Eine neue deutschlandweit einzigartige Funktion in Fahrplan-Apps soll die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs in Bayern steigern.
Wer in Bayern in einen Regionalzug umsteigen will, kann ab sofort per App melden, dass der Anschlusszug am Umsteigebahnhof nach Möglichkeit warten soll. Rund zehn Minuten vor dem Umstieg erhalten die Fahrgäste per Push-Nachricht eine Rückmeldung, ob es gelungen ist, den Anschluss zu sichern. Falls nicht, kann man sich über die App eine alternative Verbindung vorschlagen lassen.
Bislang mussten Fahrgäste ihren Anschlusswunsch persönlich bei den Zugbegleitern melden. Nun können Fahrgäste, die in Fern- oder Regionalzügen in Bayern unterwegs sind, ihre Meldung per App selbst erledigen – auch kurz vor Fahrtantritt.
Kein Anspruch auf wartenden Anschlusszug
Es ist nicht vorgesehen, dass die Anschlusssicherung flächendeckend automatisch angestoßen wird, sobald ein Zug an einem Umsteigebahnhof Verspätung hat. Voraussetzung dafür ist auch weiterhin der ausdrückliche Wunsch von Fahrgästen. Der Grund:
Die Anschlusssicherung greift in den Bahnbetrieb ein und führt zu Verspätungen der wartenden Züge. Das ist nicht sinnvoll, wenn es überhaupt keine Anschlussreisenden gibt. Ausnahmen sind stark frequentierte Verbindungen, bei denen die Erfahrung zeigt, dass es praktisch immer Anschlussreisende gibt. Bei diesen Anschlussverbindungen stößt das System künftig selbständig eine Warteprüfung an.
Zu bedenken gilt: Die Meldung des Anschlusswunsches bietet allerdings keine Garantie, dass der Anschlusszug in jedem Fall wartet.
Derzeit steht die Funktion in der „Bayern-Fahrplan-App“ und der Streckenagent-App zur Verfügung, direkt in der Verbindungsauskunft. Weitere Eisenbahnverkehrsunternehmen können die Funktion ebenfalls in ihre Fahrplan-Apps übernehmen. Die Software für die Anschlussmeldung per App hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) finanziert.
Für Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB) in den Netzen Chiemgau-Inntal und Oberland kann der Anschlusswunsch derzeit noch nicht per Klick gemeldet werden. Dort soll „in den nächsten Wochen“ die Integration in das neue System erfolgen.
Das System zur Anmeldung von Anschlusswünschen soll in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden. Geplant ist insbesondere die Einbindung von Regionalbussen.