Motorola und der Bootloader

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Eigentlich ist es eine witzige Geschichte mit Motorola und dem Bootloader der hauseigenen Geräte. Dieser ist gesperrt und erschwert so die Systemmodifikationen der Nutzer. Dies ist im Allgemeinen bekannt und sogrt gerade in einschlägigen Blogs und Foren immer dafür, dass Motorola bei Pro-Usern nicht ins Beuteschema fällt.

Witzigerweise scheint sich selbst Motorola nicht darüber im Klaren zu sein, wie das nun mit den Bootloadern ist und welche Strategie man bei diesem Thema verfolgt. Auf die Kritik in Sachen Bootloader auf der offiziellen Motorola-YouTube-Seite, hat ein Mitarbeiter zu einem Kunden wohl gemeint:

if you want to do custom roms, then buy elsewhere, we’ll continue with our strategy that is working thanks.

So etwas sollte man nicht leichtsinnig äußern, denn in Zeiten vom Social Web macht das schneller die Runde, als einem lieb ist. So ist es auch passiert bei dieser Aussage und so sah sich das Motorola-Team wohl gezwungen, via Facebook offiziell zurückzurudern. Dort hieß es wenig später:

We apologize for the feedback we provided regarding our bootloader policy. The response does not reflect the views of Motorola.

We are working closely with our partners to offer a bootloader solution that will enable developers to use our devices as a development platform while still protecting our users‘ interests.  More detailed information will follow as we get closer to availability.

Was soll man davon nun halten? Denkt Motorola wirklich gerade darüber nach, wie man es Entwicklern und Pro-Usern gestatten kann, den Bootloader zu entsperren, oder hatte man nur Angst, dass auch die „normalen Kunden“ sich von der Bootloader-Panikmache anstecken lassen?

Fakt ist, die erste Aussage, die über YouTube rein kam, spiegelt genau die derzeitige Situation wieder. Willst du Custom ROMs flashen, kauf dir kein Motorola. Das Problem dabei ist, diese Aussage brennt sich in die Köpfe der Leute ein, ohne das jeder das entsprechende Hintergrundwissen dazu hat.

Der gelockte Bootloader dürfte den normalen Nutzer so wenig jucken, wie der berühmte Sack Reis, wer aber Wert auf umfangreiche Modifikationen legt, wird bei diesem Thema hellhörig.

Vereinfacht kann man sagen, dass es im Grunde genommen durch diese Sperre nicht möglich ist, komplett systemfremde ROMs zu flashen. Selbstverständlich kann man z.B. das Milestone 2 rooten und mit diversen verfügbaren Modifikationen versehen. Die meisten Mods sind bereits so umfangreich, dass es so gut wie keinen Unterschied mehr zu systemfremden ROMs gibt.

Sicher, die Auswahl ist kleiner, denn alles was man auf das Teil flashen will, muss in irgend einer Art auf einem verfügbaren Original-ROM basieren, das heißt aber nicht, und das betone ich, dass man die Geräte mit einem gelockten Bootloader nicht individuell an seine Bedürfnisse anpassen kann.

Was dürfen wir also in Zukunft erwarten? Motorola-Smartphones mit optional entsperrbaren Bootloadern? Wenn ja, dann bin ich mir sicher, dass die Geräte wieder für einige von euch interessanter werden, oder?


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