Immer mehr Bundesbürgerinnen und Bundesbürger wechseln häufiger ihre Hausbank, wie dem Studienbericht „Digital Finance 2021“ des Branchenverbands Bitkom zu entnehmen ist.
Rund die Hälfte (47 Prozent) geben demnach an, schon einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt zu haben. Und fast drei Viertel (73 Prozent) von ihnen haben die Bankverbindung sogar bereits dreimal oder öfter geändert. Vor fünf Jahren war nicht einmal ein Viertel (23 Prozent) mit dem Hauptkonto umgezogen – und von ihnen hatten auch gerade einmal 26 Prozent drei Wechsel oder mehr angegeben.
Die Gründe dafür sind sicher vielfältig. Vor allem die Kosten eines Girokontos und auch fehlende Features bewegen mich persönlich zum Wechsel einer Bank. Mir ist zum Beispiel die App-Qualität sehr wichtig und, dass man mich als Kunden nicht für dumm verkaufen will.
Die ein oder andere Bank versucht zum Beispiel Preissteigerungen auf der letzten Seiten von AGB-Anpassungen zu verstecken. Solche Methoden zeigen mir nur, wie sehr man seine Kunden verachtet.
Weitere Ergebnisse der Studie „Digital Finance 2021“
- Online-Banking ist inzwischen Standard: 8 von 10 (80 Prozent) nutzen das Online-Banking-Angebot ihrer Bank. Während der Corona-Pandemie ist vor allem der Anteil der älteren Online-Banking-Nutzenden ab 65 Jahre stark gestiegen, von 22 Prozent im Vorjahr auf nun 39 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um 83 Prozent.
- Die Marke rückt in den Hintergrund – die App wird wichtiger: Während nur 6 von 10 (60 Prozent) eine bekannte Marke bei der Auswahl ihrer Bank für sehr wichtig oder eher wichtig halten, achten 9 von 10 (86 Prozent) auf eine benutzerfreundliche Online-Banking-App und 7 von 10 (67 Prozent) auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking.
- Digitalunternehmen gelten als Alternative: 43 Prozent können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google zu eröffnen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 50 Prozent.
- Videoberatung dürfte in Zukunft wichtiger werden: Aktuell haben sich erst 7 Prozent schon einmal per Videoanruf von ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister beraten lassen. Aber mehr als drei Viertel (79 Prozent) waren mit der Beratung zufrieden – ein Rekordwert, der von keiner anderen Beratungsart erreicht wird.
- Versicherungen und Banking könnten enger zusammenrücken: 6 von 10 (57 Prozent) Online-Banking-Nutzenden können sich vorstellen, ihre Versicherungsangelegenheiten direkt dort zu erledigen.
- Bei Versicherungen liegt der analoge Abschluss vorne – noch: Drei Viertel (77 Prozent) haben schon einmal eine Versicherung auf traditionellem Weg analog abgeschlossen, aber die Hälfte (53 Prozent) auch bereits digital. Und: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) würde gerne mehr Versicherungen digital abschließen.
Alle Details zu den Studienergebnissen und weiteren Themen wie z. B. die Einstellung der Deutschen zu Kryptowährungen finden sich im kostenfreien Studienbericht „Digital Finance 2021 – Die Transformation der Finanzindustrie in Zahlen“.