Kommentar: Zu viel Touch im Auto ist schlecht

Ich bin ein Fan der Digitalisierung und mag auch moderne Bedienkonzepte mit Touch, aber es gibt da gerade einen Trend der Autohersteller, bei dem sogar ich an meine Grenzen komme. Und der VW ID.3 war die Tage ein gutes Beispiel dafür.

Volkswagen ohne physische Tasten

Volkswagen hat sich beim Lenkrad für eine Touchbedienung entschieden. Die ist so aufgebaut: Man „drückt“ die entsprechende Stelle und bekommt auch haptisches Feedback. Man kann auch swipen (um zum Beispiel die Lautstärke zu ändern).

Das war im Test nicht wirklich optimal und ich musste an Videos von Marques Brownlee (Tesla Model S Plaid) und Alexander Bloch (Mercedes-Benz EQS) denken, die sich in diesen Autos auch über zu viel Touchbedienung aufgeregt haben.

Das Problem beim VW ID.3 war bei mir aber nicht, dass ich eine Touchbedienung nicht mag und einer dieser „alles muss wie früher mit Drehknüpfen sein“-Typen bin, ganz im Gegenteil, das Problem war hier aber dann doch eher die Sicherheit.

Beim Fahren will ich nicht die Augen auf das Lenkrad lenken müssen, um jetzt den Knopf zu treffen, weil er sich kaum noch abhebt und das blind nicht möglich ist. Ich will das auch nicht mit dem Touch-Regler bei der Klimaanlage (Mitte) machen.

Es erfordert zu viel Konzentration, um die Temperatur um 1-2 Grad zu erhöhen, wenn man da mit einem Finger über eine Oberfläche gleiten und auf dem Display schauen muss, wie nun die Temperatur ist. Und es bringt auch keinen Vorteil.

Vor allem im Auto, wo mein Fokus der Straße und nicht der Musiksteuerung und Temperaturregelung gelten sollte, habe ich tatsächlich gemerkt, dass physische Tasten hier nicht nur komfortabler, sondern am Ende auch sicherer sind.

Sprachsteuerung kann helfen

Ich fahre seit zwei Tagen einen Taycan CT und kann die Tasten am Lenkrad schon jetzt blind bedienen. Um die Temperatur auf dem Touchfeld in der Mitte zu steuern, muss ich nach unten schauen und habe meine Augen nicht auf der Straße.

Aus diesem Grund habe ich mir bei neuen Autos auch angewöhnt so viel es geht über einen Sprachassistenten zu steuern und die werden auch immer besser, aber vielleicht werde ich alt: Ein paar Elemente will ich dann doch physisch haben.

Das bedeutet nicht, dass ich eine überladenes Interieur wie in einem Mercedes-Benz bevorzuge, aber selbst das minimalistischste Interieur auf dem Markt (Model 3) hat physische Elemente auf dem Lenkrad, die wirklich gut funktionieren.

Mal schauen, wohin die Reise geht und vielleicht ist das auch nur eine sehr kurze Momentaufnahme und ich werde in ein paar Jahren darüber lachen. Ich habe mich auch an Sprachbefehle bei meinem Licht daheim gewöhnt und renne nicht mehr zum Schalter am Abend, so wird das dann vielleicht auch im Auto sein.

Das wird sich zeigen, aktuell kann ich aber sagen, dass ein bisschen Touch im Auto gut und gewünscht ist, aber es muss nicht alles ersetzt werden. Und wenn, dann sollte es gut gelöst werden, was beim VW ID.3 meiner Meinung nach nicht so ist.

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