Umweltschutz vor Schnelligkeit: Deutsche Post verzichtet auf Nachtflüge für Briefe

Dhl Group Postal Flights

Nach 63 Jahren stellt die Deutsche Post ihr Nachtluftpostnetz in Deutschland ein. In der Nacht zum 28. März wurden zum letzten Mal Flugzeuge von Eurowings und Tui Fly eingesetzt, um Briefe auf ausgewählten Strecken zu befördern.

Künftig wird der Transport aus „Gründen der Nachhaltigkeit“ ausschließlich auf der Straße erfolgen, was zu einer deutlichen Reduzierung der CO₂-Emissionen führen soll. Mit der Entscheidung, das Nachtluftpostnetz einzustellen, geht eine Ära in der deutschen Postgeschichte zu Ende.

Seit dem Vertrag über die Luftbeförderung von Briefen und Postkarten ohne Luftpostzuschlag innerhalb der Bundesrepublik Deutschland von 1961, der den innerdeutschen Luftpostverkehr ermöglichte, spielte dieses Netz eine zentrale Rolle für die schnelle Zustellung von Briefen.

Mit dem Aufkommen digitaler Kommunikationsmittel hat die Eilbedürftigkeit von Briefen jedoch stark abgenommen. War früher der Brief das wichtigste Medium für die schnelle Übermittlung von Nachrichten, haben digitale Medien wie E-Mail und WhatsApp diese Rolle übernommen.

Beförderte die Deutsche Post 1996 noch rund 430 Tonnen Briefe mit 26 Flugzeugen ihrer Partner-Airlines auf 45 Destinationen pro Nacht, so waren es zuletzt nur noch 53 Tonnen Post mit sechs Flugzeugen auf den Strecken Stuttgart-Berlin, Hannover-München und Hannover-Stuttgart (jeweils hin und zurück). Das entspricht rund 1,5 Millionen Briefen, die pro Nacht geflogen wurden, bzw. durchschnittlich rund 270.000 Sendungen pro Flugzeug, so die DHL Group.

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