Razer Ifrit: Unauffälliges Streamer-Headset ausprobiert

Razer Ifrit Header 2

Diesen Herbst präsentierte Razer mit dem Razer Ifrit ein neues In-Ear-Headset, das besonders auf die Zielgruppe der Streamer ausgerichtet ist. Mit seiner leichten Bauweise und dem Bügel hinter dem Kopf soll es eine unauffällige Alternative zu den bekannten Gaming-Headsets darstellen.

Ich habe das Razer Ifrit einige Wochen lang getestet und verrate euch in diesem Testbericht, für wen das In-Ear-Headset einen näheren Blick wert ist.

Design und Komfort

Razer Ifrit Design

Gaming-Headsets sehen heutzutage meist sehr ähnlich aus. Gemein haben sie ein auffälliges Design, das häufig sogar eine LED-Beleuchtung besitzt. Da sie in der Regel in Form von Over-Ear-Kopfhörern daherkommen, sind sie zudem oft sehr schwer und massiv auf dem Kopf.

All das ist das Razer Ifrit nicht. Das neue Headset der bekannten Gaming-Marke wurde besonders dezent gestaltet, um vor allem beim Streaming kaum aufzufallen. Und das schafft es auch: Auf dem Kopf ist es abgesehen von seinem Mikrofon kaum zu erkennen. Möglich wird das, da es sich hier um ein In-Ear-Headset handelt, das dementsprechend auf große Ohrhörer und einen Bügel über dem Kopf verzichtet.

Dennoch kommt auch das Razer Ifrit mit einem Bügel daher. Dieser liegt hinten am Kopf an, führt über die Ohren und sorgt damit für den notwendigen Halt. Mit dieser Konstruktion sitzt das Razer Ifrit sehr sicher auf dem Kopf und ist dabei auch noch sehr komfortabel. Praktisch zudem: Das Razer Ifrit drückt mit dieser Konstruktion nicht auf die Haare – zerstörte Frisuren haben damit ein Ende.

Ausgeliefert wird das Razer Ifrit mit Ohrpolstern in 3 verschiedenen Größen. Zumindest für meine Ohren kann ich sagen, dass das Razer Ifrit sehr bequem sitzt und somit auch längere Gaming- oder Streaming-Sessions möglich sind. Gerade im Sommer, wo die Ohren unter einem Over-Ear-Headset schnell zu schwitzen anfangen, besitzt das Razer Ifrit hier einen unschlagbaren Vorteil.

Razer Ifrit Design 2

Gefertigt ist das Razer Ifrit zu guter Letzt vor allem aus leicht biegbarem Kunststoff, der im Großen und Ganzen einen ziemlich robusten Eindruck macht. Das Klinkenkabel der Kopfhörer ist hingegen sehr dünn gehalten und musste nach einigen beherzten Bissen meiner Katze leider schon früh dran glauben. Das ist sicherlich keine alltägliche Situation, ein robusteres Kabel wäre dennoch schön gewesen – auch um eventuell auftretenden Kabelbrüche in der Zukunft vorzubeugen.

In Sachen Optik und Komfort finde ich eigentlich nur lobende Worte für das Razer Ifrit. Auch die Verarbeitung geht in Anbetracht des Preises in Ordnung, könnte hinsichtlich des Kabels jedoch gern noch etwas besser sein.

Soundqualität

So gut die Optik und der Komfort aber auch sind, muss bei einem Headset natürlich vor allem die Soundqualität überzeugen. Das gilt sowohl für die Aufnahmequalität des Mikrofons als auch die Audioqualität beim Zocken oder der Wiedergabe von Musik.

Kopfhörer

Ausgeliefert wird das Razer Ifrit mit dem Razer USB Audio Enhancer, bei dem es sich um einen DAC handelt, mit dem die interne Soundkarte des PCs umgangen werden kann. Nutzt man das Headset am PC, sollte man den DAC auf jeden Fall verwenden, da man so unabhängig von der eigenen Hardware eine konstante Soundqualität erhält und zudem von einem weiteren Vorteil profitiert, auf den ich gleich noch einmal zu sprechen kommen werde. Dennoch kann das Razer Ifrit natürlich auch mobil an einem Smartphone eingesetzt werden, an das es dann einfach per Klinke angestöpselt wird.

Doch wie schlägt sich das Razer Ifrit nun im alltäglichen Gebrauch hinsichtlich der Soundqualität? Es tut, was es soll, ist aber kein Allrounder, wie es sich manch einer vielleicht wünschen würde. Denn während Höhen und Mitten in guter Qualität wiedergegeben werden, geht der Bass meist stark unter. Das stört beim Streaming keinesfalls, jedoch, wenn man alleine vor dem PC sitzt.

Spielt man einmal ohne sich aufzuzeichnen und möchte wirklich im Spiel versinken, sind die Razer Ifrit nicht die richtige Wahl. Am besten man hat für diesen Zweck noch ein Paar Over-Ear-Kopfhörer zur Hand, die nach außen hin besser abschirmen und einen prominenteren Bass mitbringen. Dann macht auch das Hören von Musik wieder viel Spaß – ebenfalls eine Disziplin, in der das Razer Ifrit aufgrund seiner sparsamen Tiefen nicht so recht überzeugen kann.

Trotz der Kritik eignet sich das Razer Ifrit mit seiner Klangabstimmung sehr gut fürs Streaming – und dafür ist es schließlich gemacht. Viel mehr sollte man zu dem Preis auch nicht erwarten, denn auch Konkurrenz-Produkte bieten hier meist nur eine ähnlich mittelmäßige Soundqualität.

Mikrofon

Razer Ifrit Mikrofon

Nochmals wichtiger als der Klang der Kopfhörer ist beim Streaming allerdings der Sound des Mikrofons eines Headsets. Hier liefert das Razer Ifrit in Kombination mit dem Razer USB Audio Enhancer eine durchaus gute Leistung ab. Die Aufzeichnung kommt ohne jegliches Grundrauschen aus, was durch den separaten DAC erzielt wird.

Der Klang des Mikrofons ist zudem durchaus akzeptabel, wenngleich es etwas dumpf wirkt und die Tiefen zu stark betont. Vielen mag dieses Klangbild gefallen, besonders natürlich klingen die Aufnahmen daher aber nicht. In Angesicht des Preises lässt sich die Aufnahmequalität jedoch sehen hören und wird eigentlich nur von teureren Produkten überboten.

Praktisch ist am mitgelieferten Razer USB Audio Enhancer zudem, dass an diesen gleich zwei Headsets angeschlossen werden können. Außerdem bietet er eine integrierte Mute-Taste und ein Lautstärkerad, mit dem sich schnell die wichtigsten Einstellungen anpassen lassen. Bringt man ihn mit der rückseitigen Klebefläche beispielsweise an der Schreibtischkante an, ist er immer bequem erreichbar.

Fazit

Razer Ifrit Header

Das Razer Ifrit ist ein interessantes Produkt, hinter dem ein durchdachtes Konzept steckt. Im Gegensatz zu Over-Ear-Headsets sitzt es unauffällig auf dem Kopf, zerdrückt die Haare nicht und ist dennoch ziemlich bequem. Kondensator-Mikrofone bieten zwar ebenfalls diese Vorteile, sind allerdings meist deutlich teurer und zeichnen dann auch noch oft mehr der störenden Umgebungsgeräuschen auf.

Dennoch ist auch das Razer Ifrit nicht ohne Fehler: Die Soundqualität ist nur mittelmäßig und lässt vor allem in den Tiefen nach. Das ist beim Streamen kein Problem, verhindert aber beim Zocken alleine, dass man wirklich tief in das Spiel eintauchen kann. In solchen Situationen eignet sich also auch weiterhin ein Over-Ear-Headset deutlich besser.

Trotzdem muss ich sagen, dass ich das Razer Ifrit aufgrund seines Formfaktor schätzen gelernt habe. Vor allem kleinere Streamer dürften in dem In-Ear-Headset ein ideales Produkt finden, das alles, was man in diesem Stadium benötigt, mitbringt. Verglichen mit manch anderem Streaming-Zubehör ist es zudem noch einigermaßen günstig und ein Kauf daher echt eine Überlegung wert.

Und auch für „normale“ Nutzer kann das Razer Ifrit durchaus eine gute Wahl sein. Meiner Meinung nach ist es allein durch das Mikrofon herkömmlichen In-Ear-Headsets überlegen und daher die beste Alternative zu den großen Over-Ear-Headsets, die die Mehrheit benutzt.

Der Preis in Höhe von 99,99 Euro geht schlussendlich aufgrund der Einzigartigkeit des Produkts in Ordnung. Benötigt man allerdings nicht unbedingt den besonderen Formfaktor des Razer Ifrit, erhält man teilweise sogar günstiger Kombinationen aus einem Headset + (Stand-)Mikrofon. Ob man bereit ist diesen (Auf-)Preis für das In-Ear-Headset zu zahlen, muss daher jeder für sich selbst entscheiden.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet Razer Ifrit mit 4.0 von 5 Punkten.

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