Student druckt sich Zahnschiene für 54 Euro aus

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Schöne Zähne möchte doch eigentlich jeder. So auch ein Student des New Jersey Institute of Technology, denn er druckte sich die benötigte Schiene nicht einfach nur aus. Er führte auch den kompletten Konstruktionsprozess auf eigene Faust durch.

Bei medizinischen Veränderungen die in erster Linie einen ästhetischen Zweck haben, zahlt die Krankenkasse meistens gar nichts. Dies führt dazu, dass Patienten die oft sehr teuren Schönheitsveränderungen aus eigener Tasche zahlen müssen. Und in den USA sieht die Krankenkassensituation ja ohnehin noch anders aus, als hierzulande. Wahrscheinlich wollte der Student kein Vermögen ausgeben (oder aber er hatte einfach Lust ein bisschen mit 3D-Druck herumzuprobieren) um sich eine Zahnschiene vom Zahnarzt verpassen zu lassen.

Im Folgenden ist sein Vorgehen einmal Schritt für Schritt beschrieben:

Schritt 1: Abdruck nehmen

Zuerst musste Amos Dudley sich einiges an Informationen zur Herstellung von Zahnschienen besorgen. Im ersten Schritt konnte er dann mit Alginsäure einen Abruck von seinen Zähnen nehmen. Diese Methode unterscheidet sich übrigens kein bisschen von der in der Medizintechnik, denn die Vorgehensweise ermöglicht einen sehr präzisen Abruck der Zähne.

Schritt 2: Ausgießen

Nachdem Amo eine Negativform seiner Zähne erstellt hatte, brauchte er im nächsten Schritt eine genaues Modell der Zähne. Zu diesem Zweck stellte er den Abruck in einen leeren Joghurtbecher und goss ihn mit sogenanntem Formstein aus. Danach musste er ein wenig warten, bis das Ganze ausgehärtet hatte um dann das Modell ganz einfach aus dem Becher zu entnehmen.

Schritt 3: Einscannen

In diesem Schritt wurde das Zahnmodell eingescannt und digitalisiert. Laut dem Studenten war die dazugehörige Software nervig zu bedienen, lieferte aber sehr gute Ergebnisse. Die Maße waren fast identisch mit denen, die er per Hand gemessen hatte.

Schritt 4: Anpassen

Der wohl schwierigste Schritt war vermutlich das Anpassen der 3D Daten, sodass die Schiene nicht einfach nur auf den Zähnen sitzt, sondern die zu korrigierenden Zähne sanft in die richtige Richtung drückt. Dafür druckte Amos gleich mehrere Schienen aus, die dann nach und nach ausgewechselt wurden, sobald der Zahn ein wenig weiter geschoben und diese Schiene nutzlos geworden war.

Schritt 5: Ausdrucken

Die bearbeiteten Modelle werden mit einem 3D-Drucker ausgedruckt.

Schritt 6: Abdruck vom Modell

Nun wurde von den Zähnen wieder ein Negativabruck erstellt, damit die Schiene auf die Zähne gesteckt werden konnte. Dies schaffte der Student durch eine Maschine, die mittels Vakuum und warmes Plastik abdrücke von fast allem herstellen kann. Jetzt mussten nur noch die Kanten abgescheuert werden, damit der Gaumen nicht verletzt wurde.

Das Ergebnis

Im folgenden seht ihr ein angebliches vorher/nachher Bild, was zeigt, wie effektiv die Behandlung gewesen sein muss.

Was hier so einfach klingt benötigt aber in Wahrheit schon einiges an Kenntnis von 3D-Druck und natürlich in erster Linie die notwendigen Gerätschaften. Ich würde trotzdem nicht auf solch eine Selfmade-Methode vertrauen. Immerhin wird eigentlich viel medizinisches Wissen benötigt und Amos hatte vielleicht einfach Glück, dass es bei ihm so gut geklappt hat. Ich würde mir ja auch nie ein gebrochenes Bein selbst eingipsen. Aber die Vorgehensweise des Jungen zeigt gut, was durch den 3D-Druck in Zukunft auch in der Medizin möglich ist.

Ich bin mir sicher, dass eines nicht allzu entfernten Tages jeder Zahnarzt einen 3D-Drucker in der Praxis stehen hat und sich somit Behandlungszeiträume drastisch verringern. Eine weitere Möglichkeit wäre auch, den gesamten Vorgang zu automatisieren. Ein Roboter scannt die Zähne, der Computer berechnet blitzschnell alle notwendigen Parameter und gibt sie an einen Drucker weiter, der alle notwendigen Teile herstellt. Zum Schluss fallen die fertigen Schienen einfach aus dem Ausgabeschlitz heraus. Hübsch verpackt und in der gewünschten Farbe. ;-)

[quelle]Quelle/Bilder Business Insider[/quelle]


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