Amazfit PowerBuds Pro im Test: Die besten TWS-Kopfhörer für Sportler?

Amazfit Powerbuds Pro Case Open

Die Amazfit PowerBuds Pro stechen mit besonderen Features wie einem integrierten Herzfrequenzsensor aus der Masse an TWS-Kopfhörern hervor. Damit sollen sie vor allem sportlich aktive Menschen überzeugen. Reicht das aber aus, um sie zu empfehlen?

Wir haben die Amazfit PowerBuds Pro ausführlich für euch getestet. In diesem Testbericht erfahrt ihr, ob sie ihren Preis von 129,99 Euro wert sind.

Verarbeitung und Design auf Top-Niveau

Amazfit Powerbuds Pro Case

Im Gegensatz zu vielen anderen chinesischen Marken siedelt Amazfit die eigenen Produkte meist in der Mittelklasse an. Dieser Unterschied wird bei den Amazfit PowerBuds Pro schon auf den ersten Blick deutlich. Sowohl die Verarbeitung als auch das Design der TWS-Kopfhörer sind exzellent gelungen.

Obwohl es aus Plastik besteht, fällt das Case nicht zu leicht aus und besticht mit einer hochwertigen Qualität. Das Scharnier schnappt dank starker Magnete zuverlässig zu und erweckt den Eindruck, als würde es seine Dienste auch in vielen Jahren noch zuverlässig verrichten.

Im Innenraum werden auch die beiden Kopfhörer magnetisch sicher an ihrem Platz gehalten. Etwas verwunderlich ist allerdings ihre Position darin. Persönlich war ich stets verleitet, sie andersherum in ihrem Case zu platzieren. So, wie sie darin sitzen, fällt es nämlich unnötig schwer, sie zu fassen und herauszuholen.

Optisch überzeugen die Amazfit Powerbuds Pro mit ihrem schlichten Erscheinungsbild. Sowohl das Case als auch die Kopfhörer tragen in ihrem Weiß bzw. Schwarz nicht groß auf und schauen zeitlos schön aus. Eine matte Beschichtung verhindert unschöne Fingerabdrücke, Kratzer konnte ich nach meinem Testzeitraum ebenfalls keine feststellen.

Zu guter Letzt sind die Kopfhörer auch noch angenehm zu transportieren. Das Case fällt zwar etwas breit aus, ist aber angenehm dünn, sodass es selbst in einer Hosentasche untergebracht werden kann. Bei Design und Verarbeitung hat Amazfit somit alles richtig gemacht.

Gute Passform und Bedienung

Amazfit Powerbuds Pro Header

Mit ihrem integrierten Herzfrequenzsensor zielen die Amazfit PowerBuds Pro eher auf ein sportliches Publikum ab. Da ist es natürlich besonders wichtig, dass die Kopfhörer sicher im Ohr sitzen.

Diese Erwartung können sie meiner Meinung nach erfüllen. Unter den vier beiliegenden Ohrpolstern dürfte für jeden eines dabei sein, mit dem die Kopfhörer einen zuverlässigen und gleichermaßen komfortablen Halt bekommen. Persönlich konnte ich sie über mehrere Stunden tragen, ohne dass ich ein unangenehmenes Drücken verspürte.

Die Bedienung der Amazfit PowerBuds Pro gelingt ähnlich wie bei den AirPods Pro über ein Drücken an den Stängeln der Kopfhörer. Ein leises Klicken dient hier als Feedback, sodass man sich stets bewusst ist, ob die Eingabe erkannt wurde.

Amazfit Powerbuds Pro Zepp 5

Konfiguration der Bedienung

Die Steuerungsmöglichkeiten der Amazfit PowerBuds Pro sind umfassend und können über die Zepp-App des Herstellers konfiguriert werden. Pro Seite lassen sich drei verschiedene Aktionen wählen, die anschließend über ein einfaches, zweifaches und dreifaches Quetschen ausgelöst werden. Dabei kann aus den gängigen Musiksteuerungen (Play/Pause, Titel wechseln) und einem Zugriff auf den Sprachassistenten des Smartphones gewählt werden. Der Wechsel der verschiedenen Noise-Cancelling-Modi gelingt zudem über ein langes Drücken auf einer beliebigen Seite.

Lediglich die Lautstärke lässt sich nicht nativ an den Kopfhörern ändern. Wollt ihr dies dennoch tun, ohne das Smartphone in die Hand zu nehmen, müsst ihr einen Umweg über den Sprachassistenten gehen.

Praktisch ist dafür aber die integrierte Trageerkennung. Nehmt ihr die Amazfit PowerBuds Pro aus dem Ohr, wird die Musik automatisch pausiert. Setzt ihr sie wieder ein, fährt sie direkt wieder fort.

Exzellente App mit vielen Zusatzfunktionen

Die toll gestaltete Zepp-App, welche Amazfit übrigens auch für die eigenen Wearables verwendet, hat abseits der Konfiguration der Kopfhörerbedienung noch einige weitere Funktionen parat.

So bietet sie zum einen einen guten Überblick über sämtliche Daten der Amazfit PowerBuds Pro. Beispielsweise könnt ihr den exakten Akkustand von Kopfhörern und Case ebenso wie die Daten der vergangenen Herzfrequenzmessungen abrufen. Zum anderen verstecken sich im Menü einige interessante Features, die ich so bislang noch bei keinem anderen Hersteller gesehen habe.

Mit der Funktion „Hörvermögen“ möchte Amazfit euch beispielsweise dabei helfen, euer Hörvermögen zu schützen. So wird live in der App berechnet, wie lange ihr diese Woche noch Musik hören könnt, damit dies nicht die empfohlene Hördauer überschreitet. Berücksichtigt wird dabei natürlich die eingestellte Lautstärke, sodass sich euer Hörzeitkonto schneller leert, wenn ihr laut Musik abspielt.

Auch sollen die Amazfit PowerBuds Pro eure Haltung verbessern. Habt ihr sie einmal kalibriert, zeichnen sie dauerhaft den Neigungswinkel eures Kopfes auf. Neigt ihr ihn über längere Zeit zu sehr, können sie euch warnen, woraufhin ihr eure Haltung korrigieren solltet.

Obwohl beide Funktionen an und für sich so funktionieren, wie sie beworben werden, wären sie für mich kein Grund zu den Amazfit PowerBuds Pro zu greifen. Es ist zwar spannend und innovativ, was Amazfit alles aus den integrierten Sensoren herausholt, wirklich praktisch und alltagstauglich sind die Features dann allerdings nicht.

Herzfrequenztracking beim Sport

Im Fokus steht bei den Amazfit PowerBuds Pro aber sowieso vor allem der integrierte Herzfrequenzsensor. Die Kopfhörer erkennen automatisch, wenn ihr ein Workout startet, und zeichnen anschließend relevante Daten dazu auf. Neben der Herzfrequenz umfasst das Set an Parametern die gelaufene Zeit, die Distanz und die verbrannten Kalorien.

Die Daten zur Herzfrequenz fallen hierbei recht genau auf, wenn man sie beispielsweise mit den Aufzeichnungen einer Smartwatch vergleicht. Die anderen Parameter eignen sich allerdings leider kaum, um das eigene Training korrekt zu überwachen. Vor allem die Distanz weicht oft um ein Vielfaches vom korrekten Wert ab, obwohl dafür eigentlich auf das GPS des verbundenen Smartphones zurückgegriffen werden könnte. Vielleicht kann hier noch ein Software-Update Abhilfe schaffen.

Wirklich sinnvoll ist die Aufzeichnung der Herzfrequenz durch die Amazfit PowerBuds Pro sowieso nur dann, wenn ihr nicht auch noch eine Smartwatch mit entsprechendem Sensor besitzt. Für alle anderen ist die Funktion zumindest gut umgesetzt. Denn während des Trainings geben die Kopfhörer die aktuellen Daten nach einem einfachen Tippen per Sprache aus. Außerdem warnen sie euch auf Wunsch, sobald ihr eine zuvor festgelegte Herzfrequenz überschreitet.

Lebendiger Sound für alle gängigen Genres

Amazfit Powerbuds Pro Buds 2

Kommen wir nun aber endlich zum Sound der Amazfit PowerBuds Pro. Angesichts des Preises waren meine Erwartungen hier relativ hoch – und doch wurden sie erfüllt.

Die Kopfhörer bieten einen warmen Klang mit einem leichten Fokus auf den Mitten und dem Bassbereich. Dadurch eignen sie sich für sämtliche modernen Genres. Sei es Hip-Hop, Rock oder elektronische Musik – all das klingt mit den Amazfit PowerBuds Pro exzellent.

Mit ruhigeren Genres à la Klassik, Jazz und Co. kommen die Amazfit PowerBuds Pro zwar ebenfalls klar, dennoch wird deutlich, dass sie mit einem Fokus auf den Sport entwickelt wurden. So könnt ihr für den besondernen Boost in den Einstellungen zusätzlich den Motion Beat Mode aktivieren. Dadurch werden die Bässe während des Trainings verstärkt, um euch noch einmal zu pushen.

Amazfit Powerbuds Pro Zepp 6

Equalizer

Kleinere Feinheiten in der Klangabstimmung können in der Zepp-App über den integrierten Equalizer den eigenen Wünschen nach angepasst werden. Möchtet ihr hin und wieder die zuvor genannten, eher unüblichen Genres hören, findet ihr aber dennoch andere Kopfhörer, die sich mit einem neutraleren Klang besser dafür eignen.

Solide Geräuschunterdrückung

Amazfit Powerbuds Pro Buds 1

Genauso wichtig wie ein guter Sound ist bei Kopfhörern heutzutage auch eine zuverlässige Geräuschunterdrückung. Auch in diesem Punkt konnten die Amazfit PowerBuds Pro meine Erwartungen erfüllen.

So werden bei aktiviertem ANC Geräuschquellen jeglicher Art deutlich unterdrückt. Läuft die Musik, sind sie so gut wie gar nicht mehr zu vernehmen. Spielt ihr keine ab, dringen sie zumindest deutlich gedämpft an euer Ohr. Für den Alltag, beispielsweise die ein oder andere Busfahrt, ist diese Leistung definitiv ausreichend. Selbst auf einem Flug schirmten sie so gut ab, dass ich zumindest eine kurze Zeit lang schlafen konnte.

Dennoch sollte klar sein, dass ihr bei den meisten Over-Ear-Kopfhörern und auch einigen deutlich teureren In-Ear-Modellen noch eine etwas bessere Abschirmung erhaltet.

Eingesetzt werden die integrierten Mikrofone der Amazfit PowerBuds Pro auch für den Pass-Through-Modus, der Außengeräusche extra verstärkt an euer Ohr durchleitet. Dieser funktioniert soweit zuverlässig, dass ihr beispielsweise Bahnansagen am Gleis nach vorangegangener Aktivierung ausreichend verstehen könnt. Dennoch ist der Ton hier nicht sonderlich klar und natürlich. Manch ein Konkurrent bekommt das besser hin.

Gute Akkulaufzeit, aber kein drahtloses Laden

Amazfit Powerbuds Pro Charging

Mit einer Akkulaufzeit von 5 bis 6 Stunden eignen sich die Amazfit PowerBuds Pro auch für lange Musik- oder Trainingssessions. Damit liegen sie im oberen Mittelfeld und dürften so gut wie jeden zufriedenstellen.

Das kompakte Case lädt die jeweils 68 mAh großen Akkus der beiden Kopfhörer theoretisch beinahe 4 Mal auf und verlängert die Laufzeit damit noch einmal um ein Vielfaches. Insgesamt könnt ihr es so auf Wiedergabezeiten von 20 bis 25 Stunden schaffen, bevor die Amazfit PowerBuds Pro ans Ladekabel müssen.

Energie könnend die Kopfhörer nämlich leider nur per USB-C nachtanken, was ca. 2,5 Stunden für eine volle Ladung in Anspruch nimmt. Drahtloses Laden per Qi wird nicht unterstützt, obwohl man es bei einem solchen Preis heutzutage eigentlich erwarten können sollte. Schade!

Und sonst noch?

Amazfit Powerbuds Pro Case 2

  • Die Amazfit PowerBuds Pro sind nach IP55 vor Wasser und Staub geschützt. Das ist natürlich die Voraussetzung dafür, dass ihr sie auch bei schweißtreibendem Training benutzen könnt.
  • Die Sprachqualität der integrierten Mikrofone der Amazfit PowerBuds Pro fällt insgesamt gut aus.
  • Begegnen euch hin und wieder Situationen, in denen ihr ein Ohr freihaben möchtet, sind die Amazfit PowerBuds Pro die richtigen Kopfhörer für euch. Sie können auch einzeln verwendet werden, während das andere Ohrstück im Case aufgeladen wird.
  • Beim Noise-Cancelling der Amazfit PowerBuds Pro könnt ihr aus verschiedenen Settings wählen: Reisen, Training und Indoor-Sport. Je nachdem, welche der Einstellungen ihr aktiviert, werden bestimmte Klangebenen (weniger) stark unterdrückt. Ebenfalls ist ein adaptiver Modus verfügbar, der auf Basis der Umgebungsgeräusche automatisch zwischen den verschiedenen Konfigurationen wechselt. Letzteres funktionierte allerdings nicht so zuverlässig. Die Modi wechseln teilweise wild hin und her, weshalb ich die Kopfhörer beinahe durchgängig in der Konfiguration Reisen verwendete.
  • Seit einem der letzten Software-Updates unterstützen die Amazfit PowerBuds Pro den Standard Google Fast Pair. Dadurch könnt ihr sie einfacher mit verschiedenen Android-Geräten eures Google-Accounts verbinden und seht den Akkustand beider Kopfhörer und des Cases direkt in der Benachrichtigungsliste.

Amazfit PowerBuds Pro: Das Fazit

Amazfit Powerbuds Pro Buds 3

Amazfit hat mit den PowerBuds Pro ein einzigartiges Paket geschaffen, das sich vor allem an ein sportliches Publikum richtet. Mit dem integrierten Herzfrequenzsensor, einem guten Sound und der überzeugenden Geräuschunterdrückung eignen sie sich perfekt für den Einsatz beim Training. Schade ist allerdings, dass die weiteren Parameter wie die Distanz nicht zuverlässig aufgezeichnet werden und bei gleichzeitigem Besitz einer Smartwatch kaum mehr Vorteile existieren.

Aber auch abseits des Sports machen die Amazfit PowerBuds Pro eine gute Figur. So bieten sie eine überzeugende Verarbeitung und ein schlichtes Design, das so gut wie jedem gefallen dürfte. Die Bedienung und die Zepp-App sind gelungen, wenngleich einige der besonderen Funktionen nicht sonderlich viel Mehrwert stiften. Wirklich schade ist am Ende bloß, dass auf drahtloses Laden per Qi verzichtet wurde.

Persönlich kann ich die Amazfit PowerBuds Pro sowohl Sportlern als auch allen anderen empfehlen, für die das Soundprofil der Kopfhörer ideal zugeschnitten ist. Hört ihr gerne Hip-Hop, Rock oder elektronische Musik, erhaltet einen tollen TWS-Kopfhörer, bei dem auch die Geräuschunterdrückung überzeugt. Der Preis ist in meinen Augen durchaus fair – selbst wenn ihr die Zusatzfunktionen nicht verwendet.

Vielen Dank an Amazfit für die Bereitstellung der Powerbuds Pro. Die TWS-Kopfhörer sind zum Preis von 129,99 Euro sowohl direkt beim Hersteller als auch bei Amazon erhältlich.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet Amazfit Powerbuds Pro mit 4.2 von 5 Punkten.

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  1. Thomas 👋

    Gute Vorstellung und Erklärung der PowerBuds 2 😉
    Mir als Nutzer der PowerBuds 1 fehlen die magnetischen Ohrbügel!
    Denn es mag sein, bei Park oder Stadtläufen, halten sie im Ohr, aber Trail bzw. Bergläufe im Wald und unebenes Gelände geht gar nicht. Fallen auch die Buds 1 laufend raus. Kann auch an der Ohrmuschel liegen. Aber gerade im Sommer, hohe Temperaturen und Schweiß, rutschen sie ja eh aus dem Gehörgang. Darum find ich es schade, dass nur die Bügel weggelassen wurden.

    1. Niklas Jutzler 👋

      Danke, dass du das Thema noch einmal ansprichst :)

      Wie beschrieben hatte ich persönlich keine Probleme mit dem Halt. Dennoch ist eine Konstruktion mit Ohrbügeln natürlich noch einmal sicherer und für Sportler bestimmter Sportarten definitiv die bessere Wahl!

      Toll wäre es natürlich gewesen, wenn zumindest noch einmal Aufsätze mit einem Innenohrflügel beiliegen würden, die man bei Bedarf verwenden kann.

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