Amazon Kindle Colorsoft im Test: Ein Paperwhite mit Farbdisplay


Amazon schickt mit dem Kindle Colorsoft den ersten Kindle mit Farbdisplay ins Rennen und hat diesen als neues Modell mit neuem Namen positioniert. Es ist aber eigentlich ein aktueller Amazon Kindle Paperwhite, nur eben mit einem Farbdisplay.
Amazon Kindle Colorsoft: Test als Video
Amazon Kindle Colorsoft: Es werde Farbe
Der Rest ist weitestgehend identisch. Beide Modelle wiegen in etwa gleich viel, sie fühlen sich exakt gleich an, sind gleich groß und auch ein Blick auf die Daten zeigt, dass Amazon den Paperwhite genommen und hier das Display ausgetauscht hat.
Es bleibt allerdings bei 7 Zoll und auch 300 ppi (150 ppi bei Farbe), die garantierte Helligkeit ist mit 94 cd/m² ebenfalls identisch. In der Signature Edition (beim Kindle Colorsoft gibt es nur diese) haben beide Kindle-Modelle außerdem 32 GB Speicher.
Man kann die Farbtemperatur anpassen, es gibt einen Frontlichtsensor, es gibt die IPX8-Zertifizierung, der einzige Unterschied ist also wirklich das Farbdisplay, was jedoch einen kleinen Nachteil bei der Akkulaufzeit (8 statt 12 Wochen) mitbringt.
Da stellt sich also die Frage, ob die 90 Euro mehr, die der Colorsoft im Vergleich zum Paperwhite kostet, sich lohnen, wenn man sonst keine Vorteile bekommt (wie beim alten Kindle-Flaggschiff, dem Oasis, mit einem hochwertigen Alu-Gehäuse).
Amazon Kindle Colorsoft: Der Blick auf die Technik
Schwierig. Fangen wir aber zunächst technisch an. Das Farbdisplay selbst ist echt gut gelungen. Die Qualität der Farben ist gut für einen E-Reader, vor allem wenn man in den Einstellungen leuchtend als Farbstil (mein Tipp für die Bilder) auswählt.
Von Haus aus ist der Farbstil auf Standard, womit die Farben etwas verwaschener aussehen, davon nicht abschrecken lassen. Außerdem gibt es neue Bilder für den Standby-Modus (natürlich alle in Farbe) oder auf Wunsch die Buchcover in Farbe.
Der Kindle Colorsoft ist dabei genauso schnell, wie der Kindle Paperwhite und er bedient sich auch identisch, es gibt also keine Knöpfe. Eine Besonderheit ist nur, dass man Stellen im Text auch farblich wie mit einem Textmarker markieren kann.
Haptisch gefällt mir der Colorsoft genauso gut, wie der Paperwhite, ich habe auch beide in Schwarz hier, die Rückseite kann man nicht unterscheiden. Schade, ich vermisse das Aluminium des Oasis. Farben gibt es beim Colorsoft übrigens nicht.
Amazon Kindle Colorsoft: Mein Eindruck im Alltag
Gut, kommen wir zur persönlichen Nutzung im Alltag. Ist das Farbdisplay für mich ein Mehrwert? Ja. Und nein. Auf der einen Seite habe ich gemerkt, dass sich der Paperwhite nach den ersten Stunden mit dem Colorsoft etwas veraltet anfühlte.
Man gewöhnt sich an die farbigen Elemente, an die schöneren Buchcover und an Farbe im Browser, das geht schnell. Aber man merkt auch, dass dieses Display für die Kernfunktion, das Lesen von Büchern, dann eben doch nicht so relevant ist.
Wer Inhalte mir wenigen Grafiken liest, der wird oft gar nicht merken, dass er da ein Farbdisplay im Kindle nutzt. Und damit kommen wir zu einem Punkt, der mir im Test aufgefallen ist, denn für farbige Inhalte ist das Display leider doch etwas zu klein.
Ich habe mir natürlich auch direkt die Magazine und Comics angeschaut, vor allem Comics lese ich persönlich gerne. Und da würde mir die Qualität der Farbe reichen, auch wenn ich das iPad Pro mit OLED gewohnt bin, aber ich lese gerne auf E-Ink.
Das Problem, auch wenn es vielleicht subjektiv ist, ist aber die Größe. 7 Zoll sind für Magazine und Comics, die sich diesem Format nicht anpassen, zu klein. Und es gibt beim Kindle eben keine App, die große Comics für kleinere Displays optimiert.
Amazon Kindle Colorsoft: Mein persönliches Fazit
Für mich stellte sich nach der technischen Frage also sehr schnell die Sinnfrage und mir wurde klar, dass ich genau dieses Farbdisplay gerne im Kindle Scribe mit 10,2 Zoll hätte. Das wäre womöglich genau der perfekte Kindle für dieses Display.
So muss ich sagen, dass das Farbdisplay ganz nett, aber für 90 Euro mehr dann doch nicht die ganz große Empfehlung ist. Denn Inhalte, die man in Farbe genießt, sind hier oft zu klein. Sprechblasen lassen sich oft nur ganz schwierig erkennen.
Ich kann den Amazon Kindle Colorsoft durchaus empfehlen, wenn euch das nicht stört oder euch 90 Euro egal sind und ihr einfach nur eine schönere Optik für euren Kindle wollt (und auf etwas Akkulaufzeit verzichten könnt). Dann macht er Spaß.
Doch ich bin jetzt wirklich gespannt, wie das die Kindle-Kunden sehen, und ich bin noch viel gespannter, ob der Amazon Kindle Scribe 3 ein Farbdisplay bekommt, das würde nämlich nach diesem ersten Test ganz oben auf meiner Wunschliste stehen.
Der Amazon Kindle Colorsoft ist ab heute für 289,99 Euro in Deutschland exklusiv bei Amazon erhältlich. Den Amazon Kindle Paperwhite gibt es für 199,99 Euro bei Amazon (auch günstiger mit Werbung oder eben mit weniger Speicher erhältlich).
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„mit der Zoomfunktion können wir jedes einzelne Comicfeld bildschirmfüllend anzeigen lassen und mit einem Wisch zum nächsten blättern“ schreibt Golem.
Lassen sich Comics so nicht ganz gut lesen? Da steht nix von Rauszoomen drin.
Nicht ganz, denn bei vielen Fenstern erkennt man damit auch nicht wirklich mehr. Vor allem, wenn sie der breit und schmal sind.
Ok, schade
Ich habe den Kindle Colorsoft seit Donnerstag, 31. Oktober.
Frage: Gibt es bei Texten Unterschiede im Kontrast und Schwarzwert zwischen Colorsoft und Paperwhite?
Meine ersten Eindrücke beim Colorsoft sind positiv.
Als Vorzug gegenüber den PocketBook-Readern (ich habe IPC 3 und Era) sehe ich, dass mehrere Schriften unter „Themen“ mit unterschiedlichen Größen- und Fett-Einstellungen speicherbar sind, so dass ich auch schnell einmal bei meinen „Lieblingsschriften“ etwa je nach Zeit, Lichtverhältnissen, Augen-Müdigkeit wechseln kann.
Letztlich empfinde ich sowohl den Kindle Colorsoft wie den PocketBook IPC 3 mit Blättertasten und Text-to-Speech-Möglichkeit als gut.
Auch die Farbdarstellung ist gut.
Aber beim Colorsoft vermisse ich sicherlich weiterhin die Umblättertasten.
Dass die Cover der ebooks in Farbe angezeigt werden und auch beispielsweise farbliche Texte (Zeilen) in Büchern, empfinde ich als Komfort, der mir den einmaligen Aufpreis zum Signature wert ist.
Mit Trade in meines Paperwhite von 2021 und 20 % habe ich 201,99 € gezahlt – für bestimmt mehrjährigen Nutzen. – Und was gibt man nicht alles für Smartphones, Mobilfunkverträge monatlich, Autos etc aus!
Der Colorsoft zeigt allerdings unten, eben bei mir unterhalb der letzten Zeile, wo z. B. die Seitenzahlen angezeigt werden, einen gelblichen Lichtstreifen.
Mal einige Tage sehen, ob es mich stört.
Ist nett, aber der Aufpreis ist einfach zu teuer. Ich schätze an meinen Paperwhite die hohe Akkulaufzeit und durch das Farbdisplay ist die dann nicht mehr so gut. Comics lesen kann man bei der größe nicht und das selbige Problem gibt es beispielsweise bei Tolino auch. Die Sprechblasen sind so klein, dass man ranzoomen möchte, aber wer möchte 5x pro Seite rein und wieder rauszoomen? Umständlich