Mobilfunk-Megadeal: Hutchison-Whampoa führt konkrete Gespräche mit Telefónica zum Kauf von O2

Telefónica

Telefónica verhandelt nun doch exklusiv mit Hutchison-Whampoa über einen Verkauf der britischen Mobilfunktochter O2. Ein möglicher Kaufpreis ist bereits bekannt.

Der chinesische Mischkonzern Hutchison-Whampoa (HWL), der zu einem der größten Unternehmen an der Börse in Hong Kong gehört und weltweit allein im Mobilfunkbereich rund 13 Millionen Kunden versorgt, wird nun doch als möglicher Käufer der Mobilfunk-Sparte von Telefonica UK gehandelt.

Am Freitag bestätigten HWL und Telefónica, sich nun in konkrete Verhandlungen zu begeben. Der Umfang des Deals ist gigantisch. Die brittische O2 soll für rund 12 Milliarden Euro den Besitzer wechseln. Nach Abschluss sollen noch einmal rund 1 Milliarde Euro dazu kommen.

Neuer Marktführer

Der geplante Kauf würde einen neuen Primus im Mobilfunkbereich des Vereinigten Königreiches schaffen. HWL ist Besitzer des derzeit kleinsten brittischen Anbieters Three mit „nur“ 9,7 Millionen Kunden. Durch den Verkauf an die Chinesen würde sich HWL durch die rund 24 Millionen O2-Kunden somit die Oberhand auf dem Markt erkaufen. Die Größe würde sogar die des Marktführers Everything Everywhere (EE) übersteigen. Das Joint-Venture der Deutschen Telekom und der France Telecom versorgt zurzeit rund 28 Millionen Kunden.

Bis vor einiger Zeit war der ehemalige Monopolist, British Telecommunications Group im Gespräch für den Kauf von O2. Nun verhandelt die Deutsche, sowie die Französische Telekom mit dem Giganten um den Kauf von EE. Die BT Group hatte Interesse am Mobilfunknetz EE angekündigt, um es in sein Portoflio aus Festnetz, Internet und IPTV einzugliedern.

Fehlende Angebote

Am Wochenende hieß es noch, „jeder spreche mit jedem“, nun sieht es aber nach einer sicheren Übernahme durch HWL aus. Weitere Angebote stehen nicht im Raum, sodass der Deal vermutlich so gut wie unter Dach und Fach ist.

Allerdings haben da auch noch die Regulierer ein Wörtchen mitzureden. Die britische Aufsichtsbehörde Ofcom (Office of Communications) sieht es ungern, wenn, wie bei dem Zusammenschluss von O2 und E-Plus in Deutschland, durch die Übernahme ein Anbieter vom Markt verschwindet. Auch hier muss man mit Auflagen rechnen, die den virtuellen Netzbetreibern zu Gute kommen dürften.


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