Ergonomische Maus von Anker im Test

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Dass herkömmliche Mäuse Gift für das eigene Handgelenk sein können, dürfte ja mittlerweile fast jedem bekannt sein. Deshalb habe ich mir vor einiger Zeit eine ergonomische Maus von Anker zugelegt und sie seitdem exzessiv genutzt. ?

Eine wesentliche Eigenschaft von Menschen ist ja, erst dann etwas zu ändern, wenn es eigentlich schon zu spät ist. ? Als sich in meinem Handgelenk ein leichtes Ziehen bemerkbar gemacht hat, gab mir das zwar kein gutes Gefühl, ich habe es aber natürlich erst einmal einige Tage ignoriert.

Zugegeben, mir war zwar schon immer bewusst, dass meine Magic Mouse von Apple wahrscheinlich das unergonomischste externe Steuerungsgerät ist, das man sich vorstellen kann. Aber sie ist durch ihre Touchoberfläche einfach toll zu bedienen und sieht dazu noch recht chic aus.

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Da die ein oder andere Personen aus meinem Freundeskreis vom ständigen Maus hin und her schubsen aber eine Sehnenscheide-Entzündung bekommen hat, wollte ich dann aber doch nicht erst tätig werden, wenn es schon zu spät ist.

Also ein wenig recherchiert und zu dem Ergebnis gekommen: Ergonomische Mäuse sind entweder verdammt teuer oder aber verdammt günstig. Scheinbar scheint der Bedarf nicht so groß zu sein, als dass viele herkömmlich Anbieter solch ein Gerät verkaufen möchten. Wahrscheinlich auch ein Grund, warum einige Modelle schon fast medizinisch anmuten.

Zum Glück bietet Anker aber eine ergonomisch gestaltete Maus an, die mit 20 Euro ein echtes Schnäppchen ist. Also nicht lange gefackelt und einfach mal bestellt. (Für alle Sparfüchse: Die kabelgebundene Version ist nochmal eine Ecke günstiger.)

Der erste Eindruck

Geliefert wird die Maus leider in einer dieser schrecklichen Plastikverpackungen, die gefühlt kiloweise Müll hinterlassen. In der Verpackung selber befinden sich dann die Maus, ein Bluetooth Adapter und eine Anleitung. Die zwei benötigten Akkus im AAA Format sind leider nicht enthalten.

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Auf den ersten Blick wirkt das Teil für den Preis ziemlich solide verarbeitet. Keine scharfen Kanten, keine Stellen, die sich eindrücken lassen und ein (wie ich finde) nicht allzu leichtes Gewicht. Hier und da ein etwas größeres Spaltmaß, aber da kann man problemlos drüber hinwegsehen. Das Material der Maus wirkt ebenfalls nicht billig und fasst sich auch nach acht Stunden Dauereinsatz noch angenehm an.

Der Aufbau ist, vom Formfaktor einmal abgesehen, sehr klassisch und spartanisch: Linke und rechte Maustaste, ein Scrollrad (welches ebenfalls als Taste dient), Vor- und Zurücktaste und obenauf ein Button zum Verstellen der DPI und damit der Geschwindigkeit. Verbinden lässt sich das Gerät sowohl mit MacOS, als auch mit Windows.

Die Nutzung im Alltag

Ich nutze die Maus nun schon seit über vier Monaten jeden Tag bei der Arbeit.

Der Umstieg von Apples Magic Maus war schon sehr deutlich. Nicht nur designtechnisch (Zitat eines Kollegen: „Was ist denn das für ein komischer Eisberg?“), sondern auch von den Funktionen her, hinkt das Gerät von Anker der Version des Milliardenkonzerns hinterher.

Wie bereits erwähnt, lässt sich die Magic Maus dank der touchscreenartigen Oberfläche einfach leichter bedienen. Gesten oder ähnliches sucht man beim chinesischen Modell natürlich vergeblich und auch der Sensor ist nicht mittig verbaut und generell nicht ganz so präzise. (Nicht mittig verbaute Sensoren kann ich übrigens beim besten Willen nicht nachvollziehen, ermöglichen sie doch eine präzisere Bedienung.)

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Trotzdem muss ich sagen, dass ich bei meiner Nutzung im Alltag keine Funktion der Apple Maus vermisse. Wenn ich seitlich scrollen muss, was sogar täglich vorkommt, dann halte ich einfach das Scrollrad gedrückt und bewege den Zeiger in die gewünschte Richtung. Gesten habe ich vorher eh nicht wirklich verwendet und auch die Präzision lässt für meine alltäglichen Aufgaben absolut nichts zu wünschen übrig.

Etwas schade ist, dass man die Akkus im Gerät nicht per Kabel aufladen kann, aber das war bei dem Preis wahrscheinlich einfach nicht mehr drin. Kleiner Trick: Einfach gegen die Akkus aus dem schnurlosen Telefon des Kollegen austauschen. Ein Lade-Fail wie bei Apple bleibt dadurch glücklicherweise aber auch aus. ?
Sobald das Teil einige Minuten lang nicht genutzt wurde, schaltet es übrigens in den Standby Modus. Mit einem Klick auf eine der Tasten lässt es sich aber sofort wieder aufwecken.

Funfact: Da die Maus hoch und rundlich ist, stößt man sie gelegentlich um. Hier hätte ein höheres Gewicht vielleicht etwas geholfen, ich empfinde das aber als nicht weiter störend.

Ergonomie und gesundheitlicher Effekt

Wenn man das Handgelenk seit Anbeginn seiner Computer-Nutzung falsch gehalten hat, dann ist so eine ergonomische Maus erst einmal ziemlich ungewohnt. Ich bin aber echt überrascht, wie schnell ich mich daran gewöhnt habe. Nach nicht einmal drei Tagen habe ich den kleinen Eisberg schon ganz wie selbstverständlich über meinen Schreibtisch geschoben.

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Was aber ebenfalls sehr schnell ging: Nach wenigen Tagen hat sich das Ziehen in meinem Handgelenk vollständig verabschiedet. Schon am ersten Tag merkt man, wie viel natürlicher und angenehmer diese zunächst ungewohnte Haltung ist.

Ich persönlich platziere meinen Daumen übrigens nicht immer in der großen seitlichen Mulde, sondern lege ihn zum Teil oben neben dem DPI-Button ab. Für mich ist das manchmal irgendwie entspannter. Die darunter befindlichen Vor- und Zurücktasten habe ich ehrlich gesagt noch nie genutzt.

Noch kurz zur Passform: Ich würde von mir behaupten, dass ich zwar relativ große Hände, aber keine Klodeckel habe. Daher habe ich zur größeren Version gegriffen, die sehr gut zu meiner Handgröße passt. An Leute mit kleineren Händen hat Anker aber auch gedacht.

Das Wichtigste in Sachen Bedienung ist wahrscheinlich Geduld. Ich habe mich zwar sehr schnell an die Form der Maus gewöhnt, das muss aber nicht bei jedem so sein. Besonders, wenn man vorher ebenfalls die sehr flache Apple Maus genutzt hat, kann es bestimmt auch etwas länger dauern. Seiner Gesundheit zuliebe sollte man sich denke ich etwas Eingewöhnungszeit geben.

Kritik und Fazit

Alles in allem bin ich wirklich sehr zufrieden mit der Maus und das nicht zuletzt, weil bei dieser Maus das Preisleistungsverhältnis einfach stimmt.

Wenn ich mir noch etwas wünschen dürfte, wäre das wahrscheinlich eine Erweiterung, auf der der äußere Handwurzelknochen liegen kann, da er sonst manchmal ein wenig über den Tisch reibt. Auch eine Auflademöglichkeit per USB-Kabel wäre sehr schön.

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Alles in allem bin ich mit der Maus aber wie gesagt wirklich zufrieden. Sie ist ziemlich günstig, wirkt trotzdem nicht billig und bewahrt mich vor Handgelenksschäden. Ich finde, jeder, der viel am Rechner sitzt, sollte so ein Modell seiner Gesundheit zuliebe zumindest einmal ausprobieren.

Inwiefern das Gerät auch für Tätigkeiten geeignet ist, bei dem ein höheres Maß an Präzision notwendig ist, kann ich leider nicht gut beurteilen. Ich tippe aber mal darauf, dass die Maus dort an ihre Grenzen stoßen könnte.

Wie sieht das mit euch aus, nutzt ihr schon eine ergonomische Maus und wenn ja welche? Oder habt ihr so einen Formfaktor möglicherweise schon ausprobiert und seid wieder auf die Standardvariante umgestiegen?

Wertung des Autors

Tim Berghoff bewertet Anker ergonomische Funkmaus mit 4,5 von 5 Punkten.

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