Philips Homerun FC9910 Staubsauger-Roboter im Test


„Das bischen Haushalt macht sich fast von alleine.“ das hat sich sicherlich meine Herzallerliebste gedacht, als vor ein paar Tagen der Postbote überraschend klingelte und ihr ein Testgerät von Philips überreichte. Für ein neues Handy oder ähnliches Gadget war es definitiv zu groß. Der Philips Homerun FC9910 Staubsauger-Roboter war in unseren Haushalt eingezogen. Ähnlich wie der Sichler Robo-Sauger verrichtete der Homerun die letzten Tage und Wochen seine Arbeit für einen Testbericht. Tanja schnappte sich nicht nur das Paket, sondern verfasste auch noch gleich den folgenden Testbericht dazu. Nichts wie ran ans auspacken.

Packungsinhalt:

  • Philips Homerun FC9910
  • Akku
  • Basisstation
  • Netzteil
  • Putzpinsel
  • Reinigungsbürste
  • Ersatzfilter
  • Gebrauchsanleitung
  • Fernbedienung

Das Design finde ich sehr ansprechend. Schlicht, schick und praktisch. Modernes Aussehen mit einem großen Display auf der Oberseite mit einfachen Symbolen, die sofort über den aktuellen Zustand/Modus informieren. Leider werden die Fehlercodes nur mit einer kryptischen Zahl auf dem Display ausgegeben, aber ein kurzer Blick ins Handbuch verschafft sehr schnell Klarheit.

Produktvideo

Technische Daten

  • Farbe: Grau – Metallic
  • Geräteabmessung: (L x B x H) 345 x 104mm
  • Produktgewicht: 4,1 KG
  • Staubaufnahmekapazität: 0,6l
  • Akkutyp: 14,8 V Li-Ion/2200 mAh
  • Akkuspannung: 14,8 V
  • Ladezeit: 3 Stunden
  • Reinigungsgeschwindigkeit: 40 qm / Std.
  • Navigationsmethode: Systematisches Reinigungsmuster
  • Geräuschpegel: 70 dB
  • Laufzeit: 100 Minuten
  • Sensoren: Kamera, Gyro, Infrarot
  • Standby-Stromverbrauch: 1 W

Ich gehöre zu dem Großteil der Menschen, der ungerne die nötige Hausarbeit erledigt. Daher freute mich diese unerwartete Lieferung umso mehr. Kurz die Bedingungsanleitung geschnappt und mein neues Helferlein studiert.

Vorbereitung

Für jemanden mit geringem technischem Knowhow stellt dies kein Problem dar. Die Ladestation sollte mit einem Mindestabstand von einem halben Meter nach rechts und links aufgestellt sein. Vor dem Arbeitsantritt benötigt der Homerun die aktuelle Uhrzeit welche per Fernbedienung einfach eingegeben werden kann. Die zwei Seitenbürsten werden an der Bodenseite einfach reingeklippst. Der Akku benötigt ungefähr eine dreistündige Ladezeit. Nach dem betätigen der Power und Play Taste, wie bei einer Stereo-Anlage, legt der Kleine im Standart-Reinigungsmodus „Auto“ auch schon los.

An Reinigungsmodi bietet der Homerun folgende Programme:

  • AUTO: Ist das empfohlene Reinigungsprogramm. Der Homerun reinigt den Boden in geraden, parallelen Linien.
  • TURBO: Ist das gleiche Reinigungsprogramm wie AUTO in der doppelten Gründlichkeit.
  • SPOT: Ist für kleine Flächen. Der Homerun reinigt eine Fläche von 1,5 x 1,5m in geraden, parallelen Linien.
  • CLIMB: Der Homerun klettert leichter über höhere Teppiche und Schwellen bis zu einer Höhe von 1,5cm
  • CARPET: Ermöglicht es dem Homerun Teppiche und Bodenbeläge bis zu 2,0 cm zu reinigen. Reinigung im zickzackförmigen und parallelen Bewegungen.

Bedienung

Mit Hilfe seiner Kamera auf der Geräteoberseite scant der Robosauger während der Arbeit den Raum und kann somit sofort loslegen. Andere Konkurenz-Produkte müssen hier wohl erst den Raum abfahren. Von der Lautstärke war ich zunächst etwas entäuscht. Im direkten Vergleich mit unseren „normalen“ Staubsauger ist er von der Lautstärke aber deutlich leiser und für meine Ohren hat er ein angenehmeres Geräusch. Geräuschtechnisch ist er nach einer kleinen Eingewöhnungsphase sogar für unsere Stubentiger ein akzeptabler Helfer. Der Hersteller gibt hier einen Geräuschpegel von 70 dB an.

Mit einer Akkuleistung von über einer Stunde nimmt er sich Raum für Raum vor. Bei voll aufgeladenem Akku schaft der Kleine locker die angegebenen 100 Minuten. Für unsere 90 qm Wohnung braucht er 1 Std. 34 Min. Philips gibt 40 qm/Std. an. Im Wohnzimmerbereich kommt er leider nicht unter unser Sofa da es mit einer Höhe von 8cm zu niedrig ist. Der Homerun hat eine Gerätehöhe von 10,4cm.

Er entfernt in gut zugänglichen Zimmerecken / Nischen ohne Probleme Katzenhaare, Staubflumsel und ähnliches. In Nischen oder Lücken zwischen Möbelstücken die unter 40cm liegen kann der Homerun seine Bahn nicht korrekt ausführen und es kann passieren, dass er Verunreinigungen nicht erwischt. Daher empfiehlt sich für solche Stellen das Umschalten auf manuelle Bedienung.

Teppiche mit einer flachen Kante und einer max. Höhe von 1,4cm meistert er ebenfalls. Bei höheren Teppichen umstellen auf CLIMB und anschließend auf CARPET.

Bei einer Schwellenüberquerung wie Beispielsweise einer Metallschiene bei verschiedenen Bodenbelägen kommt es zu Problemen. Der Homerun erkennt die Schiene als Hinderniss und überquert sie nicht. Daher muss in den CLIMB Modus gewechselt werden.

Das folgende Video müsst ihr unbedingt anschauen. Im Video seht ihr den Robo-Sauger von oben in Aktion gefilmt.

Durch seinen integrierten Infrarotsensor erkennt der Homerun Stufen rechtzeitig und stürzt deshlab nicht ab. Leider hat der Philips Homerun keine Infrarot-Markier wie der Sichler Robo-Sauger im Lieferumfang, um damit Bereiche oder gar ganze Räume auszublenden.

Das nützliche Helferlein hat einen Timer und kann somit die Arbeit erledigen, wenn man nicht zu Hause ist. Für Nutzer mit Haustieren im Besonderen mit Stubentigern ist dies nicht zu empfehlen. Unser jüngster Stubentiger Garfield war in den ersten beiden Tagen deutlich gestresst durch den neuen Mitbewohner. Als wir die Timerfunktion testeten und nicht zu Hause waren hatte sich Garfield übergeben und der fleissige Homerun war durch die Feuchtigkeit gefahren. Wir hatten deutlich sichtbare Fahrspuren auf Parkett und Fliesen. Somit war eine komplette Reinigung der Wohnung und des Homerun von Nöten.

Der Hersteller empfiehlt den Müllbehälter mit 0,6l Volumen nach jeder Saugtour zu leeren. Es reicht aber auch alle zwei bis drei Sauggänge je nach Verschmutzung.

Der Homerun ist mit der Beiliegenden Fernbedienung auch manuell zu steuern. Was ein gezieltes anfahren von Reinigungsstellen wie mit einem ferngesteuerten Auto ermöglicht.

Je nach Wohnungseinrichtung muss man das Helferlein mit etwas Vorarbeit unterstützen. Im Esszimmerbereich nehme ich die Stühle weg. Unseren zweiteiligen Wohnzimmertisch schiebe ich zusammen und stelle ihn gerade. Schuhe und Bodendeko räume ich weg. Allerdings, mache ich das auch wenn ich mit unserem „normalen“ Staubsauger arbeite.

Nach Beendigung der Reinigungstour fährt der Homerun zurück auf seine Basisstation und lädt sich wieder auf. Wird der Homerun gestartet bevor er komplett aufgeladen ist kann es passieren das er die Wohnung nicht komplett reinigt und an die Base zurückkehrt vor Beendigung der Arbeit. Wird der Homerun nicht an der Base sondern irgendwo in der Wohnung gestartet findet er die Base nicht selbstständig und bleibt bei Akkuende einfach am Ausgangspunkt stehen.

Reinigung und Wartung

Wie bereits erwähnt sollte der Müllbehälter nach jedem Reinungsvorgang geleert werden. Dies ist jedoch abhängig von der Wohnungsgröße und den Bewohnern. Ebenfalls sollte die Staubsaugerbürste gereinigt werden. In einem Haushalt mit zwei Perserkatern kann ich die Reinigung der Bürste 2mal wöchentlich empfehlen.

Fehlermeldungen

  • Die am häufigsten auftretende Fehlermeldung war E3. Der Müllbehälter wurde nach dem Leeren nicht korrekt eingesetzt. Die Halterung muss an zwei Stellen deutlich einrasten und das Klickgeräusch muss zu hören sein.
  • Meldung E8 leuchtete einmal wärend der Testphase auf. Diese Meldung bedeutete, dass sich Staub, Schmutz und Haare an der Vorderradsachse gesammelt hatte.

In der Zwischenzeit wurde der neue Mitbewohner sowohl von den Zwei- als auch den Vierbeinern akzeptiert. Nach zweitägigem stillen verfolgen des Homerun ist heute ein daran vorbeischlendern bis hin zu „ach Du schon wieder“ geworden. Wenn der Homerun nach getaner Arbeit an seine Base fährt setzt sich unser Garfield manchmal sogar einfach frech darauf. Durch unsere Stubentiger muss ich jeden Tag saugen. Das kleine Helferlein ist täglich im Gebrauch und erspart mit deutlich Zeit im Haushalt.

Im Durchschnitt brauche ich mit dem „normalen“ Staubsauger 45 Minuten für unsere Wohnung. Der Homerun benötigt hier also gut doppelt soviel Zeit, allerdings spart man sich auch die lästige Arbeit. Aktuell kostet der Homerun UVP 699€ und bei Amazon gute 490€. Aus technischer Sicht ist der Preis durchaus vertretbar. Als Zweitgerät jedoch ein teures Gadget.

Aktualisierungen

Wie heute beinahe jedes Gerät besitzt auch der Philips Homerun einen USB-Anschluss, um etwaige Firmware-Updates einpflegen zu können. Entsprechende Informationen hierzu und auch eine Kurzanleitung wie das Update funktioniert, findet ihr hier auf der Philips-Homepage.

Fazit

Für unseren Haushalt ist der Philips Homerun FC9910 eine optimale Unterstützung. Ersetzt jedoch den „normalen“ Staubsauger leider nicht zu 100%. Mindestens einmal pro Woche muss der Homosapiens noch selber ran.

Auf der Weihnachtswunschliste landet er aber definitiv. Wünschen kann ich ihn mir ja mal :)

Einen direkten Vergleich des Philips mit einem Roomba, Kärcher etc. war leider mangels vorhandener Geräte nicht möglich. Der Homerun darf noch ein paar Tage in unserem Haushalt seine Arbeit verrichten, solltet ihr also noch Fragen haben, könnt ihr diese sehr gern in den Kommentaren stellen.


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