Nexus One nicht mehr online, dafür offline zu kaufen

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Nun also doch. Hatte Google noch angekündigt, das Nexus One, DAS Android Smartphone für Google, direkt zu vertreiben, kommt postwendend nun die Rolle rückwärts. Anfang des Jahres vorgestellt, wollte man das Gerät über die eigene Seite direkt und ohne Sim- oder Net-Lock vertreiben. Doch der Erfolg stellte sich nicht ein. Nur schwache Verkaufszahlen konnte man verzeichnen. Für 135.000 Exemplare brauchte man über 2 Monate, Apple und Motorola schafften mit dem iPhone und dem Milestone jeweils Verkaufszahlen von einer Million in dieser Zeit.

Es ist somit nicht verwunderlich, dass nun, zum Europastart, das Gerät über die normalen Verkaufswege vertrieben wird. Der Online-Store wird im gleichen Zug geschlossen. Man will nun weltweit den Weg gehen, die man bereits in Europa eingeschlagen hat. Wir können das Gerät fast in jedem Land über Vodafone bestellen. Dieses Konzept soll nun weltweit umgesetzt werden.

Google nennt natürlich nicht die schwachen Verkaufszahlen als Grund. Andy Rubin, Google Vizepräsident für Engineering, nennt eher Kundenwünsche als Hauptbeweggrund. Klar, die Erwartungen wurden nicht erfüllt, mein er. Grund sind jedoch die Kunden, die das Gerät vorher testen wollen und möglichst auch gleich den passenden Tarif buchen wollen. Diesen Wünschen will man nun nachkommen und verabschiedet sich deswegen vom Online-Vertrieb. Anstelle der Bestellmöglichkeit, soll man nun eine Übersicht der bisher verfügbaren Android-Smartphones finden.

Bei welchen Anbietern man das Gerät dann zusätzlich kaufen kann, ist noch nicht festgelegt. Eine CDMA-Version für Verizon oder Sprint in den USA ist jedoch noch nicht bekannt, oder vorgestellt worden. Eines ist jedoch klar. Diese Änderung Googles ist ein Offenbarungseid. Man muss sich und den Kunden eingestehen, dass nicht alle Bereich des Lebens schon im Internet stattfinden, nicht alle Entscheidungen dort getroffen werden. Viele Kunden informieren sich meist doch im Laden und lassen sich beraten. Der Anteil dieser Kunden ist deutlich größer, als derjenigen, die sich allumfassend und regelmäßig im Internet über Neuerscheinungen informieren. Auch muss sich Google eingestehen, dass man zwar im Internet ein großer Werbeanbieter ist, Kunden außerhalb aber nicht erreicht und zum Kauf der eigenen Produkte überzeugen kann. Für Google ist so natürlich weniger Gewinn pro verkauften Gerät möglich, aber den Verkaufszahlen sollte es zumindest ein wenig helfen. Sofern natürlich die eigenen Mitbewerber mit Milestone und Desire und deren Nachfolgern nicht noch bessere Geräte auf den Markt werfen und Google übertrumpfen. Dann hat der Suchmaschinenriese einen noch schwereren Stand, oder etwa nicht?


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