Huawei plant eine neue Zukunft ohne Android

2024 ist ein spannendes Jahr für Huawei, denn während das „eigene“ OS bisher nur eine Weiterentwicklung von Android war und die Open Source-Version als Basis nutzte, so ist Harmony Next im Vergleich zu Harmony OS ein richtig großer Schritt.

Huawei wirbt mit über 10.000 Apps

Bei Huawei trennt man sich bekanntlich komplett von Android und diese Woche hat man in einer Pressemitteilung bestätigt, dass es zum Start über 10.000 Apps gibt und man 99,9 Prozent der Bedürfnisse der Nutzer mit Harmony Next abdecken will.

Über 6 Millionen Entwickler haben sich bei Huawei registriert und dafür gesorgt, dass Huawei sogar auf Sideloading von Android-Apps verzichtet. Damit warb man gerne bei Harmony OS und gab an, dass so alle bekannten Dienste verfügbar sind.

Huawei hat Harmony Next komplett neu entworfen und den Fokus auf KI gelegt, es sei das „intelligenteste Betriebssystem“ auf dem Markt und Huawei ist bereit „für alle Szenarien“. Neben smarten Lösungen stand auch noch die Sicherheit im Fokus.

Harmony als Basis für das Ökosystem

Die Idee ist, dass Harmony Next die Basis für das komplette Ökosystem von Huawei wird und das wären viele Bereiche, denn Huawei bietet Smartphones und Tablets, aber auch Wearables an. Und man ist mittlerweile bekanntlich in Autos vertreten.

Für uns in Deutschland dürfte Harmony Next keine große Rolle spielen, vorerst jedenfalls, denn der Fokus liegt auf China. Ich glaube auch nicht, dass Smartphones mit dem OS zu uns kommen, denn sollte Huawei wirklich Sideloading bei Android streichen, dann würde sicher auch der letzte Huawei-Nutzer in Europa abspringen.

Doch Huawei hat den Fokus auf andere Produkte gelegt, bei uns fokussiert man sich zum Beispiel stark auf Smartwatches. Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir da mehr sehen werden. Ich bin allerdings auch auf den Launch in China gespannt.

Dort sind viele Apps und Dienste sowieso verboten, die es global gibt, das dürfte also kein Problem sein und daher ist Huawei dort wieder erfolgreich. Doch werden die Nutzer ein neues Betriebssystem akzeptieren? Das dürfte interessant werden.


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  1. max 🔆

    Ok tschüss Huawei.

  2. René H. 🔆

    Das muss man vor dem Hintergrund sehen, dass sich China von westlichen, v.a. US-amerikanischen Technologien unabhängig machen will. Eigene Chip-Entwicklung und -Produktion, eigene KI- und OS-Entwicklungen usw. Wegen geringer Kompatibilität zu den im Westen oder international vorherrschenden IT-Ökosystemen ist das dann eher eine Lösung aus China für China.

    1. Carlo 💎

      Sehe ich nicht so. Sicherlich wird man damit in China mehr Erfolg haben, aber auch in der restlichen Welt kann das erfolgreich werden. Europa und USA sind nicht die Mehrheit. Wenn man sieht, wo überall China auf der Welt Fuß gefasst hat, kann das bestimmt noch was werden. So etwas bräuchten wir auch mal in Europa um uns von den Amerikanern unabhängiger zu machen, aber wird wohl nie eintreten.

      1. René H. 🔆

        Ja, das ist erkennbar das Ziel Chinas, den „globalen Süden“ zu beherrschen. Vielleicht kann Huawei, auch mit Hilfe der chinesischen Regierung, hier erfolgreicher sein als z.B. Google.

      2. Spiritogre 🔅

        Viele Hersteller hatten in der Anfangszeit eigene Mobilsysteme, darunter etwa Microsoft für seine Nokia Smartphones als auch Samsung mit Bada.

        Sie haben die Entwicklung wegen „lohnt sich nicht“ zu Gunsten von Android eingestellt, obwohl beide Systeme damals mehr als nur Konkurrenzfähig waren. Die Pflege und Weiterentwicklung war ihnen schlicht zu teuer und der Markt bietet irgendwie nur Platz für Apple plus eine einzelne Alternative.

        Europa wiederum hat schon immer nur amerikanische Systeme sowohl bei Hardware als auch Betriebssystem genutzt. Eigene Versuche sind immer gescheitert oder es wird schlicht versucht, die 1001. Linux Distribution zu forcieren, mit dem gleichen Nichterfolg wie schon die 1000 Versuche und Distributionen davor.

        ARM ist übrigens Britisch-Japanisch aber produziert halt eben nicht selbst, damit sich jeder Hersteller seine eigene Prozessoren nach eigenen Preis- und Leistungswünschen zusammenbasteln kann, wie etwa Apple oder Qualcomm.

        Wie gesagt, alles eine Frage des Geldes. Ein Staat wie China kann halt andere Prioritäten setzen, ja nach Lust und Laune. Sieht man ja bei den E-Autos, da gibt es 150 Hersteller und ein oder zwei werden am Ende schon an die geschmissene Wand kleben bleiben – oder im Fall von Software – auch nicht. Alternativen bleiben oft Nischenlösungen, wer kennt schon das deutsche Softmaker Office oder das koreanische Hangul Office, letzteres war Jahre der Standard in Korea ähnlich wie Star Office hierzulande.

        Diese Beispiele zeigen eben auch, vieles wird dann irgendwann Open Source, wenn es nicht konkurrenzfähig bleibt oder lebt eben in einer extrem kleinen Nische.

        1. Spiritogre 🔅

          Apropos Hardware, Russland und China versuchen sich seit Jahren an eigenen Prozessoren, die hängen nur eben locker immer 15 Jahre zurück und kommen selten über Prototyp-Status, mit dem dann Propaganda gemacht wird, heraus. Genügend produzieren tun sie nicht.

          Hier wiederholt sich ein wenig der Geschichte der DDR Computer, da gibt es auch einen tollen Stay Forever Podcast zu, wie verlustreich alleine die CPU Produktion war und wieviel teurer und damit nicht konkurrenzfähig.

          1. Vetal 👋

            Das Problem ist nicht Konkurrenz langsam sondern Manipulation, an den geräten auch wie Software. Man soll sich nicht verkaufen als ein Land. Weil wie sich herausstellt alle Windows alle Android alle iPhone sammeln Daten auch mit vpn und anderen Umleitungen.

            1. ich bins 👋

              Sorry, wie bitte? Geht das auch verständlich?

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