Couch statt Kultur: Junge Menschen meiden klassische Kunst und Musik

Musik

Ein Bericht des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) analysiert das Besucherinteresse an klassischen Kulturangeboten in Berlin nach der COVID-19-Pandemie.

Obwohl nicht mit massiven Besuchereinbrüchen während der Pandemie zu rechnen war, zeigt sich eine insgesamt nicht optimistische Besuchersituation, insbesondere bei klassischen Kulturveranstaltungen wie Ausstellungen, Theater- und Opernaufführungen sowie klassischen Konzerten.

Die bereits vor der Pandemie erkennbare Überalterung des Publikums wird verstärkt sichtbar, da vor allem die Generation der über 70-Jährigen diese Angebote nun seltener besucht. Die Herausforderung besteht darin, dass jüngere Zielgruppen nicht in ausreichendem Maße nachrücken.

Die Analyse basiert auf einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung, die das IKTf im Auftrag der Senatsverwaltung für Kultur und Soziales durchgeführt hat. Zentrale Ergebnisse zeigen, dass das Besuchsinteresse an klassischen Kulturangeboten seit fünf Jahren rückläufig ist und sich 2023 weiter verstärkt hat.

Ein Trend ist auch der Rückgang bei den Vielbesuchern, die im Durchschnitt fast 35 % seltener solche Angebote wahrnehmen. Gründe dafür sind ein verändertes Freizeitverhalten, Angst vor Ansteckung sowie fehlende herkunftskulturelle Vielfalt und Mitgestaltungsmöglichkeiten, vornehmlich bei jüngeren Menschen.

Die Studie macht deutlich, dass sich die Kultureinrichtungen auf die veränderten Bedürfnisse des Publikums einstellen und flexiblere, erlebnisorientierte Veranstaltungen anbieten müssen, um die rückläufigen Besucherzahlen zu kompensieren.

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