M3 MacBook Pro: 8 GB RAM erweisen sich im Praxistest als Engpass

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Die neuen MacBook-Pro-Modelle von Apple verwenden die Apple M3-Chips, aber das 14-Zoll-Basismodell ist jeweils nur mit 8 GB Arbeitsspeicher ausgestattet. Darüber gab es bereits Diskussionen, die von Tests weiter angefacht werden.

Apples Entscheidung wurde bereits von vielen Usern kritisiert, unter anderem vom YouTube-Kanal-Moderator Vadim Yuryev von „Max Tech“. Denn 8 GB RAM passen so gar nicht zur Bezeichnung „Pro“. Tests haben gezeigt, dass das 8-GB-Modell deutliche Leistungseinbußen aufweist, während das auf 16 GB aufgerüstete Modell unter verschiedenen Arbeitslasten auffallende Verbesserungen zeigt.

Tests unter realen Bedingungen

Yuryev führte eine Reihe von Tests unter realen Bedingungen mit zwei 14-Zoll M3 MacBook Pro durch, eines mit 8 GB und das andere mit 16 GB Arbeitsspeicher. Das unten eingebettete Video zeigt die Ergebnisse. Wie erwartet, konnte Yuryev signifikante Leistungsverbesserungen bei mittleren und anspruchsvolleren Arbeitslasten auf dem 16-GB-Modell feststellen.

Das 8-GB-Modell verlor bei den Cinebench-Benchmarks im zweistelligen Prozentbereich und benötigte mehrere Minuten länger für das Zusammenführen von Fotos in Photoshop sowie für Medienexporte in Final Cut und Adobe Lightroom Classic. Diese Tests wurden als Einzeloperationen durchgeführt, aber auch mit geöffneten Browser-Tabs, YouTube-Videos, Tabellenkalkulationen, E-Mails und ähnlichem im Hintergrund, um typische Multitasking-Szenarien zu simulieren.

Video: M3 MacBook Pro 8 GB vs 16 GB RAM – Wie schlecht ist das Basismodell?

SSD Swap als Flaschenhals

Wie erwartet, vergrößerte sich der Leistungsunterschied zwischen den beiden Rechnern, wenn das 8-GB-Modell stärker auf seine SSD-Auslagerungsdatei (Swap) angewiesen war, während die Gesamtreaktionsfähigkeit abnahm. Yuryev berichtete sogar von Abstürzen auf dem 8-GB-Modell während Blender Rendering und Final Cut Export.

Der „Swap“ ist ein Speicherbereich auf dem Startvolume, der zum Austausch ungenutzter Dateien in den bzw. aus dem RAM-Arbeitsspeicher genutzt wird.

Auch bemerkenswert ist, dass die Raytracing-Beschleunigung von Blender auf den 16-GB-Modellen als Option verfügbar war, auf dem 8-GB-MacBook Pro für die gleiche Rendering-Aufgabe aber auffällig fehlte, was darauf hindeutet, dass der reduzierte Speicherpool die GPU-Kerne tatsächlich daran hindert, bestimmte Funktionen zu nutzen.

Tests wie diese stellen Kunden, die ein neues MacBook Pro (oder einen neuen 8 GB M3 iMac) kaufen wollen, vor eine verzwickte Situation. Die Entscheidung für 8 GB scheint die Leistung des M3-Chips zu beeinträchtigen, aber die Auswahl der höheren Konfigurationsoptionen bei der Bestellung geht zusätzlich richtig ins Geld. Apple-Geräte können (wie heutzutage viele Notebooks) aufgrund ihrer einheitlichen Speicherarchitektur nicht nachträglich aufgerüstet werden.

Apple rechtfertigte die Basiskonfiguration

Apple rechtfertigte kürzlich erst die 8 GB RAM als Basiskonfiguration. Der chinesische ML-Ingenieur Lin YilYi äußerte im direkten Gespräch Bedenken hinsichtlich des 8 GB großen Arbeitsspeichers des kleinsten MacBook Pro.

Ein Vizepräsident von Apple wies darauf hin, dass ein direkter Vergleich mit anderen Systemen aufgrund der effizienteren Nutzung, wie z. B. der Speicherkomprimierung, nicht möglich sei. Er ermutigte dazu, die tatsächlich benötigte Leistung zu testen und betonte, dass Apples einzigartiges Ökosystem mehr sei als nur Spezifikationen. Kurz: Es gab vor allem Ausflüchte als Antwort.

Was bleibt? Wer ein MacBook Pro kauft, dem reicht ein Macbook Air meist nicht aus. Wer Pro kauft, führt also in der Regel auch Pro-Workflows aus. Unter diesem Aspekt kann man Käufern des Modells nur dazu raten, das zusätzliche Geld in die Hand zu nehmen und direkt auf 16 GB RAM (oder mehr) zu setzen. Auch wenn Apple aus 8 GB RAM eine anerkennenswerte Performance kitzeln kann, kocht das Unternehmen auch nur mit Wasser. Und nicht nur beim Wiederverkauf ist es angenehm, die Leistungsreserven bereits an Bord zu haben.

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