Testbericht: HTC 7 Mozart mit Windows Phone 7

Bereits eine ganze Weile habe ich das HTC 7 Mozart zum Testen hier, leider ist die Vorweihnachtszeit immer recht stressig, so, dass ich jetzt erst dazu gekommen bin, meine Erfahrungen mal in die Tasten zu hauen. Das Gerät ist eines der ersten Smartphones mit Microsofts neuem mobilen Betriebssystem Windows Phone 7 und wie es sich schlägt, erfahrt Ihr in folgendem Testbericht.

Das Smartphone soll für Unterhaltung und hochwertige Audioausgabe optimal geeignet sein. Bei dem aus Aluminium gefertigten Gehäuse des Smartphones setzt HTC für ein optimales Sound-Erlebnis auf Dolby Mobile- und SRS WOW HD-Technologie sowie auf diverse Multimedia- und Synchronisierungs-Funktionen des Zune-Players. Klingt erstmal vielversprechend, aber wie schlägt sich das Gerät in der Praxis? Bei unserem Partner findet Ihr zudem weitere Testberichte zum HTC 7 Mozart.

Erster Eindruck

Der erste Eindruck war sehr gut. Beim Design der Rückseiten geht HTC in letzer Zeit etwas seltsame Wege, aber das ist reine Geschmackssache. Es liegt gut in der Hand und die Verarbeitung passt, das ist mir wichtig. Von der Größe her erinnert es mich an mein HTC Desire, ich würde sogar behaupten wollen, die Geräte teilen sich diverse Bauteile. Mit 130 Gramm und nur 11,9mm Dicke ist das Gerät recht schlank gehalten.

Lieferumfang

Mit in der Packung waren ein HTC-Netzteil, ein Daten- und Ladekabel, eine CD mit Treibern und Software, sowie Kopfhörer.

Promo-Video

Natürlich hat auch das HTC 7 Mozart einen offiziellen Promo-Clip.

Technische Daten

Technisch ist das Mozart auf der Höhe der Zeit. Die wichtigsten Eckpunkte habe ich euch hier mal aufgelistet. Da Windows Phone 7 recht strenge Hardwarevorgaben an die Geräte hat, unterscheiden sich diese derzeit allerdings kaum.

  • 1GHz Snapdragon-Prozessor
  • Windows Phone OS 7
  • 576 MB RAM, 512 ROM und 8GB interner Speicher
  • 3,7 Zoll LCD-Screen mit WVGA-Auflösung (800×480 Pixel)
  • 8 Megapixel Kamera mit Autofokus und Dual-LED-Blitz, sowie 720p-Videoaufnahme
  • Sensoren: Annäherung, Beleuchtung und eCompass
  • 3,5-mm-Audioanschluss
  • 1300 mAh Li-Ionen Akku

Ich habe des Öfteren gelesen, dass das Gerät einen Xenon-Blitz hat, bei HTC selbst steht allerdings nur Doppel-LED-Blitzlicht. Das würde sich auch mit meinen Erfahrungen decken, denn für einen Xenon-Blitz wäre er sehr schwach. Falls es doch einer sein sollte, dann ist er sehr leistungsschwach.

Windows Phone 7

Wie bereits erwähnt, läuft auf dem Mozart Windows Phone 7. Wer wie ich jetzt eine Weile Android gewohnt ist, der kommt sich erstmal etwas verloren vor, denn mit dem Teil ist echt wenig möglich. Im Grunde erinnert es an ein iPhone der ersten Generation. Kein Copy & Paste, keine Widgets, kein Sortieren der Apps, sehr karges Einstellungsmenü und eine Zwangssoftware zum Datenabgleich mit einem Computer. :|

Das System ist in meinen Augen eine solide Version 1.0, in der alles läuft, was laufen muss, aber mehr auch nicht. Für Einsteiger sind die Beschränkungen sicher ganz nett, denn man findet sich sofort zurecht, da man wenig falsch machen kann. Für Poweruser ist alleine der Homescreen schon nen Witz. Wie Ihr seht könnt Ihr auf diesem nur 8 Kacheln maximal anzeigen, die sogenannten Live Tiles.

Das sind eigentlich nur Verknüpfungen zu Apps, die im besten Fall noch eine  Info anzeigen können. Also zum Beispiel, dass Ihr vier neue E-Mails habt. Ganz nett, aber weniger Info auf ein Display kann man nicht packen. Zudem bieten Apps, die man über den Marketplace installiert bisher kaum solche aktiven Inhalte in den Live Tiles an.

Das E-Mail Programm lässt sich flott mit Google Mail einrichten, verschwendet aber unnötig Platz. Mehr als fünf Mails werden nicht in der Liste angezeigt.

Die App an sich läuft aber flott, genau wie das ganze System.

Das Hauptmenü besteht aus einer schlichten nicht sortierbaren Liste. Das heißt, bei jeder neuen App ändert sich die Reihenfolge.

Viel gibt es nicht zu zeigen und auch die Apps im Market waren für mich, bis auf Seesmic, vollkommen unspannend. Schaut halt alles gleich aus. Fette Überschrift, die sich über mehrere Seiten zieht und die Apps dann alle in so nem Listenstyle. Ist wohl Geschmackssache, ich fühlte mich manchmal im Einheitsbrei verloren.

Die Einstellungen sind übersichtlich und nicht besonders umfangreich. Das Wichtigste ist jedoch vorhanden.

Die Gesprächsqualität ist vollkommen okay und auch die Telefonapp lässt sich gut bedienen. Es ist alles sehr schlicht gehalten und groß geschrieben. Kontaktfotos wurden automatisch mit meinen Google- und Windows Live-Konten abgeglichen. Leider benötige ich Letzteres so gut wie nie, da ich vieles über Google-Dienste erledige. Früher habe ich wenigstens noch den Fotospeicher genutzt, seit dem über diesen den Nutzern aber das scheiß Silverlight-Plugin aufgeschwatzt wird, lasse ich das aber.

Der Marketplace wächst derzeit recht rasant und ich denke in Kürze wird auch jeder nette Apps dort finden können. Mir ist er einfach zu unübersichtlich. Hersteller können Ihre eigene App-Auswahl integrieren und im Hintergrund wird, wie bei anderen Apps auch, immer großflächig passende Grafiken angezeigt. Das lenkt leider oftmals vom Inhalt ab.

Gekauft habe ich keine Apps, geladen und installiert schon. Das funktioniert schnell und ohne Probleme.

So richtig funktionierende Benachrichtigungen für Apps gibt es wohl noch nicht, ich konnte zumindest nichts in der Richtung feststellen.

Es ist auf jeden Fall schwer, mit dem System warm zu werden, wenn man solch eine Einfachheit nicht gewohnt ist. Für Multimedia, bisschen Mail und Surfen sicher ganz nett, aber es wird einem irgendwie schnell langweilig damit, da man einfach auf die immer gleich aussehenden Apps und die zwei Screens eingeschränkt ist.

Kamera

Brauch ich nicht viel sagen. Einfache Oberfläche, müllige Linse. Schlechter als beim HTC Desire und das will was heißen. ;)

Online-Dienste

Nach der Anmeldung mit einem Windows Live-Konto holt sich das HTC 7 Mozart jede Menge Daten aus der Cloud und man erhält automatisch eine E-Mail mit weiteren Infos. Mails, Bilder, Kontakte, Termine und mehr werden über Microsofts Online-Dienst abgeglichen. Zudem gibt es eine Art Fernzugriff für das Smartphone.

Und sonst noch?

Die Sensortasten reagieren immer zuverlässig. Es sind drei an der Zahl, eine für die Suche, eine für „Schritt zurück“ und eine, um zum Homescreen zu gelangen. Erinnert etwas an Android.

Die Hörmuschel ist recht breit gezogen. Das macht HTC bei diversen aktuellen Geräten. Mir persönlich gefällt das aber nicht.

  • Das GPS findet flink den Standort und die App Bing Maps läuft recht flott und geschmeidig
  • Man kann seine Xbox mit dem Teil irgendwie koppeln. Fragt mich nicht wie, ich hatte nach dem SNES keine Spielekonsole mehr und bin für so etwas auch nicht zu haben.
  • Das Mozart verfügt über Bluetooth 2.1 mit Enhanced Data Rate, A2DP für kabellose Stereo-Headsets, unterstützte Profile: AVRCP, HFP, HSP, PBAP
  • Der Akku hält bei (meiner) intensiven Nutzung ca. 1 Tag, bei normaler Nutzung ca. 2 Tage
  • Diverse Apps im HTC Hub sind vorinstalliert, Wetter, Aktien, Umwandler, Fotoverbesserung, Klangoptimierung und mehr
  • Audioformate: .m4a, .m4b, .mp3, .wma (Windows Media Audio 9)
  • Videoformate: .3gp, .3g2, .mp4, .m4v, .mbr, .wmv (Windows Media Video 9 und VC-1)
  • Dolby Mobile und SRS Surround-Klang klingt zwar im Datenblatt nett, mir fällt da aber nichts großartig auf. Ich höre allerdings auch wenig Musik mit dem Smartphone.
  • Eure Fragen in den Kommentaren…

Fazit

Wer hier des Öfteren vorbei liest, der weiß, dass die Testberichte natürlich subjektiv sind. Das hier ist immer noch ein Blog, daher kann ich nicht mehr als meine persönliche Einschätzung bieten. Für mich hat das Mozart deutliche Vorteile in der schnellen und einfach Bedienung. Die Einfachheit basiert allerdings auf der Eingeschränktheit. Alles wirkt statisch und wenig flexibel, es ist sicher nichts für Individualisten. Man geht im Windows Phone 7 Einheitsbrei unter und bemerkt zu Weilen gar nicht mehr, welches Gerät man derzeit in der Hand hat.

Wenn man heutzutage die Chance und die Kohle hat, etwas vollkommen Neues zu schaffen, auf die Nutzer zu hören und Dinge besser als die Konkurrenz zu machen, dann verstehe ich nicht, warum man ein System so konzipiert. Also, Einsteiger, Normalos, (die meisten) Frauen und technikfremde Menschen können sich das Gerät bedenkenlos zulegen und werden sich wie im siebten Smartphone-Himmel fühlen, alle anderen sollten sich ein System mit mehr Möglichkeiten suchen.

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