Fahrassistenzsysteme werden Pflicht für alle Neuwagen – Haftungsklärung nicht immer einfach

Opel Grandland Elektro Heck

Ab Juli wird die Sicherheit auf Europas Straßen durch die verpflichtende Einführung bestimmter Fahrerassistenzsysteme für alle neu zugelassenen Fahrzeuge in der EU verbessert, so der Plan.

Diese Maßnahme, mit der die Zahl der jährlichen Verkehrstoten von 20.000 gesenkt werden soll, umfasst unter anderem den aktiven Spurhalteassistenten, den Notbremsassistenten und den Geschwindigkeitsassistenten. Diese Systeme sollen Unfälle verhindern, bergen aber auch das Risiko von Fehlfunktionen, wie z. B. Phantombremsungen, die in kritischen Situationen zu gefährlichen Situationen führen können.

Haftungsklärung nicht immer einfach

Bei Systemfehlern stellt sich die Frage der Haftung. Zunächst wird in den meisten Fällen der Fahrer bzw. die Fahrerin zur Verantwortung gezogen. Aber auch der Fahrzeughersteller könnte zur Verantwortung gezogen werden, da er für die Konstruktion, Entwicklung und den Einbau der Assistenzsysteme verantwortlich ist. Bisher gibt es jedoch keine Präzedenzfälle, die eine eindeutige Klärung herbeiführen.

Atu Fahrassistenzsysteme 16.40.25

Bild: ATU

Um die Sicherheit zu gewährleisten, empfiehlt der ATU-Experte Moritz Nickl eine regelmäßige Wartung der Fahrzeuge, die Dokumentation von Unregelmäßigkeiten und eine gründliche Vertrautheit mit den eingebauten Assistenzsystemen. Trotz dieser Technologien betont er die Wichtigkeit, stets konzentriert und aufmerksam am Steuer zu sitzen, um Unfälle zu vermeiden. Das sollte aber hoffentlich jedem Fahrer sowieso klar sein.


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  1. Keks mit Ecke 🏅

    Macht die Autos noch teurer. Und Funktionen wie Schildererkennung, Spurhalteassistenz und Müdigkeitswarner hat bisher noch in keinem Auto, welches ich gefahren bin, vernünftig funktioniert.

  2. René H. 🔅

    Geschwindigkeitsassistent wird bei gewissen Herstellern natürlich interessant. :)
    Ebenso die Regulierung oder gerichtliche Klärung von Auffahrunfällen durch phantombremsende Notbremsassistenten oder Abstandstempomaten.

  3. Spiritogre 🏅

    Die ganzen Assistenzsysteme sind zwar an sich gut und schön aber funktionieren nicht zuverlässig. Bestes Beispiel ist die Schilderkennung. Selbst die besten Systeme von Mercedes und BMW die es auf dem Weltmarkt gibt schaffen mal gerade 90 Prozent.

    Notbremsassistenz, Spurhalteassistenz brauchen außerdem physische Komponenten, da sie auf Bremse und Lenkrad zugreifen müssen. Das kostet extra Geld, verkompliziert die Autos, sprich sie werden anfälliger für Reparaturen aber vor allem kosten sie Geld, was günstige Kleinwagen endgültig Geschichte macht.

    Die Marke bei Kleinwagen ist jetzt schon winzig, ausgeglichen wird das momentan durch Massenproduktion, die aber nur große Hersteller wie Toyota und VW leisten können. Kleinere Autohersteller werden immer weiter von Kleinstwagen und Kleinwagen abrücken, weil es sich für sie schlicht nicht mehr lohnt.

    Vor fünf Jahren bekam man zumindest bei Aktionen sowas wie Peugeot 206 oder Opel Corsa für 10.000 Euro in Grundausstattung. Aktuell ist der Mitsubishi Spacestar mit knapp über 12k das günstigste Auto auf dem Markt. Ich bin mir sehr sicher, der Spacestar wird entweder ab Sommer merklich teurer oder verschwindet vom Markt.

    Unter 15.000 wird es keine Neuwagen mehr geben.

  4. P45 🏆

    Ich prophezeie, da kommt was fürchterliches auf uns zu. Insbesondere der Müdigkeits- und der Geschwindigkeitsassistent werden das Gegenteil von dem bewirken, wofür sie gedacht sind. Ein Freund von mir ist gerade mit einem nagelneuen Kona unterwegs und ist komplett abgenervt. Der Tempo-Assi bimmelt schon bei nur einem km/h Überschreitung extrem aufdringlich. Wer Bitteschön fährt in der Stadt exakt 50, oder auf der Landstraße exakt 100, ohne sich den Zorn der anderen Verkehrsteilnehmer zuzuziehen? Und der Müdigkeitsassistent meckert auf der BAB auch ständig, obwohl er absolut normal am Steuer sitzt und den Verkehr im Blick hat.
    Ich erwarte hier einen Schwarzmarkt an Werkstätten, die das Gedöns gegen Bares zum Schweigen bringen…

    1. Samunu 🍀

      Wenn TÜV Relevant, dann erlischt die Betiebserlaubnis. Bei einem Unfall in jedem Fall Teilschuld und die Versicherung muss nicht zahlen und wird es bei Ihnen einfordern.

      Mitsubishi ist pleite und wurde von Nissan übernommen. Die ziehen sich eh aus Europa zurück

  5. rogh 🎖

    jaja, die regelmäßige Wartung als unerschöpfliche Geldquelle für die Hersteller. Jedes Jahr 300-600 € für nichts. Warum klappt denn das Einspielen von Updates nur bei Tesla ohne Werkstatt ganz OTA?

    Hatte übrigens mal mit Zweitwagen das Experiment gemacht, ganz ohne Wartung in der Werkstatt auszukommen (nur HU). Auch die moderenen Motoröle versprechen eine lange Haltbarkeit und müssen nicht jedes Jahr erneuert werden.

    Resultat von zwei Fahrzeugen: Sie haben locker 15+ Jahre gehalten und wurden dann noch verkauft.

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