WWDC Teil 3 – Kurioses und Spekulationen

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So richtig läuft Steve Jobs zur Hochform auf, wenn mal etwas nicht ganz so verläuft, wie geplant und er improvisieren muss. Ich denke da an die Keynote zur Vorstellung des iPhone Classic, als das System die nächste Seite der Präsentation nicht zeigen wollte.

Damals erzählt Steve, wie er und Steve Wozniak Geräte zum Fernsteuern bauten und damit aus den dümmsten Positionen mit den tollsten Verrenkungen umschalteten.

Eine ähnliche Situation trat auch diesmal auf. Das neue Display sollte in der Praxis gezeigt werden. Dazu wollte Jobs eine Webseite aufrufen. Doch nur beim 3GS tat sich überhaupt ein wenig und man konnte ein wenig der Seite der New York Times sehen. Das iPhone 4 versuchte nur zu laden, aber es ging nicht. Jobs fackelte nicht lange, und brach die Webpräsentation ab mit dem grinsenden Hinweis, dass das Netz wohl ein wenig überlastet ist. Wenig später, als er kurz hinter die Bühne ging, da ein Ingenieur iMovie für iPhone präsentierte, (Jobs beendete diesen Punkt übrigens mit den lockeren Worten: „Erhältlich ab Juli für 4,99 Dollar, if we approve it.“ Und grinste dabei so breit, dass der gesamte Saal lachte.), kam er mit einer Nachricht zurück, die zeigte, wie überzeugend und locker er sein kann. Er kam zurück mit den Worten: „Hinter der Bühne rennen alle rum, wie verrückt. Wir haben herausgefunden, warum meine Demo nicht ging. In diesem Raum sind über 570 WLAN-Hotspots. Das sind deutlich zu viele. Unglaublich.

Wir haben 2 Möglichkeiten. Entweder ihr surft, oder ihr beendet eure Hotspots und ich zeig euch die Demos und ich habe wirklich tolle Demos. Was mein ihr? Demos?“ Der Saal klatschte. „Okay, ich habe Verständnis für die Blogger und alle, aber so viele, 570, unglaublich. Dann schaltet eure Hotspots aus, jeder spielt bitte Polizei, ob der Nachbar das auch macht. Los. ausschalten, runter mit dem Laptops. Los, umgucken.“ Weil das ein wenig gedauert hat meinte er locker: „Ich habe Zeit.“ Jobs war locker und der Saal hatte ein Erlebnis. Schon kurz danach konnte er schauen, ob es klappt. Bei der Demo zum Multitasking wollte er ins Netz, die Mail-App und Pandora aufrufen. Und es ging. Der Saal flippte bald aus und Jobs verneigte sich, weil alle so brav mitmachten. Er konnte  es sich nicht nehmen lassen, immer wieder einen Seitenhieb: „Wenn man das WLAN ausmacht, geht es“, zu geben. Eine sehr lockere Keynote, die man lange nicht gesehen hat.

Doch was bringt möglicherweise die Zukunft? Apple hat, und das ist vielleicht das wichtigste, Weichen für die Zukunft gestellt. Immer wieder hören wir von Patentanträgen, wie Apple den Rahmen, oder die Kamera berührungsempfindlich machen will. Mit dem Design des iPhone 4 hat man hier die Grundlage geschaffen. Die Anträge sind nicht mehr frisch, somit arbeitet Apple schon daran. Es ist gut möglich, dass Apple das Design im nächsten Jahr nicht gravierend ändert, sondern das berührungsempfindliche Gehäuse einführt. Jetzt kann man schauen, wie das Design in der freien Wildbahn, außerhalb von Biergärten, funktioniert und dann die Weiterentwicklung präsentieren. Eine weitere Neuerung im nächsten Jahr kann sich im Bereich Videotelefonie anbahnen.

Noch geht Face Time nur über WLAN, aber Apple will das ändern, wie man gehört hat. Dass man im nächsten Jahr auch mit dem Beginn des Ausbau der neuen extrem schnellen LTE Mobilfunkfrequenzen beginnen will, ist sicherlich kein Zufall. Vielleicht bekommt das nächste iPhone schon einen Sender, der dies unterstützt und dann ist es sehr gut möglich, dass Apple die Anbieter dazu drängt, dass sie in diesen neu ausgerüsteten Gebieten auch Face Time anbieten. Dann hat Apple schon 2 Generationen auf den Markt, die dies unterstützen und sind mitführend, wenn es in den Massenmarkt kommt. Ob Apple so denkt, weiß ich nicht, reine Spekulation. Logisch wäre es aber. Dann hätte man gerade was die Bedienung angeht ein weiteres Feature erfunden, was dem Nutzer ungemein hilft. Vorstellen könnte ich es mir, Wünschen auch. Das Gerät nicht nur über das Display steuern, das wäre schon was, oder nicht?

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