Bowers & Wilkins PX im Test – So lässt sich die Ruhe genießen

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So langsam steigen auch die bekannten Premium-Hersteller auf den Zug auf und bringen eigene Noise-Cancelling-Kopfhörer auf den Markt. Der Bowers & Wilkins PX soll zum Preis von 399 Euro eine unschlagbare Klangqualität und eine adaptive Geräuschunterdrückung vereinen.

Wir haben den Over-Ear-Kopfhörer der Premium-Klasse ausführlich getestet und verraten euch im folgenden Testbericht alles, was ihr wissen müsst.

Bowers & Wilkins PX: Verarbeitung & Design

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Over-Ear-Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Technologie sind teuer – mit seinem Preis in Höhe von 399 Euro sticht der Bowers & Wilkins PX dennoch aus der Masse heraus. Ohne Frage sind die Erwartungen an ein solches Produkt daher hoch, doch das Modell der Premium-Marke schafft es, mit einem edlen Materialmix und einer starken Verarbeitung zu beeindrucken.

Während viele Kopfhörer auch im höheren Preisbereich noch zu großen Teilen aus Plastik gefertigt sind, setzt Bowers & Wilkins beim PX auf einen stabilen Aluminium-Unterbau. Überzogen ist dieser am Kopfband sowie auf der Innenseite der Ohrmuscheln mit einem weichen Leder, was für einen guten Tragekomfort sorgt. Zwar sitzt der Over-Ear-Kopfhörer ziemlich eng, was beim ersten Anprobieren etwas ungewohnt ist, nach einiger Zeit gewöhnt man sich allerdings daran. Selbst mit Brille war der Kopfhörer bequem zu tragen, was ich zu Beginn nicht erwartet hätte.

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Doch der Bowers & Wilkins PX ist nicht nur gut verarbeitet, meiner Meinung nach schaut er auch noch äußerst schick aus. Mit seinen geschwungenen Aufhängungen der Ohrmuscheln und der sichtbaren Führung des Kabels kann der Over-Ear-Kopfhörer ein interessantes Design vorweisen, zu dem auch der bereits angesprochene Materialmix beiträgt. Nach außen hin sind neben den Aluminium-Elementen nur noch die Nylon-Überzüge des Kopfbands und der Ohrmuscheln zu sehen, ohne die das Modell doch recht kalt wirken würde. So ist der Kopfhörer aber definitiv als Premium-Produkt zu erkennen und wirkt äußerst edel.

Zu guter Letzt liegt dem Bowers & Wilkins PX auch noch eine hochwertige, gesteppte Tragetasche bei. Da sich der Kopfhörer leider nicht einklappen lässt, sondern nur die Ohrmuscheln um ca. 120 Grad eingedreht werden können, ist er unterwegs nicht besonders kompakt. Um Beschädigungen zu vermeiden und ihn ordentlich zu verstauen, sollte die Tasche stets mitgeführt werden.

Bowers & Wilkins PX: Der Klang

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Versunken in der Musik ?

Einfach nur aufsetzen, ein paar Sekunden warten und schon ist der Bowers & Wilkins PX mit dem Smartphone verbunden und beginnt automatisch mit der Musikwiedergabe. Schaltet man den Kopfhörer zwischen den einzelnen Musiksessions nicht aus, bleibt er nämlich stets in einem Standyby-Modus, aus dem er dank einer Trageerkennung selbstständig wieder erwacht. Setzt man ihn am Ende oder zwischendurch wieder ab, pausiert die aktuelle Wiedergabe und nach einiger Zeit wird der Standby-Modus aktiviert.

Doch wie klingt der High-End-Kopfhörer nun in der Realität? Sehr natürlich und meiner Meinung nach unglaublich gut. Im Vergleich zu vielen anderen Kopfhörern ist das Klangbild sehr ausgewogen, wodurch sich der Bowers & Wilkins PX prinzipiell für alle Musikgenres eignet. Poppige Stücke machen dank der klaren Höhen und präzisen Mitten Spaß, wobei auch die tiefen Frequenzen mit einem präzisen Bass durchaus vorhanden sind. Somit lässt sich auch die Wiedergabe von Hip-Hop oder elektronischer Musik genießen.

Kommt man allerdings von einem bassbetonten Kopfhörer, wirkt der Bowers & Wilkins PX mit seinem realistischen Klangbild in den Tiefen womöglich erst einmal etwas schwach. Eine Option, um hier etwas dagegenzusteuern und den Klang den eigenen Bedürfnissen anzupassen, bietet die offizielle App des Kopfhörers leider nicht, sodass man sich auf die Equalizer-Funktion des eigenen Smartphones verlassen muss. Nicht jedes hat aber einen solchen integriert.

Sorgen, dass man aufgrund der Bluetooth-Verbindung eine schlechte Soundqualität erhält, muss man sich beim Bowers & Wilkins PX übrigens nicht machen. Mit aptX HD unterstützt der Kopfhörer einen aktuellen Codec, der eine sehr gute Klangqualität garantiert, aber auch vom eigenen Abspielgerät unterstützt werden muss. Ist das nicht der Fall, werden einfach andere Codecs mit einer etwas geringeren Übertragungsrate verwendet. Alternativ ist selbstverständlich auch eine Verbindung per Klinkenkabel möglich – das ist bei einem Bluetooth-Kopfhörer aber eher die Notlösung, falls der Akku einmal leer ist.

Bowers & Wilkins PX: Noise-Cancelling

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Interessant ist am Bowers & Wilkins PX neben dem Klang selbstverständlich vor allem die Qualität des verbauten Noise-Cancellings. Erstmals verbaut der Premium-Hersteller diese Technologie in einem seiner Produkte und tritt so gegen Bose und Co. an.

Verwendet man den Bowers & Wilkins PX unterwegs im Bus, Zug oder dem Flugzeug, blockt er zuverlässig die Außengeräusche und schafft eine ruhige Umgebung, in der man sich voll und ganz auf die Musik oder seine aktuelle Aufgabe konzentrieren kann. Wie bei vielen Kopfhörern sind dynamische Geräusche, beispielsweise Gespräche in der Nähe, jedoch problematischer. Zwar werden sie in ihrer Lautstärke etwas gedämmt, doch auch bei aktiviertem Noise-Cancelling sind sie noch vernehmbar. Dafür werden selbst bei starkem Wind kaum Störgeräusche durch das NC erzeugt, was bei manch anderem Kopfhörer durchaus der Fall ist.

Spannend ist am Noise-Cancelling des Bowers & Wilkins PX zudem, dass dieses innerhalb der passenden Smartphone-App konfiguriert werden kann. So stehen drei verschiedene Modi (Büro, Stadt und Flug) bereit, die sich vor allem darin unterscheiden, wie stark Stimmen durchgelassen werden. Auf Wunsch ist hier sogar eine Feinjustierung über einen Schieberegler möglich. So kann jeder die NC-Funktionalität nach seinen Wünschen und basierend auf der aktuellen Situation konfigurieren.

Qualitativ kann das Noise-Cancelling des Bowers & Wilkins PX in der Oberklasse mithalten, wobei manch anderer Konkurrent dynamische Störgeräusche eventuell noch einen Ticken besser ausblendet. Bewusst muss man sich zudem sein, dass sich das Klangbild bei aktiviertem NC wie bei allen Kopfhörern leicht verändert. Aufgefallen ist mir vor allem eine Verengung der Bühne – das kann man in Anbetracht der gewonnenen Vorteile aber auf jeden Fall akzeptieren.

Und sonst noch?

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  • Schaltet man den Bowers & Wilkins PX zwischen den einzelnen Musik-Sessions nicht aus, um von der Bequemlichkeit der Trageerkennung zu profitieren, liegt die Akkulaufzeit bei ca. 15 Stunden. Bis zu 22 Stunden kann man laut Hersteller erreichen, falls man immer ans Ausschalten denkt.
  • Ist der Bowers & Wilkins PX dann einmal leer, kann er ganz bequem per modernem USB-C-Anschluss aufgeladen werden. Dieser lässt sich übrigens auch nutzen, um den Kopfhörer als USB-Audiogerät an einen PC anzuschließen.
  • Über die offizielle Android- und iOS-App kann die Firmware des Bowers & Wilkins PX aktualisiert werden. So kann der Hersteller auch nach dem Kauf noch Features hinzufügen und Probleme beheben.

Bowers & Wilkins PX: Fazit

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Ich muss schon sagen, während ich den Bowers & Wilkins PX getestet habe, hatte ich viel Spaß mit ihm. Nicht nur sieht der Over-Ear-Kopfhörer meiner Meinung nach – vor allem im mir nicht vorliegenden Soft Gold – verdammt schick aus und ist auch toll verarbeitet, nein, er bietet auch einen exzellenten ausgewogenen Klang, den ich mit meinem breit gefächerten Musikgeschmack in all seinen Facetten erkunden konnte. Zudem ist auch das integrierte Noise-Cancelling mehr als zufriedenstellend und Zusatzfeatures wie die Trageerkennung und die App machen den Kopfhörer in meinen Augen liebenswert.

Verglichen mit der Konkurrenz in Form der Bose QuietComfort 35 II oder Sony WH-1000XM2 bietet der Bowers & Wilkins PX meiner Meinung nach einen besseren und realistischeren Klang und liegt beim Noise-Cancelling nur knapp hinter den Bose. Mit seinem Design, der Verarbeitung und den Zusatzfeatures setzt er sich ausreichend ab und stellt eine zur Zeit noch etwas teurere Alternative dar. Legt man viel Wert auf den Sound, erhält man hier jedoch die beste Kombination aus tollem Klang und vernünftigem Noise-Cancelling ohne bei einem davon Abstriche machen zu müssen.

Bleibt zu guter Letzt noch die Frage nach dem Preis. 399 Euro kostete der Bowers & Wilkins PX zu seiner Markteinführung, seitdem ist er kaum günstiger geworden. Mir persönlich wäre das als Student zu viel, allerdings erhält man dafür auch das schicke Design und eine tolle Verarbeitung, mit der der Kopfhörer auch noch in vielen Jahren als Wegbegleiter dienen dürfte. Ist einem die im Vergleich mit der Konkurrenz gerechtfertigte, veranschlagte Summe für den Bowers & Wilkins PX nicht zu hoch, kann ich die Investition in die eigene Audio-Zukunft nur empfehlen.

Vielen Dank an Bowers & Wilkins für die Bereitstellung des Testgeräts. Dieses wurde nach Ende des 3 Wochen betragenden Testzeitraums wieder zurück an den Hersteller gesandt.

Wertung des Autors

Niklas Jutzler bewertet Bowers & Wilkins PX mit 4.4 von 5 Punkten.

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