Kassenarzt-Chef fordert Verbot von Dingen, die Krankenkassen Geld kosten

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Ich verstehe durchaus, dass ein „Kassenarzt-Chef“ eine Agenda hat. Nämlich vor allem zu schauen, wie man Kosten kleinhalten kann. Andreas Gassen übt sich aktuell im Fordern von Dingen, wenn sie Geld kosten – oder besser gesagt, wenn sie die Krankenkassen Geld kosten.

Alleine in den letzten Tagen äußerte sich Gassen wie folgt gegenüber Medien:

Inhaltlich mag zu diesen Forderungen jeder stehen, wie er mag. Ich verstehe wie gesagt, dass ein „Kassenarzt-Chef“ versucht, an verschiedenen Kostenhebeln Hand anzulegen. Unfallzahlen bzw. Kosten im Bereich X gehen hoch, also fordert man ein Verbot. Soweit logisch. Zumindest beim Thema Homöopathie bin ich sogar bei ihm.

Ob man nun aber jede Forderung durch die Medien peitschen muss, als hätte sie auch nur ansatzweise eine Chance auf Umsetzung, sei mal dahingestellt. Zumindest der Forderung nach einem Verbot für E-Scooter, die zu deutlich erhöhten Kosten für Krankenkassen Unfallzahlen führen (sollen), wird von Politik und auch von einem Unfallforscher widersprochen.

Der Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Versicherer (GdV) widerspricht Gassen zumindest mit folgender Einschätzung:

Ein Verbot der E-Tretroller so kurz nach der Einführung zu fordern ist ‚Quatsch‘. Es war von vornherein klar, dass, wenn wir dieses zusätzliche Verkehrsmittel auf unseren Straßen zulassen, es zu Unfällen kommen wird. Wir stellen auch schwere Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern fest – aber es würde niemand auf die Idee kommen, sie im Straßenverkehr zu verbieten.

Was wir brauchen, ist mehr polizeiliche Kontrolle. Es gibt zu viele Nutzer von E-Tretrollern, die zu zweit oder auf dem Gehweg fahren oder unter Alkoholeinfluss unterwegs sind.

Was als Nächstes von Herrn Gassen gefordert wird, ist noch nicht bekannt. Aber wir werden es sicher lesen – an jeder Ecke.

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