Lightburn im Test: Alternative zu LaserGRBL

Lightburn Ergebnis Mit Dem Ortur Lasermaster 15w

Beim Ortur Lasermaster 15W Laser Engraver ist im Lieferumfang lediglich ein Link zu der kostenlosen Software LaserGRBL enthalten. Diese Software genügt für die Mindestanforderungen und kann im Grunde genommen vorhandene Grafiken und Fotos als GCODE zum Laser schicken.

Hinweis

Ich möchte direkt die obligatorische Warnung aussprechen, bevor es mit dem eigentlichen Artikel losgeht. Ein Laser ist kein Spielzeug! Im Idealfall sollte der Laser noch ein Schutzgehäuse, einen Notausschalter, bestenfalls noch eine Absauganlage uvm. haben. Weil es sich im Falle des Ortur Lasermaster 15W aber um eine deutlich günstigere Alternative aus China handelt, muss das entweder selbst nachgerüstet oder das Gerät mit großer Sorgfalt betrieben werden.

Jetzt aber wieder zurück ans Eingemachte…

Das im Lieferumfang empfohlene LaserGRBL ist im Grunde nicht zu viel mehr zu gebrauchen, als nur einfach den GCODE einer Datei/eines Fotos zum Laser zu schicken. Mehrere Elemente auf einmal abarbeiten lassen geht damit nicht.

Was mich allerdings am meisten stört: LaserGRBL ist nur für Windows verfügbar. Dies bedeutet in meinem Fall immer, dass ich den Firmenlaptop mit Windows mit nach Hause nehmen muss.

Google brachte mich dann nach einer kurzen Recherche zu Lightburn. Diese Software ist zwar nicht kostenlos, kann aber dafür deutlich mehr und ist vor allem auch in einer Version für macOS verfügbar!

Lightburn versteht sich auch mit GRBL und somit auch mit dem Ortur Lasermaster 15W. Ich musste auf dem Mac minimal basteln, aber am Ende scheint alles zu funktionieren und – oh Wunder! – ich kann sogar endlich mit dem 15W auch dünnes Holz schneiden! Das funktioniert überraschend einfach in Lightburn.

In diesem Artikel gehe ich kurz und knapp darauf ein, was ich einstellen musste, damit der Ortur Lasermaster 15W unter macOS zu meiner Zufriedenheit mit Lightburn zusammenarbeitete und ein paar Grundfunktionen werden ebenso noch angerissen.

Der Ordnung halber habe ich auch ein Video zur Oberfläche und den getätigten Einstellungen gemacht.

Abonnieren-Button YouTube

Beim ersten Start sollte der Laser angeschlossen sein und wird dann in der Anwendung gefunden und eingerichtet. So war es zumindest unter Windows.

Auf dem MacBook Pro (13″ mit TouchBar) brachte der Suchdialog die App zum crashen. Allerdings konnte ich Lightburn anschließend wie gewohnt starten, den Suchdialog einfach direkt wieder weg klicken und den Laser manuell hinzufügen. Das klappte problemlos. Ich habe dazu einfach GRBL und anschließend Serial/USB ausgewählt und dann musste ich nur noch die 150 x 160 bearbeitbare Fläche einstellen und das war es auch schon.

Nun werdet ihr mit der Hauptansicht begrüßt:

Lightburn Hauptansicht 03

Das sieht auf den ersten Blick vielleicht nach etwas viel aus, aber ihr werdet es lieben lernen! Im Falle des Ortur Lasermaster 15W musste ich noch zwei Dinge separat einstellen. Zum einen gab es keinen Punkt, den Fokuspunkt mittels einfachem Button innerhalb der App auf dem Material darstellen zu lassen, um den Laser manuell mit dem Rädchen auf der Unterseite fokussieren zu können.

Zuerst hatte ich mir das dann als Makro selbst eingerichtet. Das kann rechts unter Variable Text getan werden. Hier habe ich einfach die Einstellungen vom Button aus LaserGRBL raus kopiert. Aber ihr könnt euch das sparen!

Es gibt natürlich auch eine Funktion dafür in Lightburn. Dazu muss lediglich auf Device Settings geklickt und dort der Haken bei „Enable laser fire button“ gesetzt werden.

Lightburn Device Settings Fokus Spot 01

Anschließend findet ihr (nach einem Neustart der App) rechts im Reiter Move den Punkt FIRE und links daneben die Einstellungsmöglichkeit für die Stärke des Strahls. Ich würde hier nicht mehr als 3-5 % auswählen. Liegt am Ende natürlich an der Stärke eures Lasers. Bei einem CO2 Laser gelten noch einmal ganz andere Regeln! 

Lightburn Fokus Spot

Sobald diese Funktion gesetzt und ausprobiert ist, gibt es noch ein kleines aber wichtiges Extra-Feature. In der Lasersteuerung, welche später den Auftrag startet, pausiert, etc. (direkt unter dem Reiter Move) findet ihr auch den Punkt Frame.

Lightburn Lasersteuerung

Dieser zeigt mittels des Laserkopfes den Bereich an, welcher später durch den Laser bearbeitet wird. In meinem Fall wird das zumindest in LaserGRBL auch mittels der sehr schwach eingestellten Diode optisch auf dem Material gezeigt.

Möchtet ihr das in Lightburn auch so haben, so genügt nach der obigen Einrichtung in den Device Settings das Drücken der SHIFT-Taste während des klickens auf Frame. Dann wird der Bereich inkl. schwachem Laserstrahl in derselben Stärke abgefahren, wie die Stärke im Reiter Move eben auch eingerichtet wurde.

Das war es nun aber mit Einrichten und besonderen Einstellungen etc.

Lightburn Werkzeuge

Über die grafischen Elemente links könnt ihr Formen setzen, Ecken abrunden, Text einfügen etc. Möchtet ihr ein Element später ausschneiden, so solltet ihr dieses in ROT markieren. Dann sieht man später direkt in der Layer Ansicht, dass dieses Element ausgeschnitten werden soll.

Normale Formen und Texte lasse ich dagegen schwarz. So sieht man sehr schön auf den ersten Blick, was mit welchem Layer gemacht werden soll.

Lightburn Layer

Doppelklicken auf die Werte in der Layer Ansicht bringt euch zu den Einstellungen dieser Elemente. Wie schnell und stark soll der Laser in der roten Ebene arbeiten usw. Dasselbe nur deutlich schwächer und mit weniger Wiederholungen muss dann auch auf der schwarzen Ebene eingestellt werden.

Anschließend noch die Layer in die richtige Reihenfolge bringen. So wird festgelegt, dass zuerst graviert und erst danach die Ebene mit der Schnitt-Einstellung abgearbeitet wird.

Nun noch das Material unter den Laser legen und den Bereich wie oben erklärt anzeigen lassen. Falls noch nicht geschehen spätestens JETZT die Brille aufsetzen. Ein beherztes Drücken auf den Start-Button lässt den Laser den Job starten.

Die Werte je Material sind natürlich Erfahrungswerte. Ausprobieren ist hier angesagt. Und nicht vergessen unbedingt die Erfahrungswerte nebst verwendetem Material irgendwo notieren. Wenn ihr in ein paar Monaten ein ähnliches Projekt machen wollt, könnt ihr euch sonst ganz sicher nicht mehr an die richtigen Einstellungen erinnern.

Für mich ist Lightburn zum jetzigen Zeitpunkt eine absolute Empfehlung, wenn ihr ein bisschen fortgeschrittenere Arbeiten mit dem Laser tätigen wollt. Mir gefallen die vielen Funktionen und Möglichkeiten, die diese App bietet.

Falls Probleme auftreten, gibt auch ein Forum zur App, welches hier gefunden wird: Lightburn-Forum.

Wertung des Autors

Michael Meidl bewertet Lightburn mit 4.2 von 5 Punkten.


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