Fitbit Flex Test

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Nach dem Jawbone Up ist mit dem Fitbit Flex heute der nächste Kandidat aus dem Bereich der Fitness-Gadgets an der Reihe. Nachdem das erste Testgerät des Jawbone Up bei mir den Geist aufgegeben hat, war ich gespannt, wie sich Fitbit in seinem ersten Versuch schlägt. Die letzten Wochen hat mich also das Flex Tag und Nacht am Arm begleitet und war bei sämtlichen Sportaktivitäten mit dabei. In unserem Testbericht erfahrt ihr, wie sich das Gadget geschlagen hat. Das Fitbit Flex kostet übrigens 100 Euro und ist seit knapp 2 Monaten in Deutschland erhältlich. Wir hatten hier im Blog auch schon einen Leser-Testbericht, den ihr bei Interesse hier findet.

Technische Daten

  • 2 Armbänder: 140 – 176 mm und 161 – 209 mm (beide sind 1,4 cm breit)
  • Gewicht: 19-23 Gramm
  • 3-Achsen-MEMS-Beschleunigungsmesser
  • Vibrationsmotor für Benachrichtigungen
  • 5 LED-Lämpchen
  • Bluetooth 4.0
  • Lithium-Ionen-Polymer-Akku

Weitere Informationen gibt es auf der Webseite von Fitbit.

Optik und Verarbeitung

Optisch gefällt mir das Up immer noch deutlich besser, wobei ich die Auswahl der Farben beim Flex angenehmer finde. Bunt, aber trotzdem nicht so extrem auffällig. Persönlich würde ich auch sagen, dass das Up noch mehr als modisches Accessoire durchgeht und das Flex schon mehr in Richtung Fitness-Armband tendiert. Optisch würde ich am Ende das Up vorziehen, dann aber auch nur in Schwarz. Bei der Verarbeitung kann ich bei keinem von beiden meckern, auch wenn ich beim Up immer die Angst habe die Kappe zum Schutz der Klinke und beim Flex die Verbindung zum Feststellen des Armbandes zu verlieren.

Doch man muss auch sagen, dass Fitbit hier ein bisschen geschummelt hat und ein Vergleich daher etwas hinkt. Das Flex ist kein vollwertiges Armband, wie das Up, es ist mehr ein Gadget, welches man in ein Armband packt. Das Ergebnis ist am Ende irgendwie das gleiche, doch die Technik von Jawbone ist faszinierender und deutlich schwieriger zu bewältigen. Bei Fitbit hat man wohl einfach nur die Erfahrung mit den Schrittzählern genutzt und analysiert die gesammelten Daten jetzt einfach nur anders. Stört mich nicht wirklich, sollte man aber glaube ich auch mal erwähnt haben.

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Tragekomfort

Wichtig ist auch der Tragekomfort und hier dachte ich erst, dass das Up vorne liegt, doch das Flex schlägt sich im täglichen Einsatz besser. Es ist zwar nicht so schnell zu entfernen und auch etwas nervig beim Anziehen, doch während man es trägt, sitzt es einfach besser. Auch in der Nacht wackelt da nichts, das Up hat sich doch als schon mal verdreht. Es hat allerdings auch den Nachteil, dass man es bei Bedarf nicht so schnell wie das Up ausziehen kann. Da es allerdings kabellos synchronisiert wird und auch beim Schwimmen dicht ist, stört mich dieser Punkt ebenfalls nicht.

Wirkliche Kritik kann ich hier beim Flex eigentlich nicht ausüben, denn auch beim Arbeiten hat sich rausgestellt, dass es angenehmer zu tragen ist. Es ist zwar deutlich breiter, dafür aber auch dünner, als das Up. An dieser Stelle würde ich noch mal auf den Punkt Optik zu sprechen kommen. Ich würde dem Jawbone Up am Ende mehr Punkte geben, wenn es um ein modisches Accessoire geht, das Flex gewinnt allerdings, wenn es um die reine Funktionalität des Fitness-Armbands geht.

Funktionen

Die Funktionen sind ähnlich und eigentlich auch fast schon identisch. Vor allem in meinem Fall, wenn es nur darum geht die Schritte auszuzeichnen und den Schlaf zu analysieren. Hier nehmen sich beide auch nicht viel muss ich sagen. Das Flex ist vielleicht ein bisschen genauer, wenn es um die Schlafqualität angeht.

Beide bieten allerdings hier und da ein paar kleine Vor- und Nachteile. Zum Beispiel die automatische Weckfunktion, wenn man etwas länger sitzt, fehlt beim Flex. Technisch wäre es möglich, da es ja ebenfalls einen Vibrationssensor besitzt. Dafür erinnert das Flex einen daran, wenn man sein Tagesziel erreicht hat und zeigt mit den LEDs auch an (kurz das Armband antippen), wie viel man bisher erreicht hat.

Ein großer Vorteil des Flex ist in meinen Augen noch die Tatsache, dass es wasserabweisender ist. Mit dem Up kann man zwar auch duschen gehen, doch schwimmen sollte man damit nicht. Mit dem Flex sollte man nur nicht tiefer als 10 Meter tauchen. Da ich gerne mal eine Runde schwimmen gehe und gerade Sommer und Badesaison ist, ist das ein klarer Vorteil.

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App und Synchronisation

Beide Anbieter haben eine Anwendung für Android und das iPhone, nehmen sich hier also nicht viel. Die App selbst bietet allerdings ein paar Unterschiede im Aufbau. Optisch liegt hier Jawbone klar vorne und auch die sozialen Elemente mit der Timeline und den Freunden gefallen mir richtig gut. Das vermisse ich beim Flex, die App von Fitbit funktioniert, macht aber nicht viel Spaß. Dafür gibt es dort eine Motivation, die ich schon bei den alten Trackern gut fand: Man kann Abzeichen für bestimmte Ziele sammeln (siehe hier). Das funktioniert gut als Motivation.

Dafür punktet das Flex ganz klar bei der Synchronisation. Bluetooth ist für mich mittlerweile ein Muss. Wir leben im Jahr 2013 und da will ich meine Gadgets kabellos synchronisieren. Erst Recht ein Armband, welches ich den ganzen Tag am trage und welches so wenig wie möglich auffallen soll. Dieser Punkt ist für mich sogar einer der wichtigsten, wenn ich die beiden Armbänder vergleiche. Ich habe mittlerweile ein Austauschgerät des Up da und da fällt es im direkten Vergleich noch mehr auf.

Fitbit muss seine App aber ganz klar verbessern. Hier hat sich seit dem Flex zwar schon einiges getan, doch wenn man die Nummer 1 werden möchte, dann benötigt man auch eine gute App. Und diese bietet man meiner Meinung nach momentan noch nicht. Sie tut, was sie verspricht und funktioniert, das war es dann aber auch. Von meiner Seite wäre es lediglich der Wunsch das ganze optisch mal etwas moderner und noch sozialer zu machen.

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Akkulaufzeit

Fitbit selbst gibt auf seiner Homepage eine Akkulaufzeit von 5 Tagen an. Das ist wesentlich weniger, als Jawbone mit dem Up angibt. Dafür bietet das Flex allerdings auch Bluetooth zur Synchronisation. Mir persönlich ist das wie bereits erwähnt lieber, da jedes Abnehmen des Armbands stört. Außerdem muss ich sagen, dass der Akku bei mir teilweise länger als 5 Tage gehalten hat. Ansonsten ist 5 Tage natürlich nicht der beste Schnitt, hier wird sich in Zukunft aber noch einiges tun.

Als ich das Armband bekommen habe, funktionierte die Akkuanzeige in der App allerdings gar nicht (das Band war angeblich immer voll). Nach einem Update des Flex ging es besser, aber ist immer noch nicht optimal. Das funktioniert beim Up wesentlich besser und hier bietet die App auch noch den Vorteil, dass sie einen daran erinnert, dass man sein Band doch mal wieder aufladen sollte. Das Laden selbst ist auch ein bisschen umständlicher, denn wie erwähnt ist das Flex gar kein richtiges Armband und daher muss man den kleinen Tracker jedes Mal rausfummeln.

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Ökosystem

Seit einigen Wochen habe ich auch die Waage Aria von Fitbit. Hier spielt der Punkt Ökosystem eine interessante Rolle. Die Waage besitzt WLAN und schickt die Daten nach dem wiegen direkt an meinen Fitbit-Account und dieser gleicht es dann mit der App aus, wenn ich sie starte. Das ist sehr angenehm, da ich vorher 2 Apps nutzen musste, einmal Fitbit für das Gewicht und dann je nach Tracker eine für die Schritte.

So ein Ökosystem könnte in Zukunft ein wichtiger Vorteil im Rennen um die Nummer 1 bei den Fitness-Gadget sein. Als direkten Konkurrent würde mir hier momentan nur Withings einfallen, die ebenfalls eine Waage im Angebot haben. Ihr neuer Tracker ist allerdings eher ein klassischer Schrittzähler und kein Armband. Ich habe diesen seit ein paar Tagen im Test und werde dann in einem anderen Bericht dazu kommen.

Fazit

Das Fazit zwischen einem normalen Schrittzähler, wie ich ihn bisher genutzt habe, und den Armbändern fällt für mich mittlerweile eindeutig aus. Ich bevorzuge ganz klar Armbänder. Diese habe ich einfach immer dabei und es besteht keine Gefahr, dass ich den Tracker mal an der einen Hose vergesse. Die Frage, ob Up oder Flex fällt mir hingegen nicht leicht. Aktuell tendiere ich eher zum Flex, weil es sich angenehmer trägt und eben über Bluetooth synchronisiert. Dafür vermisse ich aber die sehr gute App und das Team bei Jawbone. Außerdem sieht es auch besser aus. Es ist wirklich keine leichte Entscheidung, aber aktuell werde ich weiterhin beim Fitbit Flex bleiben.


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