Chuwi Hi10 Plus 2-in-1-Tablet im Test

Vor ein paar Wochen erhielten wir die Anfrage, ob wir das Chuwi Hi10 Plus 2in1 Tablet testen möchten? Ein schickes 10,8 Zoll Tablet mit Dual-Boot von Android und Windows10? Gerne doch!

Die folgenden Zeilen schildern meine Eindrücke zu diesem günstigen 2in1 Tablet.

Lieferumfang des Chuwi Hi10 Plus Tablet

Der Lieferumfang scheint sich zwischenzeitlich ein wenig abgeändert zu haben. Wurde das Tablet auf dem einen oder anderen Foto mit einem Tastatur-Case a la Microsofts Surface ausgeliefert, ist in meinem Paket für die Presse ein hochwertiges und zugleich schweres Alu-Tastatur-Dock inkl. Trackpad dabei.

Dazu wurde noch ein aktiver Stift mitgeliefert, welcher mit einem MicroUSB-Anschluss versehen ist und über diesen aufgeladen wird. Abgesehen davon war noch ein normales Netzteil (3A!) im Lieferumfang und ein bisschen Papierwerk nebst USB Typ-C-Kabel.

Info

Im normalen Lieferumfang dürfte weder die Tastatur noch der Stylus dabei sein, wenn ich die Amazon-Beschreibung richtig interpretiere.

Die wichtigsten technische Daten

Es gibt, wie eingangs erwähnt, von diesem Tablet mehrere Versionen. Dazu gehört unter anderem auch ein Upgrade des Prozessors vom Intel 8300 zum Intel 8350 und auch die Betriebssysteme wurden von Remix OS mit Android 5.1.1 und Windows 10 zu reinem Android 5.1 und Windows 10 abgeändert. In unserem Test befindet sich das Chuwi Hi10 Plus mit Intel 8350 Prozessor.

Zum Tablet selbst

Hier fange ich ausnahmsweise direkt mit dem Preis an. Die aktuellste Version direkt aus dem deutschen Amazon Primeland kommt für um die 215,- EUR zu euch. Seid ihr dagegen so verwegen und bestellt bei Gearbest, so kostet euch das 2in1 Tablet gerade mal 175,- EUR. Diesen Preis müsst ihr bei den folgenden Eindrücken bitte im Hinterkopf behalten. Man kann keine iPad-Qualität erwarten und 1/3 des Preises bezahlen, oder? Jetzt aber los!

Chuwi 2in1 Tablet 2017 08 26 12.21.36

Das Tablet selbst kam in meinem Fall mit einer hochwertigen, aber auch schweren (ca. 700g) Tastatur im Alu-Gehäuse an, welche mittels magnetischen Haltern mit dem Tablet verbunden wird. Die Tastatur ist mit US-Layout ausgestattet, wie auch das vorinstallierte Windows 10 auf Englisch eingestellt ist.

ABER – ihr wisst Bescheid … Ein bisschen googeln bringt euch beispielsweise auf die Seite von tutonaut und dort wird ausführlich beschrieben, wie man exakt diese Spracheinstellung auf Deutsch umschaltet. Dies funktionierte in meinem Fall fast perfekt. Allerdings bleiben absolut zu vernachlässigende Teile englisch. Der Sperrbildschirm schreibt beispielsweise immer noch SIGN IN statt die eingedeutschte Variante. Damit kann man aber leben, wenn man nicht direkt damit anfangen möchte, das Tablet zu formatieren und frisch zu installieren.

Auch das soll laut diversen Beiträgen im Netz möglich sein, aber wir wollen ja das Tablet ausprobieren. :) Die Tastatur schreibt dann übrigens auch Umlaute, wenn man auf die dafür eigentlich vorgesehen Tasten tippt. Neben dem Buchstaben L kommt dann wie gewohnt das Ö usw.

Kurz noch ein paar Worte zum Tastaturdock. Die Verarbeitung ist hier wirklich in Ordnung. Rechts und links wurde noch ein guter alter USB Typ-A-Anschluss untergebracht und vor der Tastatur finden wir ein kleines Trackpad. Auch dieses reagiert gut und hat eine leicht raue Oberfläche.

Machen wir direkt weiter mit dem Stylus. Selbiger hat auf der Oberseite einen MicroUSB-Port und eine LED, welche den Zustand signalisiert. Einmal mit dem ebenfalls oben angebrachten Knopf eingeschaltet (LED leuchtet Blau) kann der Stylus auch schon verwendet werden. Im Ladevorgang leuchtet die LED rot und wenn der Stift voll geladen ist, geht die LED aus.

Der Stift selbst funktioniert zum größten Teil gut. An den Rändern des Displays wird er ein wenig ungenau und man muss eventuell auch zweimal auf ein Icon tippen. Die Spitze hat keine verschiedenen Druckpunkte ist aber „spitz“ und trifft damit auch kleinere Dinge und ist zum notieren von Notizen besser geeignet, als diese fingerdicken günstigen Styli.

Der Stift selbst ist aus Metall und liegt gut in der Hand. Man merkt ihm aber trotzdem den günstigen Preis an. Geht es beispielsweise ans ausmalen feiner Details werden diese manchmal auch bei mehrmaligen übermalen nicht erkannt. Eine Handballenerkennung während der Stifteingabe suchen wir ebenfalls vergeben.

Jetzt kommen wir aber endlich zum Tablet selbst. Es liegt mit ca. 650g etwas schwer in der Hand. Allerdings muss man hier die Alu-Rückseite und das 10,8 Zoll Display dagegen halten. Genügend Gründe, warum das Tablet insgesamt ein paar Gramm auf die Waage bringt.

Hält man das Tablet im Querformat befinden sich auf der Oberseite ein leicht wackeliger, aber gut zu bedienender Powerbutton nebst Lautstärkewippe.

Auf der linken Seite befindet sich der Großteil der Anschlüsse. Hier lässt sich Chuwi nicht lumpen und wir finden dort einen MicroUSB, einen USB Typ-C, einen Klinkensteckeranschluss, einen MicroSD-Slot, ein Mikrofon, einen Lautsprecher und einen MicroHDMI-Port.

Auf der gegenüberliegenden Seite ist lediglich ein weiterer Speaker untergebracht. Die Unterseite bietet dann noch Platz für zwei magnetische Tastatur-Halterungen und einen Anschluss mit 5 Kontakten zur Datenübertragung der angeschlossenen Tastatur. Auf der rechten Vorderseite finden wir ein touchempfindliches Windows-Logo, welches uns von überall auf die Startseite gelangen lässt.

Im Inneren des Tablets werkelt ein Intel Atom X5 Cherry Trail Z8350 64bit Quadcore CPU mit bis zu 1.92GHz. 4GB RAM und 64 GB interner Speicher stehen dem Prozessor zur Seite. Ein Slot für MicroSD sorgt dafür, dass der interne Speicher noch erweitert werden kann. Für die nötige Energie sorgt ein 8400 (!) mAh Akku. Mit dieser Power kommt man – je nachdem was man mit dem PC äh Tablet macht, über einen Tag.

Wird es natürlich rechenintensiv so kann auch nach knappen 4 Stunden schon der Saft aus sein. Gute 4 Stunden werden übrigens auch mit dem beigelegten 3A Netzteil benötigt, um den Akku wieder auf die volle Leistung zu zerren.

Als Display wurde ein 10,8 Zoll IPS FullHD Display verbaut. Das ist absolut ausreichend und sorgt für genügend Schärfe im Alltag. Die Prozessor/GPU-Kombi erreicht in AnTuTu unter Stock Android 5.1 ca. 60.000 Punkte. Das ist natürlich weit weg von dem, was aktuell möglich ist.

Dennoch genügt das für das eine oder andere Spiel. Asphalt 8 läuft beispielsweise auch, aber hier sind lange Ladezeiten Programm und das verdirbt natürlich den Spielspaß. Es sollte also auf Klassiker mit etwas weniger Anspruch zurückgegriffen werden. Im Netz surfen, Office, Videos, Heimsteuerung usw. sind natürlich problemlos möglich.

Wenn wir gerade schon beim Betriebssystem sind – vorinstalliert ist ein Dual-Boot-System. Wer sich da einlesen möchte, kann dies gern in den Foren von Chuwi tun. Hier finden sich auch Anleitungen, in welcher Reihenfolge was neu installiert werden soll (Bios, Android, Win10) und die nötigen Dateien dazu.

Normalerweise erwartet den Anwender das folgende Bootmenü, welches auf dem zuvor ausgewählten OS steht und nach einem kleinen Counter und keiner anderen Eingabe via Touchscreen das zuletzt genutzte OS startet.

In einer vorigen Version wurde RemixOS genutzt, auf meinem Tablet ist das Stock Android 5.1 vorinstalliert. Das ist ehrlich gesagt schon steinalt, aber es läuft überraschend gut. Man sollte bedenken, dass auf einem solchen alten OS selbstverständlich keine aktuellen Sicherheitspatches mehr installiert sind. Stört das nicht, kann überraschend ruckelfrei damit gearbeitet werden.

Auch der Google Playstore ist auf dem Tablet verfügbar und man muss hier mit keinerlei Einschränkungen, vom alten Android mal abgesehen, rechnen.

Das vorinstallierte Windows 10 ist natürlich auch auf dem neuesten Stand und arbeitet recht zuverlässig. Hier merkt man aber um einiges deutlicher, dass die Intel CPU an ihre Grenzen gelangt. Grafisch hochwertige Spiele können nur mit wirklich langen Ladezeiten und auch deutlich bemerkbaren rucklern gespielt werden.

Auf der anderen Seite konnte ich unter Windows ganz entspannt Java und den Gear Watchtface Designer installieren, die nötigen Zertifikate erstellen und ein Watchface anschließend zur Uhr transferieren. Es kommt also auch hier sehr darauf an, was unter dem Betriebssystem erledigt werden soll.

Info

Die Einstellung, dass neue Apps auf der MicroSD-Speicherkarte installiert werden sollen, brachte das halbe System ins Schwanken und eine Installation (egal welcher App) aus dem MS Appstore stoppte grundsätzlich bei 0.10 Prozent. Den Speicherort wieder auf den internen Speicher umgestellt und alles klappte wieder problemlos.

Und wo wir gerade schon beim Thema Speicher sind… Der freie Speicher lag unter Android bei ca. 6-7 GB und unter Windows bei fast 40 GB.

Ein kleiner Größenvergleich mit dem aktuellen 13 Zoll Macbook Pro bietet sich bei dem vielen Alu direkt an. Das Tablet mit angeschlossenem Tastatur-Dock ist doch noch einmal einige Millimeter dicker als mein MBP – vom Gewicht möchte ich gar nicht erst anfangen. Vom Preisunterschied allerdings auch nicht. :)

Und sonst noch?

Fazit zum Chuwi Hi10 Plus 2in1 Tablet

Das Tablet ist gerade mit der Dual-Boot-Option ein sehr interessantes Gerät. Behält man den Preis und den deshalb verbauten Prozessor im Hinterkopf, so bleibt im Grunde nur das veraltete Android und die Lautsprecher als Kritikpunkt übrig.

Für Office, Filme und surfen ist das Tablet auf jeden Fall gut gerüstet. Wie ich feststellen konnte ist auch die Erstellung und der Transfer eines Watchfaces für die Gear S3 mit der umfangreichen App möglich.

Deshalb fällt meine Bewertung am Ende durchaus positiv aus. Längere Ladezeiten gehören zum Alltag, aber es läuft.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Chuwi Hi10 Plus Tablet mit 3.5 von 5 Punkten.

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