Paketzusteller in Not: Arbeitgeber versagen bei Toilettenzugang

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Paketzusteller in Deutschland leiden teilweise unter prekären Arbeitsbedingungen. Insbesondere das Problem des fehlenden Toilettenzugangs während der Zustelltouren. Eine Paketzustellerin äußert gegenüber dem Nachrichtenangebot „Welt“ ihren Unmut darüber, dass dieses menschliche Grundbedürfnis oft ignoriert wird. Nun will die Bundesregierung über das Arbeitsministerium eingreifen, um die Situation zu verbessern.

Dazu soll eine „Verordnung für gute Arbeit in der Paketzustellung“ erarbeitet werden, die Mindestanforderungen festlegt, die von den Arbeitgebern verbindlich eingehalten werden müssen. Die Initiative des Arbeitsministeriums sieht vor, dass die Unternehmen umfangreiche Daten zu verschiedenen Aspekten der Zustellarbeit erheben und dokumentieren müssen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Dazu gehören Informationen über Zustellmengen, Tourlängen und die Bedingungen an den Zustelladressen. Besonderes Augenmerk wird auf die oft schwierige Situation der Paketzustellern bei Toilettengängen gelegt. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern keine angemessenen sanitären Einrichtungen zur Verfügung stellen, müssten mit empfindlichen Bußgeldern von bis zu 30.000 Euro rechnen.

Während die Gewerkschaften die Initiative für überfällig halten und auf die Gesundheitsgefahren für die Zusteller hinweisen, lehnen die Arbeitgeberverbände die Branchenverordnung als Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Paketdienste ab.

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