DVB-T2: Terrestrisches Fernsehen in HD kommt 2016 und benötigt neue Decoder

Unterhaltung

Millionen Nutzer von terrestrischem Fernsehen werde ab Mitte 2016 neue Hardware für den TV-Empfang benötigen, denn DVB-T2 kommt.

Experten der Koalitionsfraktionen im Bundestag haben sich laut dem Focus auf einen gemeinsamen Antrag zum Breitbandausbau geeinigt, der vorsieht, bisher genutzte DVB-T-Frequenzen dem Breitbandausbau zuzuführen, was einen Wechsel auf DVB-T2 erforderlich macht. Bis 2018 soll ganz Deutschland mit schnellem Internet (mind. 50 Mbits/s) versorgt werden, dies geschieht nicht nur durch das Verlegen neuer Leitungen, sondern auch durch die Luft, was bedeutet, Kapazitäten müssen ausgebaut werden. Ländliche Regionen sollen davon profitieren.

Für DVB-T bedeutet das einen Frequenzwechsel, was wiederum die Anschaffung von neuen Decodern für den Empfang von Antennenfernsehen über DVB-T2 erfordert. Über das bisherige DVB-T ist kein HD-Empfang möglich, dies war häufig Kritikpunkt an dem Standard. DVB-T2 ist nach dem HEVC-Standard (High Efficiency Video Coding H.265) kodiert und ermöglicht eine Skalierung bis auf 8K (8192 mal 4320 Pixel). Die Umstellung soll bis 2020 abgeschlossen sein.

Ab Mitte 2016 sollte den Bürgern zur Fußball Europameisterschaft mit DVB-T2 hochauflösendes terrestrisches Fernsehen mindestens in den Ballungsräumen zur Verfügung gestellt werden. – Ulrich Lange (CSU)

Merkmale von DVB-T2 gegenüber DVB-T (Quelle: Wikipedia CC-by-sa-3.0)

  • Fokus auf stationärem Empfang, wobei jedoch mobiler und portabler Empfang möglich sein soll
  • Verbesserung der Robustheit des Signals
  • Erhöhung der Größe von Gleichwellennetzen um mindestens 30 Prozent
  • Steigerung der Benutzerfreundlichkeit durch schnellere Umschaltzeiten
  • kostengünstigere Verbreitung durch effizientere Frequenznutzung
  • Bei gleichem Bandbreitenbedarf können mehr Programme mit gleichzeitig besserer Qualität gesendet werden. Auch die Übertragung des hochaufgelösten Fernsehens HDTV ist möglich.
  • Robustheit pro Dienst unterschiedlich konfigurierbar
  • Sende-Diversität (bessere Versorgung durch zwei Sendeantennen – Multiple Input Multiple Output-Konzept)
  • verschiedene Bandbreiten definiert
  • steilerer Abfall der Spektrumsflanken

Ausweislich des Digitalisierungsberichtes der Medienanstalten haben im Jahr 2013 elf Prozent der deutschen TV-Haushalte Fernsehen über DVB-T empfangen. Das entspricht knapp 4,2 Mio. Haushalten in Deutschland. Für insgesamt 2,1 Mio. Haushalte ist DVB-T der einzige Fernsehempfangsweg.


Fehler meldenKommentare

  1. Das DISQUS-Kommentarsystem verarbeitet personenbezogene Daten. Das System wird aus diesem Grund erst nach ausdrücklicher Einwilligung über nachfolgende Schaltfläche geladen. Es gilt die Datenschutzerklärung.

Du bist hier:
mobiFlip.de / Unterhaltung / ...