Polestar 2: Neuauflage für 2024 im kurzen Test

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Polestar war einer der ersten Hersteller mit einer passenden Alternative für das damals meistverkaufte Elektroauto, das Tesla Model 3. Er wurde gerne als bessere Alternative bezeichnet, doch Tesla hat seit dem zweimal mit Upgrades nachgelegt.

Derzeit rollt das ganz neue Tesla Model 3 zu den Kunden und es gibt viele und sehr gute Alternativen, wie den Hyundai Ioniq 6 oder BMW i4. Daher hat Polestar den 2er für 2024 neu aufgelegt und ich konnte mir die Performance-Version anschauen.

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Doch da die Testphase dieses Mal etwas kürzer war und ich die meiste Zeit leider krank war, habe ich etwas weniger Kilometer als sonst gesammelt. Daher ist das ein kurzer Test heute, da wird hier aber sicher 2024 noch etwas mehr zum 2er folgen.

Polestar 2 (2024): Meine 7 Stichpunkte

  • Tesla muss bei der kommenden Performance-Version des Model 3 wirklich nachlegen, denn nach den ersten Metern merkt man schon: Das hier ist ein echt gutes Fahrwerk. Sportlich, dennoch bequem im Alltag, es macht weiterhin sehr viel Spaß. Benötigt man die 350 kW (476 PS)? Natürlich nicht, aber sie machen Spaß und 740 Nm Drehmoment sorgen für ordentlich Schub nach vorne.
  • Doch die beste Neuerung ist nicht die zusätzliche Leistung, die man sich beim alten Modell auch nachträglich kaufen konnte, es ist die gesteigerte Reichweite mit über 550 km bei zwei Elektromotoren. Wer die 600 km knacken möchte, muss auf einen verzichten. Bei Polestar begibt man sich also auf das Level des Tesla Model 3 und beseitigt den größten Kritikpunkt. Geringerer Verbrauch, größerer Akku, selbst jetzt im Winter bei 0 Grad und Schnee bekommt man im Polestar 2 eine passable Reichweite und 400 km sind, wenn man nicht die (maximal) 205 km/h auf der Autobahn fährt, möglich.
  • Die Ladeleistung steigt ebenfalls an, theoretisch knackt der Polestar 2 jetzt die 200 kW an der Schnellladesäule, aber diese habe ich dieses Mal nicht besucht. Was ich nur etwas schade finde, meine Version lag immerhin bei über 70.000 Euro, sind die 11 kW an der AC-Ladesäule. Da hätte ich mit dem Upgrade auch hier die 22 kW erwartet, mindestens als kostenpflichtiges Upgrade im Konfigurator. So benötigt man 8 statt 4 Stunden an der öffentlichen Ladesäule und da können bei vielen Standorten auch Blockiergebühren entstehen.

Polestar 2 2024 Innen

  • Bei der Software hat sich Polestar als erste Marke direkt auf Google verlassen und setzt seit dem auf Android Automotive. Mir gefällt das, auch wenn die Optik langsam mal etwas überarbeitet werden kann (kommt aber mit neuen Autos von Polestar und Volvo). Was mir aber immer wieder auffällt, wenn ich einen Polestar 2 teste, und das waren jetzt schon einige: Jedes Mal gibt es mehr Apps. Spotify, YouTube, Tidal, Amazon Prime Video, ABRP, es gibt ein sehr breites Angebot an Apps und wenn ein Dienst nicht verfügbar ist, dann kann man dem Anbieter die Schuld geben, denn jeder hat die Möglichkeit, seine App dafür zu optimieren und im Google Play Store bereitzustellen. Außerdem hat man endlich Apple CarPlay (leider nicht kabellos) hinzugefügt, was die Sache zu einer optimalen Kombination macht.
  • Eine Sache muss ich im Innenraum (der mir weiterhin extrem gut gefällt, es ist eine tolle Mischung der Materialien und ich mag den minimalistischen Ansatz, die echten Tasten auf dem Lenkrad und den Schalthebel) aber anmerken: Mir fehlt das Head-up-Display, welches ich in dieser Preisklasse mittlerweile gewohnt bin. Es kommt bei Polestar mit dem 3er und 4er, aber ich hätte das auch sehr gerne als Upgrade für den 2er gesehen, denn darauf möchte ich nicht mehr verzichten.
  • Das Platzangebot vorne ist okay, auch wenn es nicht so „luftig“ ist, da man die Verbrenner-Plattform spürt, der Kofferraum ist groß und gut aufgebaut (und öffnet sich mit einer Fußgeste, das ist für mich mittlerweile auch ein Must-Have-Feature), aber in der zweiten Reihe ist das Platzangebot beschränkt. Es ist ein 4,6 Meter langes Auto, da kenne ich Elektroautos mit mehr Platz. Reicht mir aus, aber ich wollte es erwähnt haben, da Autos wie ein VW ID.3 schon zeigen, wie gut ein von Grund auf als Elektroauto geplantes Elektroauto da sein kann.

Polestar 2 2024 Hinten

  • Apropos Elektroauto, der Polestar 2 ist abgesehen davon ein sehr gutes Elektroauto. Es gibt eine gute App mit allen wichtigen Funktionen, es gibt einen Frunk für dreckige Ladekabel und es gibt sehr gutes One Pedal Driving über die Rekuperation, nur eine Sache würde ich mir als Bonus noch wünschen: Ich bin gerade wieder mit dem Porsche Taycan unterwegs und war erst mit dem Smart #1 unterwegs, da mag ich es, wenn man einen Fake-Sound im Sport-Modus dazuschalten kann. Natürlich nur optional, ich will das nicht im Alltag haben, aber der Polestar 2 ist ein sehr sportliches Auto und das wäre für mich ein Mehrwert.

Polestar 2 (2024): Mein erstes Fazit

Ich mochte den Polestar 2 von Anfang an, was vor allem an der Optik liegt. Es ist eine Limousine, meine bevorzugte Form bei Autos, sie ist sportlich, sie ist wirklich sehr minimalistisch und sie sieht gut aus, ich mag die Designsprache von Volvo.

Ein paar Schwächen hat Polestar mit dieser Modellpflege beseitigt, vor allem das mit der Reichweite war ein großer Kritikpunkt im Vergleich mit dem Tesla Model 3, bei ein paar Punkten dürfte man aber nachbessern, wie beim Head-up-Display.

Polestar 2 2024 Heck

Mittlerweile gibt es sehr viel Konkurrenz und auf dem Papier viele gute Alternativen, doch der Polestar 2 ist für mich bis heute eines der schönsten Elektroautos. Eine Sache habe ich aber festgestellt, die mich ehrlich gesagt selbst gewundert hat.

Polestar hat den „Kühlergrill“ entfernt und die Front ist jetzt in der Farbe des Autos, darin befinden sich auch die Sensoren. Das gefällt mir aber nur bei der schwarzen Version, irgendwie fand ich den alten „Kühlergrill“ tatsächlich eine Ecke schöner.

Das hat mich selbst gewundert, denn ich mag es, wenn Elektroautos die Elemente der Verbrenner entfernen, hier sieht man aber, dass da ein „Kühlergrill“ war. Ist mir aber am Ende auch egal, denn ich würde sowieso die schwarze Version wählen.

Polestar 2 2024 Weiss

Das erste Fazit zum neuen Polestar 2 ist aber sehr positiv. Wer das neue Lenkrad, das Fahrwerk und andere Dinge beim Tesla Model 3 nicht mag, was ich mehr als gut verstehen kann, der bekommt hier in meinen Augen eine sehr gute Alternative.

Eine Sache noch: Die Long Range-Version mit einem Elektromotor kostet 10.000 Euro weniger, bringt mehr Reichweite mit und hat jetzt 300 PS, das dürfte die, so viel Spaß der Performance auch macht, deutlich vernünftigere Version sein. Diese möchte ich mir dann 2024 noch genauer anschauen, dann hoffentlich auch länger.


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  1. P45 🏆

    Als der Polestar noch auf der „Vorstellungstournee“ durch Deutschland war, habe ich ihn mir auch angeschaut. Spontane Begeisterung über das äußere Erscheinungsbild wich dann aber totaler Ernüchterung beim Reinsetzen. Ich kam mir dank der gigantischen Mittelkonsole wie die berühmte Sardine in der Dose vor. Ging gar nicht. Unser Ioniq 5 zeigt dagegen, wie viel Platz man in einem Auto haben kann, wenn es von vornherein als e-Auto konzipiert wurde. Gut, dafür hat der Ioniq andere Nachteile, ganz besonders den unglaublich schlechten Wendekreis. Wir warten und hoffen weiter auf die PPE Modelle…

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