An die Börse: Smartphoneglashersteller von Apple und Samsung ist im Aufwind

Smartphones

Der Hersteller von Glas für Smartphonedisplays Biel Crystal, der unter anderem an Apple und Samsung liefert, legte in den letzten Jahren einen steilen Aufstieg hin: Wurde das Unternehmen 2014 noch mit vergleichsweise mageren 4,24 Millionen Dollar bewertet, möchte es nun durch einen Börsengang satte zwei Milliarden Dollar einnehmen.

Berichte des Finanzdienstes IFR, wonach Biel Crystal einen Börsengang am Markt seines Firmensitzes Hongkong plane, um so die genannte Summe einzuspielen, kommentierte das Unternehmen nicht. Biel Crystal produziert Glas für Uhrenhersteller, aber auch Smartphonefabrikanten.

biel-crystal Logo

Das Unternehmen wurde 1986 gegründet, zu seinen Kunden aus der Uhrenfertigung zählen laut Website Citizen, Longines und Tag Heuer. Die letzten Jahre ging es allerdings noch ein mal steil aufwärts. Noch 2014 bewerteten chinesische Marktforscher das noch nicht Börsennotierte Unternehmen mit 4,24 Millionen Dollar, dem gegenüber steht allerdings ein geschätzter Marktanteil bei Smartphonedisplays von 70%.

Ob Apple als Kunde Glück bringt, muss sich indes noch zeigen. Auch Biel Crystal sollte für die Produktion von Saphirglasbildschirmen gewonnen werden und hatte hierfür 2014 massive Investitionen in das Unternehmen Roshow Technology getätigt, die Produktion sollte noch im selben Jahr anlaufen, doch dazu kam es bislang nicht.

Apples anderer Zulieferer des widerstandsfähigen Glases hatte bekanntlich kein Glück. GT Advanced, das mehrere hundert Millionen Dollar an Kapitalspritzen zum Aufbau der Fertigungsanlagen von Apple erhalten hatte, um noch 2014 200 Millionen Saphirglasdisplays auszustoßen, ist nun insolvent und wirft Apple vor es mit seinen rigorosen Geschäftspraktiken in die Pleite getrieben zu haben.

Biel Crystal dürfte dieses Schicksal so schnell allerdings nicht teilen: Die Honkonger Firma beschäftigt rund 60.000 Mitarbeiter in Shenzhen und Huizhou und ist, ähnlich wie verschiedene andere chinesische Zulieferer, mehrfach wegen dramatisch schlechter Arbeitsbedingungen in die Kritik geraten. So setze das Unternehmen an seinen Produktionsstandorten gelegentlich „pseudomilitärische Disziplin-Maßnahmen“ durch und verlange seinen Angestellten enorme Mengen an Überstunden ab.

Ein möglicher Börsengang dürfte frühestens Anfang 2017 zu erwarten sein.


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