MIT-Innovation: Kleinere Akkus mit größerer Leistung

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Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Revolution in der Akkutechnik angekündigt wird. Bislang gibt es hier zwar jede Menge verschiedener Forschungsprogramme, im Alltag aber nur quälendlangsame Fortschritte zu sehen. Eine neue Ankündigung vom MIT verspricht immerhin keine Revolution, aber eine deutlich leistungsfähigere Generation von Akkus und das schon nächstes Jahr.

Lithium-Metall nennen die Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) die von ihnen entwickelten, neuen Akkus, die ein von ihnen ausgegründetes Unternehmen gerade zur Marktreife entwickelt. Die Akkus von SolidEnergy Systems sollen bei geringeren Größen mehr Saft liefern. Die Marktreife soll noch im laufenden Jahr erreicht, erste Produkte mit Lithium-Metall-Akkus aber erst im kommenden Jahr auf den Markt kommen.

Neuartiges Anodenmaterial

Die am MIT entwickelten Akkus setzen auf eine Lithium-Metall-Folie als Anodenmaterial. Diese ist dünner und nimmt mehr Ionen auf, was die Energiedichte erhöht. Tatsächlich soll die Kapazität in etwa verdoppelt werden. Der Effekt wäre, dass Akkus einer heute üblichen Größe die doppelte Kapazität erreichen oder ein halb so großer Akku die heute übliche Leistung aufnehmen könnte, so der CEO der MIT-Ausgründung Qichao Hu gegenüber einer Institutspublikation.

Der Schlüssel zum Erfolg sei ein Feststoff-Elektrolyt, es erlaube nun Betriebstemperaturen jenseits von 80 Grad. Auch seien die verwendeten Materialien schwer entflammbar. Im Visier hat SolidEnergy Systems, das seit 2012 mehr als 16 Millionen Dollar Wagniskapital einsammeln konnte, neben Smartphones und Wearables unter anderem Drohnen, deren Einsatzszenarien heute deutlich unter der begrenzten Akkukapazität leiden, sowie Hersteller von Elektroautos wie Tesla.

Auch Apple dürfte einen Blick auf ihre Entwicklungen werfen, sofern es tatsächlich ein E-Auto vorstellt. Die Preisfrage, wann wir von den neuen Akkus profitieren, ist zunächst tatsächlich eine Preisfrage. Denn die Fertigung in ausreichend großen Stückzahlen könnte sich zunächst als kostspielig und schwer beherrschbar erweisen.


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