Samsung Galaxy S6 (Edge) Testbericht

Samsung Galaxy S6 Edge Header

Das Samsung Galaxy S6 und Galaxy S6 Edge begleiten uns jetzt seit ein paar Tagen im Alltag, es wird daher Zeit für einen finalen Testbericht.

Vorwort

Am 10. April schickt Samsung seine sechste Generation der Galaxy-S-Flaggschiff-Reihe in den Verkauf und das in diesem Jahr gleich in doppelter Ausführung. Wie auch schon beim Galaxy Note 4 vom letzten Jahr, wird es bei diesem Modell eine Version mit einem gebogenen Display geben. Diese nennt sich Galaxy S6 Edge, wobei das „edge“ im Marketing klein geschrieben wird, in diesem Fall ist das Display aber auf beiden Seiten gebogen.

Samsung möchte mit diesem Modell nicht nur auffallen, allgemein kann man glaube ich sagen, dass die Flaggschiff-Reihe in den letzten Jahren noch nie eine so große Überarbeitung gesehen hat. Alle verwendeten Materialien sind hochwertig, die Software wurde schlanker gemacht und statt zahlreichen Funktionen liegt der Fokus in diesem Jahr auf dem neuen Design.

Samsung Galaxy S6 Edge Test1

Doch Samsung hat sich mit dem Galaxy S6 nicht nur Fans gemacht, schon jetzt fällt das Modell bei vielen raus, weil ein paar grundlegende Funktionen entfernt wurden. Ganz vorne mit dabei ist der fehlende Slot für microSD-Karten, dicht gefolgt vom nicht wechselbaren Akku. Dafür gibt es aber Hardware vom feinsten und durchaus auch ein paar Highlights, die man bei der Konkurrenz auf dem Markt im Moment nicht findet.

Ich habe mir die beiden Modelle in den letzten Tagen intensiv angeschaut und getestet und möchte in diesem Artikel meine Erfahrungen niederschreiben. Es handelt sich sowohl beim Galaxy S6, als auch beim Galaxy S6 Edge um finale Modelle mit der finalen Firmware. So wie wir sie erhalten haben, werden sie also auch am Freitag in den Verkauf gehen. Doch fangen wir wie immer mit ein paar wichtigen Spezifikationen zu den Geräten selbst an.

Spezifikationen

  • Hersteller: Samsung
  • Modellbezeichnung: Galaxy S6 (edge)
  • Preis: ab 699,- Euro (normal) und 849 Euro (edge)
  • Verfügbar: Ab 10. April 2015
  • Größe: 143,4 x 70,5 x 6,8 mm (normal) und 142,1 x 70,1 x 7 mm (edge)
  • Gewicht inklusive Akku: 138 g (normal) und 132 g (edge)
  • Betriebssystem: Android 5.0.2 Lollipop und TouchWiz UI
  • Akku: 2550 mAh (normal) und 2600 mAh (edge)
  • Display: 5,1 Zoll Amoled-Display mit 2560 x 1440 Pixel
  • Kamera: 16 Megapixel mit OIS und 5 Megapixel Frontkamera
  • Speicher: 32 / 64 / 128 GB
  • CPU: Samsung Exynos 7420
  • RAM: 3 GB

Das sind nur die wichtigsten Spezifikationen, weitere Informationen zum Samsung Galaxy S6 gibt es hier und zum Galaxy S6 Edge hier. Die beiden Geräte sind übrigens weitestgehend identisch bei der Ausstattung.

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Lieferumfang

Im Lieferumfang sind neben dem eigentlichen Gerät noch die üblichen Flyer, ein USB-Kabel, ein Netzteil und Kopfhörer enthalten. Ich möchte euch aber an dieser Stelle einfach noch mal unsere jeweiligen Unboxings empfehlen.

Als kleinen Bonus möchte ich euch hier auch noch mal unseren ausführlichen Vergleich des Samsung Galaxy S6 und HTC One M9 einbinden. Zu letzterem wird es in den nächsten Wochen sicher auch noch einen Bericht geben.

Samsung Galaxy S6 (Edge) kaufen

Samsung Galaxy S6

Aktuell kann man das Samsung Galaxy S6 bei der Telekom, bei Vodafone und bei o2 vorbestellen. Bei der Telekom geht es bei 699 Euro los, bei o2 legt man für die kleinste Version knapp 20 Euro mehr auf den Tisch und bei Vodafone kann man das Gerät nur mit Vertrag vorbestellen. Dafür ist dies der einzige Netzbetreiber, der das Gerät in Blau und mit Ladeplatte anbietet.

Alternativ könnt ihr das Gerät natürlich auch in eurem Online-Shop eures Vertrauens vorbestellen. Das Gerät ist bei Amazon, bei Cyberport, bei Saturn und bei Notebooksbilliger und weiteren Anbietern im Shop gelistet.

Samsung Galaxy S6 Edge

Aktuell kann man das Samsung Galaxy S6 Edge bei der Telekom, bei O2 und bei Vodafone vorbestellen. Bei der Telekom geht es bei 850 Euro los, bei o2 legt man für die kleinste Version 10 Euro weniger auf den Tisch und bei Vodafone kann man das Gerät nur mit Vertrag vorbestellen. Dafür ist dies der einzige Netzbetreiber, der das Gerät in Grün und mit Ladeplatte anbietet.

Alternativ könnt ihr das Gerät natürlich auch in eurem Online-Shop eures Vertrauens vorbestellen. Das Gerät ist bei Amazon, bei Cyberport, bei Saturnbei Notebooksbilliger und weiteren Anbietern im Shop gelistet.

Samsung Galaxy S6 Edge Test7

Design und Haptik

Das neue Design des Samsung Galaxy S6 gefällt mir persönlich sehr gut, der Rahmen aus Aluminium und die Rückseite aus Glas wirken sehr hochwertig. Nach Jahren der Kritik ist dies das erste Modell von Samsung, welches sich in meinen Augen wie ein Flaggschiff anfühlt. Zumindest wenn man die Galaxy-S-Reihe betrachtet, denn im letzten Jahr hat Samsung schon vorgelegt und mit dem Galaxy Alpha und Co durchaus schon hochwertige Geräte gezeigt.

Das Gerät ist schön leicht, hat abgerundete Ecken und als einzigen Kritikpunkt bei der Optik würde ich wohl den Kamera-Hubbel auf der Rückseite nennen. Der steht ziemlich stark raus. Er macht den gesamten Eindruck nicht kaputt, lässt aber, wie beim iPhone 6 von Apple, einen faden Beigeschmack.

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Das Design wirkt rund und gelungen, wie auch schon bei Apple würde ich hier aber sagen: Lieber ein paar Millimeter dicker und einen größeren Akku, als zu dünn und herausstehende Kamera. Das ist aber nur meine Meinung.

Die Druckpunkte der Tasten sind sehr angenehm und fühlen sich ebenfalls hochwertig an. Einzig und allein der Home-Button fällt hier etwas raus, da er nicht ganz so fest sitzt und etwas Spielraum hat. Außerdem sind die Kanten rund um diesen doch etwas scharf.

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Die Frontseite wirkt typisch Samsung, bei der Seite ähnelt das Modell dann aber doch, je nach Blickwinkel, dem aktuellen iPhone. Das ist aber nicht so drastisch, wie es auf einigen Fotos wirkt. Bei der Rückseite bin ich zwar froh, dass man hier kein Plastik in Lederoptik genommen hat, aber Glas ist für mich auch nicht die beste Wahl. Ein Gerät aus einem reinen Aluminium-Gehäuse hätte mir noch besser gefallen. Aber das ist Geschmacksache.

Rundum ein gelungenes Design und das beste, was Samsung meiner Meinung nach je bei einem Smartphone abgeliefert hat. Es kommt vielleicht ein bisschen zu spät, aber darüber muss man jetzt auch nicht mehr diskutieren. Es ist da und ich hoffe es bleibt uns auch in Zukunft erhalten.

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Display

Mein erstes Highlight nach dem Auspacken des Gerätes war das Display. Das QHD-Amoled-Display ist großartig. Vor allem wenn man mal die Helligkeit aufdreht und sich dann Bilder und Videos anschaut, ist das schon ziemlich beeindruckend. Wer Amoled mag, wird dieses Display lieben. Wer eher LCD bevorzugt, wird hier glaube ich nicht enttäuscht sein. Ich war es nicht.

Doch braucht man überhaupt ein Display mit so einer extrem hohen Auflösung in einem Smartphone? Ich meine, das Display hat die gleiche Auflösung wie ein normaler iMac mit 27 Zoll, ist aber nur 5,1 Zoll groß. Schwierige Frage. Ich als Pixel-Fan, würde sagen ja. Doch der Unterschied zu 1080p-Displays ist bei knapp 5 Zoll einfach nicht so groß. Ich würde sogar fast behaupten, dass man diesen im Alltag nicht oft spürt.

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Doch ein Flaggschiff ist dazu da, um auch mal zu zeigen, was möglich ist und das macht das Galaxy S6 in diesem Fall auch. Ich könnte auf die Auflösung durchaus verzichten und würde mich hier glaube ich nicht ärgern, das habe ich vor allem im Vergleich mit dem HTC One M9 gemerkt. Doch ich ärgere mich natürlich auch nicht, wenn das Display so hoch auflöst.

Doch Technik hin oder her, am Ende gibt es hier natürlich einen wichtigen Punkt zu beachten, denn so ein Display frisst ordentlich Strom. Doch dazu später mehr beim Punkt Akkulaufzeit.

Kamera

Die Kamera ist das zweite Highlight auf meiner Liste. Sie macht nicht nur sehr gute Bilder und fokussiert schnell, sie startet auch noch unglaublich schnell. Eine Kamera ist eines der wichtigsten Kriterien in einem Smartphone und ich glaube hier kann man beim Samsung Galaxy S6 definitiv nicht meckern. Was mir besonders gut gefällt: Ein doppelter Klick auf den Home-Button und sie startet. Selbst im Standby-Modus geht das extrem schnell.

Bei der Software hat Samsung ebenfalls optimiert. Wer einfach nur schnell ein Foto machen möchte, kann dies tun, wer etwas mehr Einstellungen benötigt und mehr herausholen möchte, hat ebenfalls die Möglichkeit dazu.

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Die Frontkamera weiß übrigens auch zu überzeugen, diese löst mit 5 Megapixel auf und wer gerne mal ein Selfie macht, wird hier zufrieden sein. Hier gibt es übrigens ein nettes Extra: Durch ein kurzes Tippen auf den Pulssensor neben der Kamera auf der Rückseite macht die Frontkamera ein Foto. Das funktioniert erstaunlich gut. Doch Bilder sagen in diesem Fall bekanntlich mehr als Worte, daher gibt es bei Google+ ein paar Fotos. Alle Fotos wurden ohne Blitz und auf „Auto“-Einstellungen gemacht.

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Performance

Schnell. Damit könnte ich diesen Punkt glaube ich schon abhaken. Ich bin kein Benchmark-Fan, doch auch hier kommt das Galaxy S6 gut weg. Im Alltag gibt es dank Software und Hardware aber endlich nur noch ganz ganz minimale Lags. Aber kein Vergleich zu dem, was wir da bei einer überladenen TouchWiz-UI und KitKat vor einem Jahr beim Galaxy S5 gesehen haben.

Was muss man hier noch groß sagen, eine extrem schnelle Kamera, flüssig laufende Spiele mit guter Grafik und schnelles Zoomen in hochauflösende Fotos, alles kein Problem. Hätte ich bei einem Flaggschiff aber auch nicht anders erwartet. Ich glaube auch, dass das Samsung Galaxy S6 gut für die Zukunft gerüstet ist und hier lange Zeit Spaß machen wird.

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Lollipop und TouchWiz

Das Samsung Galaxy S6 wird mit Android 5.0.2 Lollipop aufgeliefert. Das ist zwar nicht die allerneuste Version von Android, ich denke aber mal, dass Android 5.1 auch bald kommen wird. Für den Start reicht das jedenfalls aus und ich glaube Samsung hat in den letzten Monaten auch gezeigt, dass man bei der Update-Politik etwas geändert und diese verbessert hat.

Geändert hat man auch etwas an der hauseigenen TouchWiz-Oberfläche. Es wurden Funktionen der alten Version rausgeworfen und diverse Apps müssen separat heruntergeladen werden. Allgemein wirkt das OS nicht mehr so überladen. Die Icons finde ich persönlich zwar immer noch nicht so hübsch, aber immerhin gibt es jetzt von Haus aus die Möglichkeit Themes zu installieren. Die erste Auswahl ist sehr bescheiden, ich bin aber mal gespannt, was uns da in Zukunft erwarten wird und glaube das kann man durchaus als Pluspunkt bei der neuen TouchWiz-UI abhaken.

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In meinem Test habe ich die Geräte so benutzt, wie sie ausgeliefert werden. Grundsätzlich kommt bei meinem Androiden aber sowieso immer ein Launcher drüber. Dieser ersetzt nicht alles, in den Einstellungen gibt es leider immer noch viele verschachtelte Einstellungen und alles wirkt etwas überladen, aber ich glaube das ist ein grundsätzliches Problem von aktuellen Smartphones mit ihrer Fülle an Funktionen.

Müsste ich eine Benutzeroberfläche, unabhängig vom Hersteller, wählen, so wäre die von Motorola immer noch mein Favorit, gefolgt von der Sense-UI von HTC und dann kommt seit dieser Version auch schon Samsung. Aber wie gesagt, das ist bei Android kein großer Kritikpunkt, da es viele Möglichkeiten gibt, um das System den eigenen Wünschen anzupassen.

Akkulaufzeit

Wie immer ist dies ein Punkt, der extrem schwierig zu beurteilen ist. Man könnte das Galaxy S6 jetzt in ein Labor stecken, man könnte die vom Hersteller angegebene Laufzeit nennen, oder man testet das Ding einfach mal im Alltag und schaut, was passiert. Hier ist ein Vergleich schwierig, denn der eine reizt ein Gerät voll aus, der andere schreibt nur 10 WhatsApp-Nachrichten am Tag und möchte trotzdem ein 800 Euro teures Modell haben.

Für mich gibt es immer einen Kritikpunkt: Komme ich mit dem Gerät über den Tag? Ich surfe viel, ich höre viel Musik, meistens gestreamt, es kommen zahlreiche Nachrichten rein, ich lese einige Artikel auf dem Smartphone und hier und da nutzt man noch ein paar andere Dinge. Also, komme ich mit dem Galaxy S6 über den Tag? Ja und nein.

Am Anfang habe ich LTE aktiviert gehabt, das Display war relativ hoch bei der Helligkeit (das muss es bei Sonnenlicht eben) und ich habe mal nichts optimiert. Hier merkt man, dass man das Gerät dann doch recht schnell in die Knie zwingen kann. Vor allem die Displayhelligkeit ist ein Punkt, der den Unterschied machen kann. Weniger ist in diesem Fall mehr.

An einem Tag mit Uni und Sport (extrem häufige Nutzung und Musikstreaming) musste das Galaxy S6 also vor dem Abend ans Kabel. Hier und da ein paar Einstellungen optimiert und normale Nutzung im Alltag und es hat gereicht. Ich würde mal sagen eine grenzwertige Erfahrung. Und genau hier möchte ich noch mal die Punkte Display und Design aufgreifen.

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Hätte Samsung dem Gerät ein paar Millimeter mehr und ein 1080p-Display spendiert, hätte man hier glaube ich mehr als hervorragende Ergebnisse geliefert. Denn in Anbetracht der verbauten Hardware bin ich mit diesem Ergebnis zufrieden. Zufriedener wäre ich aber glaube ich mit einem dickeren Gerät und einem etwas schlechteren Display. Ich verstehe aber, dass man hier Abstriche machen muss und es ist für mich auf keinen Fall ein K.O.-Kriterium.

Zusammenfassend kann man glaube ich sagen, dass Samsung hier gute Arbeit geleistet hat und die Performance und das extrem hochauflösende Display im Griff hat. Wer sich so ein Gerät kauft, was dann weniger als 7 Millimeter dünn ist, sollte 2015 noch keine Wunder bei der Akkulaufzeit erwarten.

Zwei Highlights möchte ich an dieser Stelle nennen, die man als Pluspunkte abhaken kann. Da wäre einmal die Möglichkeit das Gerät schnell zu laden und dann die Option des induktiven Ladens. Induktiv bedeutet kabellos. Die passende Hardware muss man zwar erst noch kaufen und es geht nicht so schnell wie mit dem Kabel, aber es ist eine sehr angenehme Art des Ladens und dürfte sich in Zukunft weiter verbreiten. Ebenfalls positiv anzumerken ist, dass Samsung den passenden Adapter zum schnellen Laden mit in den Lieferumfang gepackt hat. Das haben andere Hersteller nicht geschafft.

Achja, falls ihr doch mal in eine brenzlige Situation kommt, dann gibt es hier natürlich wieder den Energiesparmodus, der den Prozessor runtertaktet, die Displayhelligkeit minimiert und auch sonst die passenden Einstellungen vornimmt. Und wer alles rausholen möchte, der hat hier einen Ultra-Energiesparmodus, der nur noch rudimentäre Aufgaben zulässt und ein dunkles Theme aktiviert, was weniger Strom benötigt.

Samsung Galaxy S6 Edge Test15

Sonstiges

Der Lautsprecher ist okay. Er ist relativ laut für seine Größe, kommt aber natürlich nicht an die BoomSound-Lautsprecher von HTC heran. Aber mal ganz ehrlich: Selbst die reichen mir, wenn ich dann wirklich aktiv Lautsprecher benötige, nicht aus. Dann lieber so und eine externe Box mit Bluetooth für kleines Geld kaufen. Damit fahre ich seit Jahren deutlich besser.

Der Fingerabdruckscanner ist endlich gut. Das was Samsung da in der Vergangenheit eingebaut hat war in meinen Augen der reinste Mist. Jetzt heißt es nur noch Finger auflegen und das Gerät ist entsperrt. Im direkten Vergleich mit dem iPhone 6 lief das nicht immer ganz so rund, aber es kam verdammt nah ran. Für mich ist der Scanner damit endlich ein Pluspunkt.

Samsung Galaxy S6 Edge Test25

Das doppelte Tippen aufs Display zum Aufwecken des Displays gibt es bei Samsung leider immer noch nicht und bis auf die Edge-Version nutzt man hier auch nicht die Vorteile von Amoled, um zum Beispiel eine Uhr und ein paar Icons für Benachrichtigungen anzuzeigen, wenn das Display komplett aus ist. So etwas würde ich mir in Zukunft irgendwann mal wünschen.

Der fest verbaute Akku stört mich nicht. Ich bin das seit Jahren gewöhnt und habe selbst bei Geräten mit wechselbarem Akku in der Vergangenheit da nie den Akku raus. Dafür fehlt der microSD-Slot und das kann ich als Kritikpunkt der Android-Nutzer verstehen. Vor allem wenn man für die nächstgrößere Speichergröße immer 100 Euro mehr möchte. Ich kann aber auch Samsung verstehen, denn auf diese Weise steigert man die Gewinnmarge.

Das Gerät ist nicht wasserdicht und das ist durchaus eine negative Entwicklung. Dass es trotz einem schlanken Design und einer Alu-Glas-Mischung geht, beweist Sony. Schade. Für mich zwar immer noch kein K.O.-Kriterium, aber ganz klar ein Rückschritt bei der Galaxy-S-Reihe.

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Edge

Neben dem normalen Samsung Galaxy S6 gibt es wie am Anfang erwähnt noch eine Version mit einem gebogenen Display. Auf diese möchte ich in einem extra Punkt eingehen. Die Hardware ist im Grunde identisch, doch das 5,1 Zoll große QHD-Display ist an beiden Seiten leicht gebogen. Dafür muss man bei Samsung 150 Euro mehr auf den Tisch legen.

Wozu sind die gebogenen Ecken gedacht? Das weiß Samsung selbst nicht so genau. Es gibt vier Funktionen. Man kann einmal Kontakte mit einem Wisch aufs Display bringen. Hier kann man 5 festlegen und sie einer Farbe zuordnen. Diese Farbe leuchtet dann am Displayrand, wenn man angerufen wird und das Gerät auf dem Display liegt. Außerdem gibt es noch eine Art Nachtuhr und ein paar Benachrichtigungen an der gebogenen Seite des Displays.

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Aber mal ganz ehrlich: Nach ein paar Tagen habe ich keine dieser Funktionen aktiviert. Okay, die Nachtuhr ist ganz nett, aber sie ist keine 150 Euro wert. Für mich. Doch das gebogene Display ist trotzdem ein Highlight. Die Art wie Dinge über den Rand verschwinden und auftauchen macht Spaß beim Benutzen. Einen inhaltlichen Mehrwert gibt es beim Samsung Galaxy S6 Edge also nicht wirklich, dafür aber bei der Benutzung.

Hinzu kommt, dass das Design etwas anders ist. Das Gerät hat im Grunde die gleichen Abmessungen, wirkt aber schlanker. Die Kanten sind etwas schärfer. Die Edge-Version liegt aber trotzdem gut in der Hand. Sie lässt sich schwieriger vom Tisch aufheben, aber auch daran gewöhnt man sich schnell. Insgesamt gefällt sie mir mindestens genauso gut, wie die normale.

Lohnt sich also das Upgrade? Ich weiß es nicht. Ich bin mir selbst nach mehreren Tagen immer wieder unsicher. Anfangs hätte ich gesagt: Definitiv. Nach fast zwei Wochen bin ich mir da aber nicht mehr so sicher. Hinzu kommt, dass das Display ab und an in der Sonne spiegelt. Hier merkt man eben, dass es gebogen ist. Bei der Bedienung hat es mich aber nicht gestört, zumindest kam ich hier nie versehentlich auf Inhalte, auf die ich nicht wollte.

Samsung Galaxy S6 Edge Test21

Am Ende würde ich mich glaube ich dazu entscheiden, dass es eine nette Spielerei ist. Der Mehrwert ist aber eben noch keine 150 Euro wert. Ich als Fan von neuer Technik. der sein Gerät aber immer mal wieder wechselt und gerne neue Dinge ausprobiert, würde zum Galaxy S6 Edge greifen. Würde ich mir aber ein Smartphone für 2 Jahre kaufen, was ich normal nutze, würde ich mir diese Entscheidung noch mal ganz stark überlegen.

Der beste Tipp an dieser Stelle: Schaut euch das Gerät in einem Laden an. Hier kann man zumindest schon mal nach 5 Minuten feststellen, ob einem diese Technik zusagt, oder eher nicht. Tippt mal eine Nachricht damit, surft auf mobiFlip vorbei und hebt es ruhig mal eine Weile in der Hand. Das würde ich vor dem Kauf immer empfehlen, in diesem Fall aber ganz besonders.

Fazit

Ob Edge oder nicht, das Samsung Galaxy S6 ist für mich momentan das beste Android-Smartphone auf dem Markt. Es ist ein Gerät mit Kompromissen. Man bekommt ein tolles Design, ein großartiges Display, eine extrem gute Kamera und ein schnelles Gerät. Man kann den Akku aber nicht mehr wechseln, ein microSD-Slot fehlt und es ist nicht mehr wasserdicht. Hinzu kommt der doch sehr hohe Preis, der zwar recht schnell fallen dürfte, den man aber vor allem beim Aufpreis für mehr Speicher stark kritisieren kann.

Ich persönlich kann gut mit diesen Kompromissen leben und die 100 Euro mehr für 64 GB sind ärgerlich, aber im Normalfall kauft man ein solches Gerät für mindestens 2 Jahre und ich glaube wenn man schon in dieser Preisklasse unterwegs ist, geht das auch wieder. Wen das ärgert: Die meisten Konkurrenz-Flaggschiffe haben einen solchen Slot. Doch ein so großes K.O.-Kriterium ist das am Ende dann glaube ich doch nicht. Wir werden es im Verkauf sehen.

Samsung Galaxy S6 Edge Test2

Lange hat es gedauert, aber Samsung hat endlich ein Android-Flaggschiff auf den Markt gebracht, welches mich überzeugt hat. Und da ich davon ausgehe, dass Sony ein Xperia Z3 mit besserer Hardware unter der Haube und LG ein gebogenes G4 auf den Markt bringen werden, würde ich momentan schon mal so frei sein und sagen: Für mich ist dies das beste Android-Flaggschiff, welches man in der ersten Jahreshälfte 2015 im Einzelhandel kaufen kann.

Eure Meinung kann anders aussehen und viele haben vielleicht direkt bis zum Fazit gescrollt, daher hier noch mal der Hinweis: Es handelt sich hier um einen subjektiven Testbericht mit meinen persönlichen Eindrücken. Das kann euch zusagen, muss es aber nicht. Objektive Berichte mit Messwerten aus Laboren gibt es an anderer Stelle genug, wir testen Geräte im Alltag.

Vielleicht noch ein abschließender Punkt: Die dunkle Version zeigt deutlich mehr Fingerabdrücke, wirkt aber auch hochwertiger. Aber auch hier sei gesagt: Schaut euch das Gerät vorher im Laden an. Falls ihr noch Fragen und Anregungen zum Test habt, dann ab in die Kommentare damit.

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