Eine neue Studie der Umweltberatungsfirma ERM im Auftrag von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass der deutsche Staat fossile Dienstwagen mit rund 13,7 Milliarden Euro pro Jahr subventioniert.
Diese Summe liegt deutlich über den bisherigen Schätzungen von maximal 6,1 Milliarden Euro. Die Subventionen begünstigen vor allem größere und verbrauchsstärkere Fahrzeuge, was das Problem klimaschädlicher Dienstwagen verschärft. Gerade in der oberen Mittelklasse werden Verbrenner steuerlich stark begünstigt.
Bundesregierung bestreitet die Subventionen
Während die Bundesregierung bestreitet, dass es sich dabei um Subventionen handelt, kritisieren Experten, dass das Steuersystem keinen wirklichen Anreiz zum Umstieg auf Elektro-Dienstwagen bietet. Finanzminister Christian Lindner argumentiert, dass die pauschale Besteuerung von Firmenwagen vor allem Bürokratie abbaue und dem Staat keine Mehreinnahmen bringe. Andere Länder wie Belgien oder Großbritannien zeigen jedoch, dass gezielte Anreize für den Umstieg auf Elektroautos effektiver sind.
In Ländern wie Großbritannien und Spanien gibt es entweder keine Subventionen für Dienstwagen mit Verbrennungsmotor oder sie werden durch andere Maßnahmen kompensiert. Italien hingegen übertrifft Deutschland mit 16 Milliarden Euro an Subventionen für Firmenwagen, Frankreich und Polen liegen mit jeweils rund sechs Milliarden Euro im Mittelfeld. Die Förderung von Elektro- und Hybridfahrzeugen kostet den Bundeshaushalt jährlich rund 1,5 Milliarden Euro und wurde zuletzt ausgeweitet.
Die Studie zeigt auch: Je umweltschädlicher ein Dienstwagen ist, desto höher sind die Steuervorteile. So wird ein Kleinwagen wie der VW Up mit 3.563 Euro pro Jahr gefördert, während ein größerer Audi A6 über 8.000 Euro an Subventionen erhält. Diese Subventionen setzen sich aus der Besteuerung des geldwerten Vorteils, Tankkarten und Vorsteuerabzügen für Unternehmen zusammen. Die Forscher argumentieren, dass Dienstwagen häufig auch privat genutzt werden, was die tatsächlichen Kosten der Subvention für den Staat erhöht.
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