Paketzusteller in Not: Arbeitgeber versagen bei Toilettenzugang

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Paketzusteller in Deutschland leiden teilweise unter prekären Arbeitsbedingungen. Insbesondere das Problem des fehlenden Toilettenzugangs während der Zustelltouren. Eine Paketzustellerin äußert gegenüber dem Nachrichtenangebot „Welt“ ihren Unmut darüber, dass dieses menschliche Grundbedürfnis oft ignoriert wird. Nun will die Bundesregierung über das Arbeitsministerium eingreifen, um die Situation zu verbessern.

Dazu soll eine „Verordnung für gute Arbeit in der Paketzustellung“ erarbeitet werden, die Mindestanforderungen festlegt, die von den Arbeitgebern verbindlich eingehalten werden müssen. Die Initiative des Arbeitsministeriums sieht vor, dass die Unternehmen umfangreiche Daten zu verschiedenen Aspekten der Zustellarbeit erheben und dokumentieren müssen, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Dazu gehören Informationen über Zustellmengen, Tourlängen und die Bedingungen an den Zustelladressen. Besonderes Augenmerk wird auf die oft schwierige Situation der Paketzustellern bei Toilettengängen gelegt. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern keine angemessenen sanitären Einrichtungen zur Verfügung stellen, müssten mit empfindlichen Bußgeldern von bis zu 30.000 Euro rechnen.

Während die Gewerkschaften die Initiative für überfällig halten und auf die Gesundheitsgefahren für die Zusteller hinweisen, lehnen die Arbeitgeberverbände die Branchenverordnung als Eingriff in die unternehmerische Freiheit der Paketdienste ab.


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  1. Jörg 👋

    Eine Sache die mir eben Eingefallen ist.
    Wie wäre es mit einer Initiative, wie zB einem Schriftzug WZ am Klingelschild. Somit kann man dem Zusteller signalisieren: Hier kannst Du, wenn Du musst.
    Nur mal so als Denkanstoß.
    Bisher konnte und kann jeder der fragt bei mir aufs Klo. Da diskutiere ich nicht – aus eigener Erfahrung

  2. Jörg 👋

    Das irgendwelche Arbeitgeberverbände sich den hier aufgeführten Forderungen entgegenstellen, ist ein Armutszeugnis für die Menschheit.
    Als Berufskraftfahrer im Fern-, später Nahverkehr, darauffolgend Haus zu Haus, ist die Forderung nur Rechtens. Die Leute die dagegen wettern, hocken mit ihrem A**** den ganzen Tag im Büround haben das WC in Wurfweite.

  3. Torsten Sievert 👋

    Vielleicht sollte zuerst einmal das verkehrsministerium dafür sorgen dass auf der autobahnraststätte oder am Bahnhof die Toilette kostenlos nutzbar ist und man nicht von solchen asozielen „Dienstleistern“ abgezockt wird

    1. rogh 🏅

      Genau das. Ich frage mich immer, warum man für eine Notdurft überall zur Kasse gebeten wird. Ob Raststätte oder Einkaufszentrum oder selbst das öffentliche Klo auf der Straße. Es ist eine irre, dass man dann immer zur Kasse gebeten wird.

    2. Markus Alvarez Gonzalez 🪴

      Torsten man kann vieles gleichzeitig angehen und dein persönliches Leid wiegt nicht die mega schlechten Arbeitsbedingungen der Paketzusteller auf.

  4. Philipp 🔅

    Eine Regulierung ist hier dringend nötig.
    Die Bemessungen der Bezirke und die Zeitvorgaben haben nichts mit der Realität zu tun.
    Ich bin auch der Meinung, dass es nicht unter die unternehmerische Freiheit fällt zu entscheiden ob die Angestellten eine Möglichkeit haben auf die Toilette zu gehen oder nicht.
    Ich hoffe hier für alle Zusteller, dass es heute bald eine schöne Lösung gibt.

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