Leere Innenstädte: Das Ladensterben geht auch in diesem Jahr weiter

Geschlossen

Die Zahl der Ladengeschäfte in Deutschland wird auch im Jahr 2023 weiter abnehmen, vor allem im kleinbetrieblichen Nonfood-Fachhandel. Davon geht der Handelsverband Deutschland – HDE e. V. aus.

Infolge der Corona-Pandemie sank die Zahl der Geschäfte in Deutschland um 11.000 pro Jahr und damit deutlich stärker als in den Jahren vor der Krise. Für das laufende Jahr rechnet der HDE mit einem Rückgang der Zahl der Geschäfte um rund 9.000. Die Gründe laut Verband? Höhere Kosten der Unternehmen und die hohe Inflation drücken auf Umsatz und Gewinn der Unternehmen.

Der HDE plädiert für eine „Existenzgründungsoffensive“, um den „Handel als tragende Säule der Innenstädte“ zu stärken. Der HDE fordert unbürokratische und schnelle Genehmigungsverfahren für Umbauten und Umnutzungen sowie flächendeckende Ansiedlungsmanager, um Neuansiedlungen und Existenzgründungen zu fördern. Andernfalls sieht man bereits eine Kettenreaktion mit noch mehr Leerständen und eine Abwärtsspirale entstehen.

Viele Probleme sind hausgemacht

Nun gehört aber auch zur Wahrheit, dass die Sicht des Handelsverbands nur eine Seite beleuchtet. Aus Händlersicht gibt es allerdings meines Erachtens einige Fehleinschätzungen, welche die Lage in Zukunft weiter verschärfen werden. Das ZDF Magazin Royal hatte das Thema neulich auf dem Tisch (siehe Video) und dabei einige wichtige Punkte herausgestellt.

Äußere Faktoren gibt es logischerweise, aber viele der Probleme sind „hausgemacht“, wie man so schön sagt. Innenstädte autofreundlich statt menschenfreundlich gestalten, den Onlinehandel weitestgehend ignorieren und beim Service sparen, sind wohl die gewichtigsten Punkte.

Weitere Themen
Hinterlasse deine Meinung
18 Kommentare aufrufen
Die mobile Version verlassen