gut platziert. Meine Finger landen immer zielsicher auf der gewünschten Taste.

Am Rand des Pulse gibt es einen microSD-Slot, eine Kamera-Taste, einen Lautstärkeregler sowie eine Power-Taste. Im Gegensatz zum HTC Magic existiert die Zurück- und Home-Taste nur als eine Taste. Ein Trackball, eine Menü-Taste und die normalen Telefon-Tasten für Rufannahme und Auflegen sind natürlich auch vorhanden.

Bis auf die dünne „Schicht“ an Fingerabdrücken, welche dieses Gerät (wie das iPhone) magisch anzieht, gibt es äußerlich nichts zu beanstanden.

Die Hardware

Kann man für nicht mal 300 Eur überhaupt gute Komponenten verbauen oder ist man regelrecht gezwungen auf Billig-Bauteile zu setzen? Das Pulse zeigt, das sich ein günstiger Preis und gute Hardware nicht immer im Weg stehen.

Das Display

Am Display kann ich nichts aussetzen. Es ist hell, klar und mit 3.5Zoll etwas größer als der Bildschirm des HTC Magic. Es ist ein kapazitives Touchscreen-Display mit 320×480 Pixel Auflösung, welches LCD Technologie mit Hintergrundbeleuchtung nutzt. Nicht ganz so knacking wie die schönen AM-OLED Displays von Samsung aber es reagiert wunderbar sensibel auf jede noch so kleine Berührung. Eine Stifteingabe ist bei einem kapazitivem Display generell nicht möglich.

Der Rechenknecht

Huawei verbaut im T-Mobile Pulse den altbekannten und leider auch etwas schwachen Qualcomm MSM7200A Prozessor mit 528 MHz. Das Teil werkelt auch im G1 und Magic und reicht für die meisten Programme dicke aus. Wer in Zukunft allerdings an rechenintensives 3D-Zeugs denkt, sollte sich nach einem anderen Gerät umschauen.

Der Arbeitsspeicher

Hier sind leider nur 128 MB RAM verbaut, dies kann theoretisch mal eng werden, wenn zu viele speicherhungrige Apps laufen, mir ist im Test kein Unterschied zum HTC Magic, welches 192MB RAM hat, aufgefallen. Das könnte natürlich an der Android-internen Speicherverwaltung liegen, welche aktive Apps kickt, sobald der Speicher knapp wird.

Die „Festplatte“ und SD-Karte

Der ROM-Speicher ist sozusagen die Festplatte des Pulse und der ist genau 256 MB groß. Durch die Partitionierung und das Android-System bleiben davon ca. 60 MB für die Installation von Apps übrig. Wie beim T-Mobile G1 sollte das für den Großteil der Nutzer ausreichen, wer allerdings Power-User ist und plant sein Smartphone mit weit über 50 Apps vollzubauen, sollte nicht zum Pulse greifen.

Im Lieferumfang war auch noch eine 2GB microSD-Karte, welche für Musik, Fotos, Dokumente und sonstige Nutzerdaten genutzt werden kann.

Der Energiespeicher

Der 1500 mAh große Akku verspricht erstmal lange Laufzeiten aber machen wir uns nichts vor, ich kenne derzeit kein halbwegs gutes Smartphone, dessen Akku bei intensiver Nutzung länger als einen Tag hält. Bei normaler Nutzung hält der Akku, wie beim HTC Magic, ca. 2 Tage und ist auch fix wieder aufgeladen. Das ist absolut im Rahmen und lässt manches iPhone alt aussehen…

Mit allen Sinnen – Die Sensoren

Das Pulse hat einen Beschleunigungssensor integriert, welcher für diverse Apps und die Display-Drehung genutzt wird, auch ein Kompass ist an Board, so ist die Nutzung von Augmented Reality Apps kein Problem. Ein Helligkeitssensor oder ein Annäherungssensor ist nicht verbaut.

Die Kameras

Kurzes Thema, anders Thema. Übliche 3.2 MegaPixel welche für Schnappschüsse ok sind aber keine ernsthaften Fotografie-Streifzüge mitmachen würden. Das Gerät besitzt noch eine Front-Kamera, diese kann für Videotelefonie oder Schnappschüsse genutzt werden, packt wohl aber nicht mehr als VGA-Auflösung.

Der Sound

Die Gesprächsqualität ist durchschnittlich aber ok, ich habe den Test im T-Mobile Netz durchgeführt und konnte kein auffälliges brummen oder rauschen feststellen. Ich hatte diverse Windows Mobile Geräte, welche deutlich schlechter klangen, habe aber auch mein HTC Magic hier, welches besser klingt.

Im Gegensatz dazu, ist der Lautsprecher ein echter Knaller, ich habe selten so einen guten externen Lautsprecher in einem Handy erlebt. Klare und laute Töne dringen aus dem kleinen Teil, absolut angenehm. Könnte ich mir sehr gut als Navigationsgerät vorstellen.

Und sonst so?

  • Der Vibrationsalarm ist sehr angenehm
  • Der Scrollball lässt sich gut bedienen, hat aber keine Beleuchtung
  • Mir persönlich fehlen vor allem die Benachrichtigungs-LEDs
  • Es gibt einen 2.5mm Klinke-Anschluss für Headset und Kopfhörer, ein passender Adapter auf 3,5mm Klinke befindet sich im Lieferumfang
  • Das Pulse wird über einen Micro USB-Anschluss geladen und auch mit dem Computer verbunden
  • Es hat natürlich auch GPS und der GPS-Fix geht sehr schnell. Ich habe das HTC Magic und Pulse parallel laufen lassen und konnte keinen Unterschied feststellen.

Software

Die Hardware ist nur die halbe Miete, wenn die Software die Ressourcen der Bauteile nicht richtig nutzt, bringt einem viel Power rein gar nichts.

Android und weiter?

Das Pulse wird mit von T-Mobile angepasstem Android 1.5 (Cupcake) ausgeliefert und es besteht zumindest theoretisch die Möglichkeit, auch kommende Android-Versionen per Update zu erhalten. Die im Lieferumfang enthaltene PC Suite bietet zumindest einen Punkt „Update“ an.

Die Standard-Applikationen von Android sind alle dabei und lassen sich ohne Probleme nutzen. Vereinzelt hat Huawei aber einigen Apps neue Symbole oder eine leicht veränderte Oberfläche spendiert. Zum Beispiel wurde der Taschenrechner oder Kamera leicht angepasst. Das ist alles ganz nett aber funktionstechnisch kaum anders als beim Standard-Android und spätestens wenn das HTC Magic (oder G1) Android 1.6 haben auch kein Alleinstellungsmerkmal. mehr.

Das gewisse Etwas

Die Oberfläche ist durchdacht und alle Änderungen gekonnt umgesetzt. So umfangreich und tiefgehend wie bei HTCs Sense Oberfläche sind die Änderungen aber nicht. Der Lockscreen wurde etwas aufgepeppet und das Homescreen-Konzept geändert. So ist es beim Pulse möglich, beliebig viele Homescreens in einer Art Raster zu erstellen. Dazu muss man einfach ein Symbol an den Rand eines bestehenden Screens schieben und schon entsteht ein neuer. Diese Funktion finde ich sehr cool und hätte so etwas auch gerne auf meinem HTC Magic.

Darf es noch eine App mehr sein?

Was hat T-Mobile bzw. Huawei noch für Apps draufgepackt?

  • Einen Dateiexplorer
  • Eine Notizen-App
  • Servo-Search, durchsucht das Pulse und das Internet
  • Documents to Go
  • RoadSync
  • Block Breaker 2
  • SIM-Toolkit
  • Web’n’Walk

Zu erwähnen sind noch die „Widkarten“, das sind Widgets, welche nur auf dem Pulse laufen bzw. direkt für dieses entwickelt wurden. Das einzigartige an diesen Widgets ist, dass sie sich auch innerhalb eines Elements bedienen lassen. Es gibt folgende Widkarten: Kalender, E-Mail, Musik, Notizen, Bilder und Videos.

Virtuelle Eingabe

Die vorinstallierte Tastatur ist die bekannte TouchPal-Tastatur aber auch die hier auf mobiFlip.de vorgestellt HTC HERO Tastatur läuft ohne Probleme (Installation nach Anleitung) auf dem Pulse. Da Touchpal kein Vibrations-Feedback bietet und auch bei der Worterkennung nicht überzeugt, sollte man also entweder die einfache Android-Tastatur oder die Hero-Tastatur nutzen.

Und sonst so?

Die Telefonbuch-App erlaubt nun Gruppen, allerdings lassen sich diese nicht mit den Google Mail Gruppen abgleichen. Generell könnte man eine spezielle T-Mobile App installieren und persönliche Daten sowie seine Medien und Dokumente über einen T-Mobile Server abgleichen bzw. sichern.

Fazit

Viel Smartphone für wenig Geld! Und dabei bleibe ich, wenn man nach den reinen technischen Daten geht, fällt einem sicher der eine oder andere Punkt auf, der missfällt. Genau das habe ich vorher auch gedacht und als ich das Pulse dann in der Hand hatte, war ich vollkommen überrascht.

Wenn man das Pulse anmacht und damit rumspielt, wenn man Apps installiert, ein paar Spiele zockt oder im Internet surft, man hat rein gar nicht das Gefühl, man hätte ein Billig-Smartphone in der Hand. Alles läuft flott und rund, es macht einfach Spaß.

Wenn ich bedenke, dass ich für mein HTC Magic neu 379 Eur bezahlt habe und ich das Pulse derzeit für 200Eur weniger bekomme, ärgere ich mich ein wenig.

Wem also die Kamera und der etwas knappe interne Speicher nicht so wichtig sind, der sollte zugreifen.

Was haltet Ihr von dem Teil bzw. habt Ihr noch Fragen zum Pulse?

Das Pulse ist bei T-Mobile ab 4,95 Eur mit Vertrag zu haben und wer das Gerät ohne Vertrag kaufen möchte, kann es ab unglaublich günstigen 170 Eur erhalten.

 


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