Bluetooth-Kerze: MiPow Playbulb Candle ausprobiert

MiPow Playbulb Candle_5

Heutzutage wird alles ver-appt und vernetzt. Meine elektrische Zahnbürste teilt mir mittlerweile regelmäßig mit, an welchen Punkten ich mein Putzverhalten optimieren könnte und auch die guten alten Wachskerzen bleiben nicht davon verschont, durch moderne Alternativen ausgetauscht zu werden. Eine davon ist die MiPow Playbulb Candle, welche ich mir genauer anschauen konnte.

Eines kann ich gleich vorwegschicken. Ich kenne keine „elektrische“ Kerze, die eine echte Kerze ersetzen kann. Die Teile können noch so viele Flacker-Programme bieten, eine echte Flamme bleibt am Ende eine echte Flamme. Aber darum geht es bei Produkten wie der MiPow Playbulb Candle gar nicht, denn diese wollen ja mehr bieten, als nur etwas einfarbig zu beleuchten.

Optisch ist die Playbulb Candle ganz nett anzuschauen. Das verwendete Material ist Kunststoff, das lässt sich unschwer erkennen. Das Design ist schlicht und ansprechend. Nur was macht dieses Gadget so besonders?

Zunächst einmal bleibt festzuhalten, dass ohne passende Smartphone App fast nichts funktioniert. Diese gibt es für iOS und auch Android in den jeweiligen Software-Shops.

[appbox googleplay com.mipow.androidplaybulbcolor]

[appbox appstore 911359856]

Einmal installiert wird die Playbulb Candle über Bluetooth Version 4.0 bzw. Smart Bluetooth mit dem Endgerät (alle neueren iOS-Geräte oder Android ab 4.3) verbunden. Diese Verbindung soll 10 Meter weit reichen und kann dauerhaft bestehen bleiben, muss sie aber nicht. Dank der Low-Energy-Technologie verbraucht das kaum Akku am Smartphone, ähnliches kennen wir ja bereits von den einschlägigen Smartwatches. Gesteuert und programmiert wird die Kerze wie gesagt über die App. Einmal eingestellt kann die Verbindung aber auch wieder getrennt werden.

In der Mitte befindet sich die Leuchteinheit, diese bietet insgesamt eine LED-Leistung von 30 mW, wobei eine LED-Stromaufnahme von 15 bis 20 mA bei einer Spannung von 4,5 V (über 3x AA-Batterien, ich nutze Eneloops) erfolgt. Das soll eine Betriebsdauer von ca. 60 Tagen bei 4 Stunden Nutzung pro Tag (240 h) ermöglichen. Der Hersteller gibt die LED-Lebensdauer mit mindestens 30.000 Stunden an.

Es gibt noch die Möglichkeit eines der drei Duftplättchen aus dem Lieferumfang in der Mitte rund um die LED einzulegen. Das riecht angenehm nach Lavendel, Rose oder Grüner Tee, aber auch nur, wenn man direkt daran schnuppert. Eine Duftveränderung im Raum konnte ich damit nicht wahrnehmen.

Einmal eingeschaltet fängt die Playbulb Candle sofort an zu leuchten, kann aber detailliert nur über die App gesteuert werden. Witziges Detail: Die Kerze kann ausgepustet werden, wobei das auch für das Einschalten funktioniert. In der Theorie können durch gezielte Farbmischung 16 Millionen Farbmöglichkeiten eingestellt werden, in der Praxis ist das natürlich nahezu unmöglich.

Auch der schicke Farbverlauf in der App macht eine gezielte Konfiguration der Leuchtfarbe schwierig, da er meines Erachtens nicht immer den Ton trifft, der gewünscht ist. Praktisch ist auf jeden Fall die Möglichkeit, ein Bild mit der Kamera des Smartphones aufzunehmen bzw. eines aus der Galerie zu wählen, um dann mit einem kleinen Farbwerkzeug die Farben auf dem Bild nachzustellen. Es lassen sich Szenen anlegen und auch zu gewählter Musik leuchtet die Playbulb.

In der App kann jede Kerze einzelne gesteuert werden, es gibt aber auch eine Gruppenfunktion, die bis zu 5 Geräte gleichzeitig ansteuert. Weiterhin vorhanden sind eine Dimmfunktion, eine frei anpassbare Leuchtstärke, ein Schüttelmodus, Kerzeneffekt, Flasheffekt, Fadingeffekt, pulsierendes Licht und zwei Rainboweffekte. Auch ein SecurityTimer, der das Licht zu zufälligen Zeiten einschaltet, ist vorhanden.

Besonders hervorheben möchte ich den Timer, der es zu einer bestimmten Uhrzeit ermöglicht, gewisse Effekte zu starten. Damit wird die Playbulb zum Beispiel zum Aufwachlicht, denn man kann z.B. sagen: Start um 7 Uhr mit rotes Licht mit minimaler Leuchstärke und werde bis 7:15 Uhr immer heller. Das funktioniert auch, wenn der Timer einmal programmiert wurde und dann keine Verbindung mehr zum Smartphone besteht. Klasse!

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Die Nutzung einer Bluetooth-Kerze mag erstmal etwas ungewohnt sein, durch ihre durchdachten Funktionen weiß die MiPow Playbulb Candle allerdings zu überzeugen. Es ist ein leichtes schnell die gewünschte Stimmung zu erzeugen. Zudem schaut sie gut aus und lässt sich als besonderen Clou umgedreht als klassischer Teelichthalter nutzen (siehe Galerie unten).

Was mir persönlich fehlt, wäre eine Anbindung der App an Benachrichtigungen, wie es zum Beispiel die App der Pebble Smartwatch bietet. Einfach Notifications vom Smartphone durchschleifen sozusagen. So könnte die Kerze kurz blau leuchten, wenn mir jemand bei Facbook schreibt, oder bei WhatsApp (grün) bzw. Twitter (türkis). Ihr wisst, worauf ich hinaus will.

Für eine Bewertung kann ich nur heranziehen, was ich selbst mit diesem Modell ausprobiert habe, denn einen Vergleich zu ähnlichen Produkten habe ich nicht. Für mich ist die Kerze ein (fast) rundes Paket aus Stimmungslicht, Spielerei und kleiner Helfer. Bei letzterem finde ich vor allem die Aufwach/Einschlaffunktion klasse, aber auch eine Anwesenheit simulieren ist nicht die schlechteste Sache.

Dieses Gadget wurde über Kickstarter vorabfinanziert und konnte dort deutlich mehr Geld einsammeln, als sich die Macher erhofft hatten. Erwerben kann man die Playbulb Candle über die Herstellerwebsite zur UVP, oder aber etwas günstiger in diversen Onlineshops.

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Wertung des Autors

René Hesse bewertet MiPow Playbulb Candle mit 4.0 von 5 Punkten.

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