Facebook und die persönlichen Daten

Facebook Smartphones

Mittlerweile sollte es auch der Letzte mitbekommen haben: Eure Daten sind bei Facebook nicht sicher und man sollte genau wissen, was man dort teilt.

Es ist eine „spannende“ Zeit für Facebook, denn vor ein paar Tagen wurde bekannt, dass zahlreiche Daten der Nutzer geklaut wurden. Der Hashtag #DeleteFacebook machte die Runde und viele folgten. Kurze Zeit später ging Mark Zuckerberg in die Offensive. Doch das Thema hat sich seit dem nicht beruhigt, im Gegenteil.

Facebook und die persönlichen Daten sind seit dem ein Thema und das nicht nur in Tech-Blogs wie bei uns, sondern auch in allgemeinen Nachrichten. Seit dem folgt eine Meldung nach der anderen bei Facebook, man will sich bessern. Gestern folgte dann noch ein offizielles Q&A mit Mark Zuckerberg, in dem die „harten Fragen“ gestellt wurden. Beiträge wie das Q&A verblassen jedoch gegen andere Meldungen der letzten Tage, zum Beispiel diese hier: Wachstum, koste es was es wolle.

Hinzu kommt: Mittlerweile ist bekannt, dass deutlich mehr Daten geklaut wurden und auch deutsche Nutzer betroffen. Statista hat heute direkt eine passende Grafik veröffentlicht, die Daten sind offiziell und stammen von Facebook:

Die Daten von 87 Millionen Nutzern wurden geklaut und man darf davon ausgehen, dass die Dunkelziffer deutlich größer ist. Facebook ist nicht direkt Schuld, das was die Firmen gemacht haben ist ja laut AGB verboten, aber man hat einfach zu lange zugeschaut und Wachstum und Einnahmen über die Privatsphäre gestellt.

Facebook ist am Ende ein Unternehmen

Ganz ehrlich: Kommt für mich null überraschend und ich habe nur auf den Tag gewartet, an dem so ein „Skandal“ startet. Es wird sicher auch nicht der letzte sein und in Kombination mit den teilweise sinkenden Nutzerzahlen (tägliche Nutzer in den USA) ist das derzeit nicht unbedingt der beste Zeitpunkt für Facebook.

Aber: Man ist ein Monopol auf diesem Markt und eine der größten Alternativen besitzt man auch: Instagram. Und für den Fall der Fälle, dass die Leute lieber im privaten Bereich kommunizieren: WhatsApp segelt unter Facebook-Flagge.

Ich glaube tief im Inneren wussten es die meisten Nutzer schon lange, doch es ist nicht leicht sich von Facebook zu trennen, oder entsprechende Schritte in die Wege zu leiten. Ich habe vor knapp zwei Jahren sämtliche Daten gelöscht und bin seit dem inaktiv (von einigen Gruppen abgesehen). Das ist nicht optimal und ich weiß, dass viele Daten noch auf den Servern lagern, aber ich bin auch kein offenes Buch.

Jeder muss für sich selbst entscheiden, welche Daten er Facebook gibt und wie er das Netzwerk nutzt. Ein kostenloser Dienst ist nie kostenlos, das darf man nicht vergessen. Weder Google Mail, noch Alexa und vor allem nicht Facebook. Direkt alle Optionen auf dem Markt zu verteufeln und zu löschen ist für mich aber auch nicht die beste Wahl, denn gäbe es viele Dienste nicht, hätte es in vielen Bereichen auch keinen Fortschritt gegeben. Aber es wird jetzt vielleicht endlich mal Zeit, dass wir uns intensiv mit dem Thema Datenschutz bei Facebook und Co beschäftigen.

Denkanstoß: Mark Zuckerberg ist bereit die Richtlinien der EU umzusetzen, sieht aber nicht ein diese zum Standard bei Facebook zu machen. Egal was er euch jetzt verkaufen möchte: Es ist ein Unternehmen, dessen Fokus auf Wachstum und Profit liegt. Das Verknüpfen der Menschen ist nur die Marketing-Botschaft.

Am Ende alles halb so wild? Für mich schon. Ich bin zwar nun gespannt, wie es hier weiter geht und hoffe gleichzeitig auch, dass diese Chance nun von einer besseren Alternative genutzt wird (Facebook ist für mich seit Jahren kaputt), aber ich habe auch aufgepasst, welche Daten ich Facebook gebe. Das lief in der Vergangenheit nicht immer optimal, aber man lernt mit der Zeit auch erst den Umgang mit so einem Medium. Apropos: Wie wäre es mit dem Fach „Digital“ in der Schule? Mir würden da Themen einfallen, die wichtiger als der genaue Ort von Fluss XY sind.

Aber das ist ein anderes Thema und in Deutschland vermutlich zu weit gedacht.

Zum Thema Facebook: Betrachtet alles mit einer gewissen Skepsis, vor allem wenn ein Dienst kostenlos ist. Verschließt euch aber nicht sofort dafür, nur weil anderen Menschen das nicht sicher genug ist. Es gibt immer mehrere Blickwinkel und das trifft nun auch auf den Fall „Facebook und die privaten Daten“ zu. Es ist leicht die App nun einfach zu löschen, es bringt uns aber deutlich weiter, wenn wir aus dem Vorfall lernen und nun aktiv versuchen die Dinge weiterzuentwickeln.


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