Es gibt da draußen weiterhin Menschen, die der Meinung sind, dass E-Fuels eine geeignete Lösung für die Zukunft der PKWs sind. Langfristig wäre das auch nicht ausgeschlossen, aber eine Aussage der Lufthansa zeigt: Kurzfristig ist es das.
Nachhaltige Kraftstoffe sind viel zu teuer
Die EU plant ein neues Klimaschutzpaket namens „Fit for 55“ und hier soll im Flugverkehr die Beimischungsquote für nachhaltige Kraftstoffe (Sustainable Aviation Fuels = SAF) steigen. Das sieht die Lufthansa allerdings sehr kritisch.
Aus biologischen Rohstoffen produzierter Treibstoff ist derzeit fünfmal so teuer wie Kerosin und bei strombasierten Kraftstoffen sprechen wir über eine zehnmal so hohe Summe. Eine Studie von Bain habe gezeigt, dass es spürbar viel teurer bleibt.
Selbst 2050 sollen nachhaltige Kraftstoffe nicht nur ein rares Gut bleiben, man geht auch weiterhin von einem doppelt so hohen Preis aus. Mindestens, es wäre gut möglich, dass man viermal so viel zahlt. Das wäre im Wettbewerb ein Nachteil.
Doch im Luftverkehr gibt es kaum eine andere Möglichkeit, da ist die Lösung also nicht, dass man den Klimawandel weiterhin weitestgehend ignoriert, sondern eine internationale Lösung findet. Andere Länder müssen hier natürlich mitziehen.
Nachhaltige Kraftstoffe für PKWs ungeeignet
Es zeigt aber auch, dass dieser Weg für PKWs keine gute Idee ist. Luftverkehr und Schiffsverkehr werden diese nachhaltigen Kraftstoffe benötigen. Und da schon die aktuellen Spritpreise kritisiert werden, wären 4-6 Euro pro Liter für nachhaltige Kraftstoffe (wohlgemerkt ab 2050, wenn es sich gut entwickelt) keine Lösung.
Im Flugverkehr müssen die Preise steigen, Fliegen kann und darf nicht so günstig bleiben, daran führt kein Weg vorbei. Bei PKWs wäre so eine Strategie aber fatal, denn wie gesagt, wer will denn schon 4+ Euro für einen Liter im Verbrenner zahlen?
Elektroautos sind schon jetzt günstiger und haben einen besseren Wirkungsgrad, daher hat der Verbrenner keine Chance. Ich vermute, dass es ein paar Ausnahmen geben wird, vielleicht auch einen Porsche 911, wo sich Kunden das leisten können.
Derzeit deutet sich aber nicht an, dass E-Fuels im privaten Sektor eine Chance haben, um den Verbrenner „zu retten“. Wer daran festhält, der verschläft den Trend und wir können live dabei zuschauen, wie China die deutsche Autoindustrie erobert.
PS: Mal ganz davon abgesehen, dass nachhaltige Kraftstoffe weiterhin schädliche Abgase ausstoßen. Sie sind also besser, aber am Ende auch keine gute Lösung.
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