E-Scooter-Unfälle in Deutschland nehmen dramatisch zu

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Die Nutzung von E-Scootern in deutschen Großstädten hat in den letzten Jahren stark zugenommen und zu zahlreichen Unfällen geführt.

Das Statistische Bundesamt Destatis hat aktuell eine Analyse der E-Scooter-Unfälle im Jahr 2022 veröffentlicht. Danach wurden 64,9 Prozent der Unfälle mit Personenschaden in Städten mit mindestens 100.000 Einwohnern registriert. Zum Vergleich: Bei Pedelecs waren es 28,8 Prozent und bei Fahrrädern ohne Hilfsmotor 44,0 Prozent. Die meisten E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden ereigneten sich in den bevölkerungsreichsten Bundesländern Nordrhein-Westfalen und Bayern.

Falsche Nutzung der Fahrbahn und Alkohol

Im Jahr 2022 wurden insgesamt 8260 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden registriert, was einem Anstieg von 67 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei wurden elf Personen getötet, im Vorjahr waren es fünf. 1234 Personen wurden schwer und 7651 leicht verletzt. Mehr als 80 % der Verunglückten waren selbst mit dem E-Scooter unterwegs, darunter auch 10 der 11 Todesopfer. Die häufigsten Unfallursachen waren falsche Straßenbenutzung und Alkohol.

Unfaelle Personenschaeden

Grafik: Destatis

Bei den Unfallursachen wurde in 8497 Fällen ein Fehlverhalten der E-Scooter-Fahrer festgestellt. In 18,6 Prozent der Fälle wurde die falsche Fahrbahn- oder Gehwegbenutzung als Ursache angegeben. Vergleichsweise häufig warf die Polizei den E-Scooter-Fahrern das Fahren unter Alkoholeinfluss vor (18,0 %). Nicht angepasste Geschwindigkeit war der dritthäufigste Vorwurf an die E-Scooter-Fahrerinnen und -Fahrer (7,2 %).

Verunglückte sind oft jüngere Fahrer

Die Analyse zeigte auch, dass die meisten verunglückten E-Scooter-Fahrer eher jünger waren. Im Jahr 2022 waren 80,7 % jünger als 45 Jahre und 40,2 % jünger als 25 Jahre. Demgegenüber gehörten nur 3,3 % der E-Scooter-User, die in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt waren, der „Altersgruppe 65plus“ an.

Weiterhin wurde festgestellt, dass es sich bei einem Drittel der E-Scooter-Unfälle um Kollisionen mit Pkw handelte. Von den 8260 E-Scooter Unfällen mit Personenschaden im Jahr 2022 waren 2994 (36,2 %) Alleinunfälle, d. h. es gab keinen Unfallgegner. Fünf der elf Getöteten starben bei Kollisionen mit Pkw.

Mein Tipp der Woche: E-Scooter

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Was ist „Mein Tipp der Woche“? Das ist eine persönliche Reihe von mir, in der ich einmal pro Woche einen Tipp abgeben möchte. Es ist in der Regel ein „Produkt“, […]7. Mai 2023 JETZT LESEN →


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  1. Roberto 🏆

    Der Münchner OB hat kürzlich gesagt, dass es in München schon 2 Todesfälle gab, weil diese hirngeschädigten E-Scooter-Fahrer diese Teile auf dem Radweg abgestellt haben und dann Radfahrer in der Dämmerung bzw. in der Nacht verunglückten.
    Deshalb meine Forderung: Verbot von E-Scootern sofort oder zumindest die Gefängnisstrafe für derartiges Fehlverhalten.

    E-Scooter sind neben Lastenfahrrädern die Plage unserer Zeit.

    1. Philip 👋

      Die Pflage unserer Zeit sind private PKWs! Und nichts anderes.

    2. Koreh 🌀

      hahaha. ja genau. und der platz der in innenstädten für pkw – parkplätze draufgeht, der behindert an einfahrten und kreuzungen ja nie jemanden.
      überlandfahrten bis vor die tore der städte mit privatem pkw – gerne. ab da dann per rad, scooter oder zu fuß weiter, wieviel platz man dann gleich in den städten hätte.

      23h pro tag steht ein deutsches auto einfach nur rum, diese enorme platzverschwendung und bodenversiegelung dafür steht doch in absolut keinem gesunden verhältnis.

  2. Mat ☀️

    Ich finde das ganze Thema in Deutschland so schwierig. Natürlich muss man das in Proportionen setzen, aber die 2.782 jährlichen Toten wegen Autounfällen "sind oke".

    1. Philipp 🔅

      Nein sind sie nicht. Darum gibt es eine Gurtpflicht, Handy Verbot, die Promille Grenze, immer schärfere Geschwindigkeitsregulierung und die entsprechenden Kontrollen und zu gute Letzt muss man in eine Fahrschule um die Verkehrsregeln und das Fahren zu lernen und bevor man fahren darf muss man noch eine Prüfung ablegen.
      Für E Scooter gibt es nichtmal eine Helmpflicht.
      Dein Vergleich hinkt nicht, der hat gar keine Beine.

  3. Marko 👋

    Solche Statistiken machen nur richtig Sinn wenn man Leih- und Privatscooter trennen würde. Vollidioten die sich nach der Disco besoffen auf einen Leihscooter stellen oder Leute die sich einen leihen um damit Scheisse zu bauen haben nichts mit den Menschen zu tun die sich für viel Geld einen Scooter kaufen um mobil zu sein oder als Hobby. Gäbe es keine Leihscooter wären die Zahlen wahrscheinlich so gering das es gar keine Meldungen wert wäre.

  4. Jan 🪴

    Wichtige Statistik, die aber unbedingt um die Metrik Unfälle pro gefahrene Kilometer erweitert werden muss. Wenn insgrsamz (übertrieben) 5x mehr Kilometer per Escootet zurück gelegt worden sind, wären nur 65% mehr Unfälle sogar sau gut.

    1. Das wird in der Form leider nicht erhoben.

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