Zonestar P802QR2 3D-Drucker zusammengebaut

Hardware

Vor einigen Tagen hatte ich mich bei Gearbest nach einem 3D Drucker umgesehen. Ein Drucker mit Dual-Extruder wäre schön, damit wir auch ein bisschen was für unsere Leser zur Demonstration haben. Dabei hat man dann die Möglichkeit unter anderem mit zwei verschiedenen Farben gleichzeitig zu drucken, oder wasserlösliches Filament für Stützstreben einzusetzen usw.

Bei Gearbest gibt es die Möglichkeit, fertig zusammengebaute Drucker zu kaufen, oder so genannte KITs, welche dann mit einer PDF / Youtube-Anleitung selbst zusammengebaut werden müssen und dafür aber einige Euro günstiger sind.

Der Zonestar P802QR2 ist einer dieser DIY-KITs und kommt für gerade mal 226,- Euro nach Deutschland. Der Preis ist verständlicherweise deshalb so niedrig, weil der Drucker selbst zusammengeschraubt werden muss und das schon gut und gerne 3 bis 4 Stunden Zeit brauchen kann.

Ein paar Details zum Zonestar P802QR2

  • 2 Extruder und kann damit 2farbig drucken
  • Metallgehäuse
  • Speicherkarte und USB-Anschluss für die Datenübertragung
  • Chinesisch, Englisch, Portugiesisch, Spanisch und Deutsch
  • Unterstütztes Material: ABS, Flexible PLA, PETG, PLA, PVA, Wood
  • Druckgröße: 220 x 220 x 240 mm
  • Gewicht: ca. 9 kg
  • Basiert auf dem Preprap Prusa I3

Verschickt wurde das Paket in meinem Fall über London. Deshalb musste ich mir wohl auch kein Zoll-Geshizzle geben, aber dafür mal eben 21 Tage für den Versand ausharren. Mehr als die Hälfte der Zeit lag das Paket in London rum, ohne eine weitere Information in der Tracking-App zu erhalten, was nun damit los ist.

Ich vermute es wird gewartet, bis mehrere Pakete nach Deutschland gehen, um Versand zu sparen. Sofern man das aber gleich vom Start weg einplant, ist die Wartezeit durchaus in Ordnung.

Die Videos im Netz vom Zusammenbau eines Druckers sind oft in Form einer Timelapse aufgezeichnet und erwecken den Eindruck, dass das alles ganz einfach ist. Ein erstes auspacken der Teile lässt einem dann schon ein wenig das Herz in die Hose rutschen:

Naja was solls – los geht’s! In dem Paket ist absolut alles Werkzeug zur Montage enthalten. Eine Zange, Schraubenzieher, Pinzette, Imbusschlüssel, Kabelbinder etc. Auf der SD-Karte, welche später auch zum übertragen der Druckdaten genutzt werden kann, ist eine Anleitung in Form von PDFs, Demo-Dateien um den Drucker später testen zu können und vieles mehr.

Ein bisschen in YouTube stöbern und man findet noch ein paar Videos, in denen der Drucker zusammengeschraubt wird. Auch wir haben das Handy auf Timelapse gestellt und das folgende Video (4 Minuten Dauer aus 4 Stunden Bastelarbeit) aufgezeichnet.

Der Ordnung halber muss gesagt werden, dass wir zu zweit waren und die letzte Stunde für ein optionales Kabel-Management (farbliche Codierung der Kabel mittels Klebeband) drauf ging. Der Drucker hätte also gut und gerne auch in etwas mehr als zwei Stunden zusammengebaut sein können.

Zonestar P802QR2 Zusammenbau im Video

Auf dem Video sieht man kurz, dass auch ich nicht nur die PDF-Anleitung genutzt hatte, sondern mal zwischendurch mit dem Handy gegoogelt und in YouTube nach Anleitungen geschaut habe. Die beigelegte PDF-Anleitung ist schon sehr detailliert, aber es fehlt eben doch hier und da der eine oder andere Teil.

Beispielsweise sind die Tüten mit Buchstaben und Zahlen beschriftet, aber die Anleitung nennt nicht eine Sekunde eine dieser Bezeichnungen. Dann sind die Schrittmotoren fast alle gleich, aber zwei davon haben einen kürzere Antriebswelle. Weder in den Videos noch in der PDF habe ich erkennen können, wo diese Motoren ihren Platz finden sollten. Also einfach versuchen.

Ein paar wenige Teile sind auch mit einem 3D-Drucker erstellt worden. Leider hatte genau eines davon in meinem Fall schon einen kleinen Haarriss. Beim durchfädeln einer der Achse, welche den Druckkopf führt, ist dann die Seite fast komplett aufgerissen. Nichts, was ein bisschen Sekundenkleber nicht wieder retten könnte, aber ein bisschen nervig ist es schon.

Die DIY oder KIT-Drucker sind in meinen Augen Nerd-Objekte und keinesfalls mit Druckern, wie beispielsweise dem Dremel vergleichbar.

Das Netzteil wird einfach so an der Seite verschraubt und hat zwar ein CE-Zeichen und eine Klappe, welche die Anschlüsse abdeckt, aber im Grunde gehen da halt mal eben 220V durch und ich glaube nicht, dass das bei uns so durch die Behörden gehen würde.

Aber weiter im Takt… Zuerst werden die Schrittmotoren mit den passenden Enden versehen. Der eine für den Transport eines Keilriemens, der andere um das Filament zu transportieren usw.

Dann wird das Display in die Fassung geschraubt und der Rahmen des Druckers zusammengeschraubt. Neben dem Display ist ein 5-Wege-Steuerkreuz, welches durch das Menü des Druckers führt. Selbiges ist einfach gehalten, kann sogar auf Deutsch eingestellt werden und ist im großen und ganzen selbsterklärend.

Im folgenden Bild sieht man das Display mit den dargestellten Informationen beim Druckvorgang. E1 und E2 steht für Extruder und dahinter dann die entsprechenden Temperaturen und darunter der Druckfortschritt.

Der Rahmen ist übrigens einer der Vorteile dieses Druckers. Der Drucker basiert auf dem Preprap Prusa i3 und hat statt des oft verwendeten Plastik-Gehäuses eines aus Metall. Dieses ist deutlich stabiler und weniger anfällig für Verwindungen.

Sind die Motoren montiert und der Rahmen zusammengeschraubt geht es im Grunde auch schon an die Verkabelung. Netzteil an das Gehäuse schrauben, Platine an das Gehäuse geschraubt, Notaus-Sensoren für die jeweiligen Achsen verschraubt und den Druckkopf nebst entsprechenden Temperatur-Fühlern verschraubt.

Alles an die Platine anschließen und los geht der erste Versuch. Wir haben den ersten Start auf der Terrasse gemacht, weil es schon ein bisschen ein komisches Gefühl war mit den Kabeln und dem Netzteil usw. Am Ende stellte sich heraus, dass wohl doch in Sachen Elektronik alles funktionierte.

Der Druckvorgang selbst hatte uns dann aber noch ein wenig gefordert. Diesen Teil hatten wir auf den nächsten Vormittag verlegt, da nach 4 Stunden Schrauberei einfach nicht mehr die nötige Ruhe für Justier-Arbeiten etc. da war.

Da wir, wie vorhin erwähnt, nicht sicher waren, ob wir die Schrittmotoren richtig verbaut hatten, haben wir diese noch insgesamt dreimal umgebaut, bis wir am Ende wieder alles wie zu Beginn hatten und der Drucker nun aber endlich funktionierte.

Wir sind suuuper glücklich und auch stolz, dass er so filigran druckt und eigentlich sogar schon, dass er überhaupt druckt. So ganz sicher ist man sich da ja beim ersten Zusammenschrauben nicht. :)

Es hat aber alles geklappt! Mittlerweile sind auch schon erste Objekte ausgedruckt und getestet worden und wir probieren gerade, welche Slicer-Software wir wohl zukünftig nutzen werden und welche die besten Einstellungen für einen schönen Druck sind.

Wie auch beim Dremel 3D-Drucker wird es hier im Blog also noch ein paar weitere Artikel zum Thema geben. Mir schweben momentan Berichte über den Druck mit 2 Filamenten gleichzeitig vor, eventuell über verschiedene Filamente (Holz, wasserlöslich, etc.) und auch wieder über entsprechende Software, die zum erstellen und slicen genutzt werden muss. Stay tuned!

Falls ihr Fragen habt, gern ab in die Kommentare damit!

Vielen Dank an Gearbest, für das Bereitstellen des Zonestar P802QR2 3D-Druckers!

Kommt über diesen Affiliate-Link ein Einkauf zustande, wird mobiFlip.de u.U. mit einer Provision beteiligt. Für Dich entstehen dabei keine Mehrkosten.



Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Ausgepackt / Hardware / ...