Das Infotainment-System in der neuen Audi A3 Limousine

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Vergangene Woche waren wir mal wieder von Audi eingeladen, dieses Mal ging es nach Budapest und vor Ort konnten wir uns die neue Limousine des A3 genauer anschauen. Das Auto fährt sich, wie auch schon die anderen beiden Versionen, sehr angenehm und sportlich und gefällt mir optisch außerdem auch in der langgezogenen Version wirklich gut. Was mir nach der dritten Testfahrt allerdings aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass ich so langsam wirklich ein Infotainment-System in meinem Auto möchte. Was für mich erst ein nettes Extra war, ist mittlerweile ein Feature, auf das ich in meinem nächsten Auto nicht mehr verzichten werde. Dieser Schritt wird zwar noch dauern, aber das ist auch nicht schlecht, denn der Markt entwickelt sich ja noch.

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Der „Alltag“

Wie gewohnt haben wir das Auto direkt am Flughafen in Empfang genommen und nach dem man es kurz angepasst hat, war mittlerweile auch schon selbstverständlich klar: Zielort schnell eingeben, iPhone mit dem Gerät koppeln und einen Hotspot aufmachen. Das iPhone diente also als Musik-Quelle und da wir in Budapest waren und der Audi eine eigene SIM-Karte mit Datentarif hatte, war auch der Hotspot eine willkommene Funktion. Die einzige Neuerung von Audis eigenem System ist übrigens LTE, welches auch standardmäßig in der Limousine verbaut wird. Davon hat man in Budapest leider noch nicht viel gemerkt, wir hatten in vielen Gebieten ja sogar mit 3G zu kämpfen.

Was am Anfang allerdings noch Reizüberflutung und mehr verwirrend war, ging mittlerweile automatisch. Die Bedienung war direkt gewohnt und nachdem das Gerät gekoppelt war, ging alles automatisch und über die Steuerung des Rades in der Mittelkonsole. Ich muss ganz ehrlich sagen: Das macht Spaß. Als Beifahrer mal eben das Tablet koppeln, oder die Bibliothek des iPhones nutzen und über das Lenkrad steuern, das sind Funktionen, die in ein paar Jahren vielleicht Standard sind, aber das hat auch seinen Grund. Im Alltag erleichtern sie die Steuerung im Auto ungemein.

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Ebenfalls eine spannende Angelegenheit ist Audi connect, mit dem man sich dann noch zusätzliche Radiosender via Streaming dazu holen kann. Vor allem vor Ort in Budapest, wo das Angebot an Radiostationen in einheimischer Sprache nicht ganz mein Fall war, doch ein nettes Extra. Mehr Details dazu könnt ihr euch in unserem älteren Beitrag durchlesen, denn hier hat sich nicht viel geändert.

Neben diesen ganzen technischen Details ist mir allerdings aufgefallen, dass gewisse Bereiche für mich weiterhin überflüssig sind, zum Beispiel Twitter und Facebook im Auto, andere Funktionen aber definitiv zu einem Standard werden. Das Thema soziale Netzwerke ist aber eine Diskussion für sich, denn vor Ort haben sich hier die Meinungen geteilt: Die einen finden es überflüssig, die anderen wollen genau das auch während der Autofahrt. Für die Hersteller gilt es also hier einen gesunden Mittelweg zu finden, denn solche Informationen können auch sehr schnell ablenken.

Man muss allerdings auch bedenken, dass Audi hier ein Premium-Hersteller und der A3 ganz neu ist. Diese Funktionen findet man zwar mittlerweile schon in der Kompaktklasse, allerdings nur gegen einen stolzen Aufpreis und eben nur bei den aktuellen Modellen. Knapp 4500 Euro werden fällig, wenn man das Komplettpaket haben möchte. Und auch wenn man hier schon einiges geboten bekommt, so ist das in meinen Augen zu viel. Wünschenswert wäre hier auf lange Sicht auch ein abgespecktes Infotainment-System, welches dann irgendwo bei 1500 Euro mit allem liegt.

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Die „Standards“

Ob das bei Audi der Fall sein wird, bleibt abzuwarten, über solche Pläne möchte man natürlich nicht sprechen. In Zukunft wird es allerdings normal sein, dass wir uns ins Auto setzen, das Smartphone in der Mittelkonsole ablegen und dann alle Elemente über das Auto steuern. Für die Hersteller in der Automobilindustrie bleibt das allerdings weiterhin eine umständliche Entwicklung, denn gemeinsame Standards sind schwer zu finden. Ich und mein Beifahrer waren zum Beispiel mit einem iPhone 5 unterwegs und auch in der neuen Limousine sucht man vergeblich ein Lightning-Kabel. Zum Zeitpunkt der Entwicklung gab es diesen Standard eben einfach noch nicht.

Was bleibt ist allerdings ein sehr positiver Eindruck, denn am Anfang war auch dieser Bereich für mich Neuland. Meine bisherigen Erfahrungen begrenzen sich allerdings auf die Marke Audi und da das Interesse steigt, werde ich mir in den kommenden Wochen und Monaten dann auch sicher mal andere Hersteller (und wenn möglich ein Auto im richtigen Alltag) anschauen. Jetzt wird es nämlich so langsam Zeit für einen Vergleich und einen Blick über den Tellerrand, denn Audi ist hier ja nicht alleine.

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Was mich mal interessieren würde: Wie nutzt ihr euer Smartphone im Auto? Wer koppelt sein Gerät mit einem Infotainment-System und welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht? Denn was sich in den nächsten Jahren erst noch zeigen muss: Welche Funktionen braucht und möchte der Kunde wirklich und welche sind am Ende eigentlich überflüssig. Ebenfalls spannend: Welche Standards setzen sich durch, ich würde zum Beispiel immer noch eine Qi-Fläche für kabelloses Laden des Smartphones in der Mittelkonsole begrüßen, denn dann kann man sich das Kabel endgültig sparen. Für die Autohersteller stellt sich dann allerdings die Frage, ob diese Technik in 1-2 Jahren auch wirklich Standard ist. So eine Prognose ist allerdings mehr als schwierig.


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