Nokia äußert sich zur Sammelklage der Aktionäre

Marktgeschehen

Während Nokia gestern gegen HTC, RIM und ViewSonic Klage bei mehreren Gerichten eingereicht hat, sehen sich die Finnen gerade mit einem ganz anderen Problem konfrontiert: Aktionäre haben gestern eine Sammelklage in New York eingereicht, weil Nokia anscheinend den Übergang zu Windows Phone als zentrales OS für sein Smartphone-Lineup den Investoren absichtlich falsch dargelegt hat. Die Entwicklung ist wohl nicht so wie erwartet eingetroffen und Nokia steht vor größeren Problemen, als man angegeben hat. Das letzte Quartalsergebnis und die Prognose für das zweite Quartal 2012 dürften für diese Klage ausschlaggebend gewesen sein. Nokia hat sich heute offiziell dazu geäußert und glaubt, dass an diesen Vorwürfen nichts dran ist, man sich ihnen aber natürlich trotzdem annehmen wird.

Nokia has just reached out to say that they are “reviewing the allegations contained in the complaint and believes that they are without merit. Nokia will defend itself against the complaint.”

Ein Punkt der Klage war die Tatsache, dass sich CEO Stephen Elop und CFO Timo Ihamuotila nach dem Start eines neuen Lumia-Smartphones immer wieder hingestellt und von den positiven Ergebnissen berichtet haben. Die Geschäftszahlen sprechen aber eine andere Sprache und waren schlechter, als ursprünglich erwartet. In der Kritik steht auch der Bonus von 100 Dollar beim Kauf eines Lumia 900, den das Unternehmen wegen den bekannten Verbindungsproblemen des Lumia 900 seinen (Neu-)Kunden angeboten hat. Damit würde man das Gerät quasi umsonst anbieten. Was ja so nicht direkt stimmt, da hinter den 100 Dollar Anzahlung ja auch noch ein Vertrag bei AT&T steckt. Die Frage dürfte aber sein, ob Nokia und AT&T das Smartphone so unter Wert verkauft haben und ein so großer Bonusbetrag gerechtfertig war.

“[Nokia] also disclosed a glitch in its newest Windows offering – the Lumia 900. Nokia had to immediately offer customers an automatic $100, making the phone essentially free.”

Ich möchte hier nicht wieder die alten Themen „Aber mit MeeGo…“ und „Aber mit Android…“ (… wäre alles besser geworden) anstoßen, Nokia hat sich für den harten Weg entschieden und jetzt stellt sich die Frage, wie gut das Unternehmen für die Zukunft aufgestellt ist. Sowohl mit neuer Hardware, aber auch finanziell. Der Raum und das Potential ist allerdings da und das wissen die Finnen natürlich auch. Die Frage ist wie lange man eine Phase des Übergangs mitmachen kann. Die Probleme werden nicht weniger und da kommen auch noch ein paar sehr harte Monate auf Nokia zu.

Investoren haben bis zum 2. Juli Zeit sich der Sammelklage anzuschließen. Bestimmte Punkte, wie die Bonuszahlung für das Lumia 900 (oder Aussagen von Stephen Elop) werden aber natürlich nur schwer zu beurteilen sein. Am Ende geht es hier auch weniger um die Tatsache, was denn jetzt stimmt und was nicht und ob Elop und Ihamuotila hier einen Plan verfolgen. Die öffentliche Wahrnehmung der Marke wird den größten Schaden nehmen.

quelle techcrunch

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