JGAurora Maker Magic 3D-Drucker im Test

Jgaurora Maker Magic 3d Drucker

Mit dem JGAurora JGMaker Magic befindet sich ein günstiger 3D-Drucker in meinem Test. Für um die 200,- EUR (im Angebot sogar noch günstiger!) bekommt man einen vollwertigen FDM-Drucker mit zusätzlichen Features, wie einem Filament-Runout-Sensor, beheiztem Druckbett, Filamenthalter, etc.

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Der Aufbau gestaltet sich dabei etwas umfangreicher, da der Magic nicht zu großen Teilen vorgefertigt geliefert wird. Lediglich die Elektronik befindet sich schon montiert im unteren Gehäuse.

Abgesehen davon bekommen wir also das in üblicher Tetris-Manier zusammengepackte Paket geliefert und können direkt damit anfangen, entweder nach der Papier-Anleitung oder nach der Video-Anleitung das Gerät zusammenzusetzen.

Die Schrauben sind dabei wieder vorbildlich in beschriftete Tütchen gepackt worden. Abgesehen davon befindet sich im Lieferumfang das nötige Werkzeug, ein Kartenleser und ein kleiner Spatel. Pinzette und die sonst übliche blaue Zange fehlen. Dafür gibt es ein wenig Spare-Material. Also ein paar Schrauben und ein kleiner Sensor ist auch doppelt im Lieferumfang enthalten.

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Der Zusammenbau ging zum größten Teil recht einfach und ist in 30-60 Minuten erledigt. Die Elektronik befindet sich unten im Gehäuse und so müssen also grob gesagt nur noch die Achsen montiert und die Motoren mit dem Kabelstrang verbunden werden.

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Dieses Mal musste ich mir gar nicht die Mühe machen, den Drucker aufzuschrauben, da auf der Unterseite keine Abdeckung montiert ist. Deshalb leuchtet oben auf dem Foto auch die Unterseite grün, weil irgendeine LED auf der Platine grün leuchtet.

Jgmaker Elektronik

Für meinen Teil hat die fehlende Abdeckung auf der Unterseite ein gewisses „Gschmäckle“. Stellt man den Drucker auf einen Schraubenzieher oder dergleichen könnte es sehr schnell zu einem Kurzschluss oder dergleichen kommen.

Die Verkabelung an sich ist aber für meinen Nicht-Elektriker-Verstand absolut in Ordnung. Kein Kabel war gelöst oder machte mir irgendwie Sorgen. Auch die restliche Verarbeitung des Druckers ist vorbildlich. Nichts macht einen wackeligen oder billigen Eindruck.

Die fehlende Abdeckung auf der Unterseite führt im späteren Druck zu einer gewissen Lautstärke durch den Lüfter im Netzteil. Das Mainboard hat fest integrierte Treiber auf der Platine und somit kann der Drucker nicht ohne den vollständigen Ersatz des Mainboards durch das Verbauen leiserer Treiber leiser gemacht werden.

Übrig bliebe in diesem Fall noch die Montage leiserer Lüfter, aber das muss am Ende jeder selbst entscheiden. Steht der Drucker nicht im Wohnzimmer oder direkt neben oder auf dem Schreibtisch geht die Geräuschkulisse in Ordnung.

Im Lieferumfang enthalten ist auch ein Halter für die Filament-Rollen, welcher so groß dimensioniert ist, dass auch normale Rollen darauf Platz finden. Bei sehr kleinen Rollen dürfte die starke Achse der Halterung ein Problem bereiten.

Zusätzlich ist auch ein Filament-Runout-Sensor enthalten, der direkt am Extruder montiert wird und für meinen Geschmack einen komischen Winkel aufweist. Ich bin noch nicht ganz dahinter gestiegen, ob die Rolle das Filament nun besser von unten oder von oben einliefern soll. :)

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Der Druckkopf ist ordentlich zusammengesetzt vormontiert und macht einen wertigen ersten Eindruck. Ich mag es, wenn der Kabelstrang an einen Stecker am Druckkopf eingesteckt wird. So kann man notfalls den ganzen Druckkopf austauschen und muss nicht für jedes Element einzeln wieder Kabel vom Mainboard zum Druckkopf ziehen, oder irgendwo mit dem Lötkolben Kabel zusammenschustern.

Das Druckbett hat eine extra Druckplatte auf dem Heizbett, welches mit den Foldback-Klammern festgehalten wird und nicht magnetisch hält. Die Oberfläche ist dabei leicht rau (erinnert schon fast an Schmirgelpapier) und hält Drucke unglaublich gut fest!

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Für meinen Geschmack schon fast zu gut. Selbst abgekühlt ließen sich diverse Drucke nur sehr schwer wieder von der Platte lösen. Da sie aber nur geclipst ist, kann man sie nach einigen Drucken ja auch durch seine persönliche Lieblings-Druckplatte ersetzen.

Ich zeige euch mal die beigelegte Platte nach 3–4 Drucken. Dabei hatte ich jedes Mal frisch gelevelt und neu eingestellt und die Nozzle noch nen Ticken höher gesetzt (also mehr Abstand zwischen Nozzle und Platte) und nichts hat geholfen. Die raue Oberfläche ist einfach abartig griffig und hält die Drucke bombenfest.

Deshalb habe ich dann die günstige Druckplatte meines Vertrauens aufgelegt und *zack* klappte alles problemlos. Die gedruckten Zahlen beispielsweise hielten während des Drucks super gut fest. Es gab kein Warping und kaum ist die Platte abgekühlt, konnte man die Drucke förmlich mit dem Finger wegschnipsen.

Die Filament-Reste auf der orig. Platte konnte ich weder kalt, noch warm, noch mit einer Spachtel oder IPA wieder entfernen. Selten so etwas gesehen. :)

Wird die SD-Karte versehentlich während eines Druckes entfernt (wer macht sowas?), so besitzt der Drucker übrigens auch eine Resume-Funktion. Damit kann der Druck nach Einsetzen der SD-Karte wieder fortgesetzt werden.

Gesteuert wird der Drucker über das altbekannte Display auf der Frontseite mit einem angenehm großen Drehrad daneben. Die SD-Karte findet auf der rechten Seite Platz. Im Lieferumfang ist ein SD-Kartenleser und eine 8GB SD-Karte enthalten. Auf letzterer sind noch mal Installationsvideos, PDFs und Testobjekte enthalten.

Einmal den Drucker zusammengesetzt folgt der übliche Homing-Test, um zu sehen, ob alle Kabel etc. richtig angeschlossen sind und der Druckkopf sich in die richtige Richtung bewegt und an den Endstops hält. Danach vorheizen, die Stepper disablen und mit einem Stück Papier leveln. Schon kann es losgehen.

Filament solltet ihr bestenfalls schon zu Hause haben, da im Lieferumfang wirklich nur ein Fitzelchen davon enthalten ist. Weit kommt ihr damit auf jeden Fall nicht.

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Ich habe testweise ein blaues PLA Glitzerfilament eingespannt und war angenehm überrascht, wie sauber die ersten Layer gedruckt werden. Da kann man wirklich nicht meckern!

Kommen wir also zu den Erfahrungen im Alltag. Der Drucker ist nicht gerade leise. Wer hier optimieren möchte, muss die Lüfter austauschen, aber es ist auch so auszuhalten.

Das Druckvolumen von 220 × 220 × 250 sollte für den Anfang auf jeden Fall genügen.

Der Magic wird nur an einer Seite der z-Achse angetrieben. Man sollte also beim Zusammenbau darauf achten, dass hier alles richtig eingestellt ist. Auch mit nur einer angetriebenen z-Achse druckte der Magic in meinem Test wirklich gut.

Was mir weniger gefallen hatte, war die fehlende Möglichkeit mit Baby-Steps die z-Achse während des Drucks zu verändern. So konnte ich bisher bei fast jedem Drucker das Bett ein klitzeklein wenig nachjustieren und musste nicht manuell an den vier Level-Schrauben herumfummeln, was zugegebenermaßen sehr schlecht und ungenau ist.

Ich werde mich die Tage mal nach einer aktualisierten Marlin-Firmware umschauen. Der Drucker ist ja schon ein paar Tage auf dem Markt. Da müsste sich doch was finden lassen. Falls ja, werdet ihr davon sicher in einem der kommenden 3D-Drucker-Roundups lesen.

Druckbeispiele

Jgmaker Magic Ergebnisse

Man sieht sehr schön am Arsch mit Ohren, dass auch die Überhänge (das Ohrläppchen ist immer so ein Problemfall) gut gedruckt wurde. Ironing klappte ebenfalls sehr schön (sieht man an der Null in der unteren Mitte) und auch das Quiz in Orange/Grau passte prima zusammen.

Mit ein wenig Optimierung der Einstellungen bekommt man die Elefantenfüße auch weg und dann ist alles in Ordnung.

Jgmaker Magic Ergebnis Vase

Auch diese Vase klappte problemlos im Druck. Naja nicht ganz – für auch im Detail schöne Ergebnisse musste ich die Geschwindigkeit bei manchen Objekten auf 50-60 mm/S runtersetzen. Aber das liegt oft an den Objekten und weniger am Drucker selbst.

Für die Preisklasse gefallen mir die Druckergebnisse wirklich sehr gut.

Fazit zum JGAurora Maker Magic 3D-Drucker

Da die 3D-Drucker modular aufgebaut sind, gibt es viele Ecken und Enden an denen optimiert und nachgerüstet werden könnte. Das bedeutet im Umkehrschluss aber dann auch einen deutlich teureren Drucker. Dafür bekommt man dann beispielsweise 2 extra angetriebene Z-Achsen, optische Endstops, leisere Treiber, leisere Lüfter, schneller heizende Heizbetten uvm. Aber das ist nicht Sinn und Zweck dieses Druckers hier.

Der JGAurora JGMaker Magic kostet aktuell bei Aliexpress knapp 200,- EUR und ist damit das ideale Einsteigermodell. Wunderbar geeignet, um mit dem Thema 3D-Drucker überhaupt erst einmal anzufangen. Falls jemandem Aliexpress nicht so Geheuer ist, der kann auch über Amazon bestellen. Hier werden dann mit dem Code PLYHI639 aktuell 227,- EUR fällig. Dafür ist der Drucker auch via Prime in 2-3 Tagen in Zustellung durch den jeweiligen Paketdienst.

Für den Einsteiger kann ich den Drucker durchaus empfehlen. Beispielsweise wenn man sich erst einmal klar werden möchte, ob das Thema 3D-Drucker auch in 2-3 Monaten überhaupt noch interessant für einen ist.

Wer direkt schon größeres plant, der sollte eventuell abwägen, ob er nicht etwas mehr Geld ausgibt und gleich einen besser ausgestatteten Anycubic oder Tevo oder Creality zu kaufen.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet JGAurora JGMaker Magic mit 3.5 von 5 Punkten.

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