Xiaomi Redmi Note 2: So schlägt sich das China-Phablet im Alltag

Zwar hat Xiaomi vor Kurzem bereits das neue Redmi Note 3 angekündigt, dennoch möchte ich mich in diesem Testbericht noch einmal dem Vorgänger namens Redmi Note 2 widmen. Wie ich meine erste Begegnung mit einem Smartphone von Xiaomi empfand und ob mich dieses schlussendlich überzeugen konnte, möchte ich euch in den folgenden Zeilen mitteilen.

Technische Daten

  • 5,5 Zoll IPS-Display mit 1920 x 1080 Pixeln
  • MediaTek MT6795 mit 8x 2,0 GHz, 2 GB Arbeitsspeicher
  • 32 GB interner Speicher, erweiterbar per microSD-Karte
  • 13 Megapixel Hauptkamera, 5 Megapixel Frontcam
  • 3.060 mAh Akku, wechselbar
  • MIUI 7 auf Basis von Android 5.0.2 Lollipop
  • Bluetooth 4.0, Gigabit-Wlan, LTE Band 1/3/7
  • 152 x 76 x 8,25 mm, 170 Gramm

Erster Eindruck

Xiaomi_Redmi_Note_2_5

Das Xiaomi Redmi Note 2 steckt in einer schlichten Verpackung aus Pappe, die abgesehen vom Mi-Logo auf der Front nicht bedruckt ist. Auf der Rückseite finden sich noch wenige technische Daten über das Gerät sowie ein weiterer Aufkleber, der über die IMEI-Nummern der beiden SIM-Slots informiert. Im Inneren findet man abgesehen vom Smartphone an sich noch ein ordentlich verarbeitetes microUSB-Kabel und einige Anleitungen vor, das beigelegte USB-Netzteil ist jedoch leider vom aus den USA bekannten Typ A, sodass es nicht an deutschen Steckdosen verwendet werden kann.

Nimmt man das Xiaomi Redmi Note 2 das erste Mal in die Hand, liegt es trotz seines Polycarbonat-Gehäuses gut in der Hand. Dieses ist, bei meiner Variante in weißer Ausführung, matt gehalten, was dem Gerät erstens etwas Grip verleiht und zweitens auch nicht sehr anfällig für Fingerabdrücke ist. Die auf der rechten Seite angebrachten Power- und Lautstärketasten im Chrom-Look besitzen des Weiteren einen guten Druckpunkt und sind einfach zu erreichen. Lediglich die Soft-Touch-Tasten unterhalb des Displays stören mit ihrer roten Beleuchtung das ansonsten schlichte aber dennoch schicke Design.

Xiaomi_Redmi_Note_2_3

War ich also erst einmal ganz angetan vom Äußeren des Xiaomi-Phablets, kam der große Schock nachdem ich das Gerät angeschaltet hatte. Reihenweise Bloatware begrüßte mich und eine Antiviren-App fand angebliche Schadsoftware, die ich natürlich sofort versuchte zu deinstallieren. Als die angeblich „gefährliche“ App dann nach wenigen Sekunden schon wieder installiert war, wusste ich, dass etwas faul war. Ich erinnerte mich an die Geschichte mit den Xiaomi-Geräten, die von Großhändlern mit Bloatware verseucht wurden, und installierte daraufhin die neuste Version der ins Deutsche übersetzten MIUI7-ROM von Decuro auf meinem Redmi Note 2. Obwohl ich selbst bisher noch keine großen Erfahrungen mit dem Flashen von ROMs gemacht hatte, lief das alles schnell und ohne Probleme ab.

Software

Nun, da ich endlich eine abgesehen von der Übersetzung originale Xiaomi-Firmware auf meinem Smartphone installiert hatte, machte ich mich sofort daran, das System zu erkunden. Die auf Android 5.0.2 Lollipop basierende MIUI 7 ROM kommt bekanntlich ohne App-Drawer aus, sodass alle Anwendungen auf den Homescreens platziert werden müssen. Wie es für Android üblich ist, finden dort natürlich auch Widgets Platz und Ordner können zur besseren Organisation erstellt werden.

Betrachtet man sich die MIUI 7 dann jedoch einmal genauer, fällt auf, dass wirklich so gut wie alles verändert wurde. Dass Android als Unterbau genutzt wurde, wird zwar durch die Benutzerführung und die Kompatibilität mit dem Google Play Store deutlich, das Design ist jedoch ein vollkommen anderes und im Vergleich mit verschiedenen Hersteller-Oberflächen wie Samsungs TouchWiz UI wurde nochmal deutlich mehr verändert.

Abgesehen davon, dass die Homescreens durch die vielen App-Icons meiner Meinung nach relativ unübersichtlich wirken, macht die MIUI 7 einen ordentlichen Eindruck. Alle Hersteller-eigenen Apps (Kontakte, Kalender und Co.) lassen sich mit den Google-Diensten verknüpfen und alle benötigten Einstellungen und Funktionen sind vorhanden. Lediglich die Tatsache, dass beispielsweise die Chat Heads des Facebook Messengers nicht unterstützt und angezeigt werden, trübt den Gesamteindruck ein wenig.

Hardware

Xiaomi_Redmi_Note_2_4

Mit seinem 5,5 Zoll großen Full-HD-Display, einem MediaTek MT6795 Octa-Core-SoC und 2 GB Arbeitsspeicher siedelt sich das Xiaomi Redmi Note 2 zumindest im Hinblick auf die Ausstattung in der Mittelklasse an. Im Alltag läuft das Smartphone stets flott, Apps werden zügig geöffnet und das Display kann beeindrucken. Zwar fallen die Displayränder an den Seiten nicht allzu schmal aus, in Anbetracht des Preises lässt sich das aber natürlich verkraften.

Beeindruckt war ich vor allem von den beiden Kameras, wobei besonders die Frontcam mit ihrer Auflösung von 5 Megapixeln überdurchschnittlich gute Fotos schoss. Auch die 13-Megapixel-Hauptkamera überzeugte verglichen mit anderen Smartphones dieser Preisklasse und lag ungefähr auf dem Niveau des erste kürzlich von mir getesteten ZUK Z1.

[gplus

plus.google.com

Zu guter Letzt muss ich natürlich noch den Akku des Xiaomi Redmi Note 2 ansprechen, der mich im Alltag ein wenig enttäuschte. Rund 4 Stunden Screen-on-Time sind maximal möglich, danach verabschiedet sich das Smartphone, bis es das nächste Mal mit einer Steckdose verbunden wird. Zwar lösen Quick Charge 2.0 und die Tatsache, dass der Akku ausgewechselt werden kann, das Problem ein wenig, dennoch wäre vor allem in Anbetracht der nicht gerade geringen Kapazität von 3.060 mAh eine etwas längere Laufzeit wünschenswert gewesen.

Und sonst noch?

  • Der auf der Rückseite verbaute Dimple schützt vorm flachen Aufliegen, Lautsprecher können hierdurch stets ihren Klang ordentlich abgeben
  • Auf Grund der fehlenden Unterstützung des LTE 20 Bands muss man relativ oft auf HSPA+, 3G und Co. ausweichen

Fazit

Xiaomi_Redmi_Note_2_1

Obwohl das Xiaomi Redmi Note 2 eigentlich in allen Bereichen überzeugen konnte und für seinen Preis ein klasse Smartphone ist, wurde ich nicht ganz warm mit dem Gerät. Ob es nun an der MIUI 7 oder den für mich persönlich sehr störenden roten Soft-Touch-Tasten unter dem Display lag, ist für mich zwar nicht wirklich ersichtlich, dennoch ist mir bewusst, dass dies lediglich meine subjektive Wahrnehmung ist. Sollte man sich nicht an den von mir kritisierten Punkten stören und auf den häufig fehlenden LTE-Empfang verzichten können, erhält man mit dem Xiaomi Redmi Note 2 nämlich auf jeden Fall ein extrem interessantes Gerät. Lediglich der Nachfolger, das Redmi Note 3, kann mit dem Xiaomi-Smartphone konkurrieren.

Das Xiaomi Redmi Note 2 wurde mir vom Online-Shop Gearbest zum Test zur Verfügung gestellt und wird im Rahmen unseres Weihnachtsgewinnspiels verlost. Es wurde kein Einfluss auf den Inhalt dieses Testberichts genommen, dieser spiegelt ausschließlich meine Meinung wieder.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet Xiaomi Redmi Note 2 mit 4.2 von 5 Punkten.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Hardware / Smartphones / Testberichte / ...