Lamborghini geht Elektroautos etwas anders an

Mit dem Schritt zu einem Elektromotor kann man in der heutigen Zeit deutlich leichter sehr viel Leistung in ein Auto packen. Selbst Modelle wie ein Tesla Model 3 schaffen die 100 km/h in ca. 3 Sekunden und sind auf einem Sportwagen-Level.

Diesen Performance-Sprung haben einige Marken genutzt und waren damit auch durchaus erfolgreich. Doch diese Hochphase lässt gerade nach und führt dazu, dass Lotus zum Beispiel wieder über Verbrenner nachdenkt und Porsche diese länger am Leben lassen möchte. Doch wie sieht es bei der anderen VW-Marke aus?

Lamborghini lässt sich mehr Zeit

Lamborghini sieht die eigene Entscheidung, dass man die Sache mit Elektroautos sehr langsam angegangen ist, mittlerweile als richtige Entscheidung an. Bis Ende des Jahrzehnts kommt das erste Elektroauto und dabei bleibt es, früher aber nicht.

Den Anfang wird der 2023 als Konzept vorgestellte Lanzador machen. Auch hier geht es Lamborghini anders an, denn das erste Elektroauto ersetzt kein Modell, es erweitert das Portfolio um ein viertes Modell. Ist es erfolgreich, kann man wachsen, falls nicht, gibt es keinen Einbruch. Bei Elektroautos geht es um den Zeitpunkt.

Lamborghini Lanzandor Seite

Lamborghini Lanzador als Konzept

Im Gespräch mit Autocar hat Stephan Winkelmann (Chef der VW-Marke) betont, dass nicht Innovationen bei Elektroautos entscheidend sind, die Kunst ist es, den richtigen Moment für die eigene Marke abzuwarten. Und damit die Verbrenner noch lange leben können, stellt man das Portfolio bei Lamborghini jetzt auf Hybrid um.

So eine Aussage lässt sich später natürlich immer leicht treffen, es hätte auch ganz anders bei Lamborghini laufen können und unter anderem Umständen wäre ein fehlendes Elektroauto im Portfolio ein Nachteil. Ich glaube auch nicht, dass es ein Nachteil wäre, wenn der Lanzador schon jetzt marktreif wäre, ganz im Gegenteil.

China war bis 2022 der zweitgrößte Markt für Lamborghini und liegt mittlerweile sogar wieder hinter Deutschland. Ein elektrischer Performance-SUV, und nicht nur eine Hybrid-Version des Urus, würde dort sicher einige potenzielle Käufer finden.


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  1. Christian 🔅

    die Kunst ist es, den richtigen Moment für die eigene Marke abzuwarten.

    Also übersetzt in normales Deutsch: Wir haben bisher nichts auf der Tasche und wissen auch nicht so recht, wann wir aus der Sonne kommen wollen.

    Typisch mal wieder.

  2. René H. 🔆

    Da ist doch eine martialische Low-Tech-Marke. Mittlerweile fahren denen sogar dahergelaufene Elektro-Chinesen um die Ohren. Das stellt sich echt die Frage nach der Existenzberechtigung. Ich tippe mal, in 10 Jahren ist es für Lambo vorbei. Vielleicht zusammen mit dem ganzen VW-Konzern?

    1. Alfons 🌀

      Nein, davor wird noch massiv Geld von Deutschland in VW gepumpt.
      Dem Kreditismus sei Dank (Nein, wir leben nicht im Kapitalismus)

    2. Würde ich aufpassen, denn technisch sind das (finde ich auch) überteuerte Autos. Aber im richtigen Highend-Bereich sind das Statussymbole für Menschen, die sowas brauchen. Und Lamborghini geht es gut. Bei einem Taycan schaut die Zielgruppe dann sicher auch mal auf den Preis und die Technik, aber bei einem Lambo geht es weniger darum, es geht um das Symbol, welches die Marke ausstrahlt.

      Vielleicht kommt der Fall hier auch, aber das Image hat bei solchen Marken nicht so viel mit Technik zu tun.

      1. rogh 🌀

        Genau so ist es, Oliver: Es sind Statussymbole und diese werden (wie andere Luxusmarken) immer gebraucht. Fürs Ego. Beim Pfau ist es das Federkleid, beim Menschen sein Lambo: Seht her, ich bin so vermögend, dass ich es mir leisten kann, Geld für so etwas unsinniges und unnötiges, wie ein Lambo auszugeben – jedes Jahr neu, versteht sich. Das ist, wie gesagt, beim Pfau nicht anders: Schau her, ich kann mir dieses Federkleid leiste und werde dennoch nicht von Fressfeinden gefressen. Biologie halt.
        Und das sage ich ganz ohne Wertung. Im Gegenteil finde ich es gut, dass Vermögende Möglichkeiten haben, etwas von ihem (zu)vielen Geld wieder in den Markt zu bringen.

        1. Martin Aston 👋

          Die Art der Statussymbole schwenkt bei der jungen Generation nur grade um auf völlig andere Produkte.
          Der derzeitige durchschnittliche Lamborghini-Fahrer trägt Hoodie, Jogginghosen, Turnschuhe und hat Arabo-Pop auf dem Stick. Das Auto ist üblicherweise geleast oder gemietet.
          Für viele andere Jugendliche ist nicht mal der Führerschein noch besonders erstrebenswert. Die hocken mit Ohrstöpseln und sturem Blick auf’s Handy in den Öffis…

    3. Christian 🏅

      Und zum Uhrzeitablesen reicht ja auch die Casio :D

  3. Kurt 💎

    „Ich glaube auch nicht, dass es ein Nachteil wäre, wenn der Lanzador schon jetzt marktreif wäre, ganz im Gegenteil.“
    ahja sieht man ja wir gut der Q8 Etron läuft oder der Macan…
    einzig der Lotus Eletre scheint was reissen zu können.

    1. René H. 🔆

      Die Zahlen des Macan sind gar nicht so schlecht. In den größten europäischen Märkten liegt Porsche mit den beide EV-Modellen vor Kia und Renault, knapp hinter Hyundai. Und das mit nur zwei Modellen und den Preisen. Lotus spielt überhaupt keine Rolle.

      1. Kurt 💎

        ja noch. aber der Taycan schwächelt auch. und wenn die anderen schnell nachziehen sieht es düster aus. als nächstes soll ja der 718 als E only kommen. wenns so weitergeht bezweifel ich das.

        1. Galli ☀️

          Der Taycan hat doch das dicke Facelift bekommen, da muss man die nächsten Zahlen abwarten. Kann natürlich sein, dass er trotzdem schwächelt (schon teuer..), aber das wäre Spekulation.

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